Mersch / Das Hochwasser und seine Folgen: Schaden beläuft sich auf über 3 Millionen Euro
Am Mittwochabend traf sich der Merscher Gemeinderat zu einer 16 Punkte umfassenden Sitzung, die nicht diskussionslos, jedoch bei den Abstimmungen einstimmig verlief. Eines der Hauptthemen war das Hochwasser vom 15. und 16. Juli dieses Jahres und der große Schaden, der durch die Fluten angerichtet wurde.
Am 15. und 16. Juli standen große Teile der Ortschaft Mersch unter Wasser. „Die Alzette erreichte hier einen noch nie erzielten Pegelstand von 5,94 m, mit 3,94 m erreichte die Mamer ebenfalls einen Rekordwert, die Eich lag am 16. Juli bei ganzen 3,30 m“, so Bürgermeister Michel Malherbe, nachdem die Gemeinderäte sich anhand von Aufnahmen eines lokalen Filmemachers ein Gesamtbild der an den genannten Tagen vorherrschenden Situation machen konnten.
Aus den Erläuterungen des Bürgermeisters war unter anderem zu entnehmen, dass rund 1.500 Einwohner der Gemeinde Mersch Schaden durch das Hochwasser erlitten, dass etwa 200 Fahrzeuge beschädigt bzw. zerstört wurden, dass bei den späteren Aufräumarbeiten ganze 365 Tonnen Sperrmüll anfielen, die auf die Sidec-Deponie auf „Fridhaff“ gebracht wurden, dass die Sporthalle, das Kulturhaus, die Gebäude der technischen Gemeindedienste und der dazugehörende Maschinenpark überflutet waren, dass die „Stäreplaz“ im Kern von Mersch satte 1,30 m hoch unter Wasser stand usw.
Die Bilanz sei aber noch nicht definitiv, so Malherbe weiter, einen genaueren Überschlag werde man in einer Arbeitssitzung am 28. September machen. Das Thema Hochwasser werde dann auch wieder auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung, die für den 11. Oktober geplant ist, stehen.
Große Solidarität
Michel Malherbe unterstrich aber auch die überaus große Hilfsbereitschaft, die die Gemeinde Mersch erfuhr. „Rund 200 Personen aus zehn verschiedenen Gemeinden sowie zahlreiche Landwirte aus der näheren Umgebung kamen uns bei den Räumungsarbeiten zu Hilfe, weitere Gemeinden hatten ihre Hilfe angeboten, auf die wir aber leider aus organisatorischen Gründen verzichten mussten. Ein großer Dank geht an alle, auch an die Horeca-Betriebe aus der Gemeinde und den Nachbarorten, die sich um das leibliche Wohl der Helfer gesorgt haben.“ Der Schaden, den allein die Gemeindeverwaltung erlitten habe, werde laut ersten Informationen der Versicherungsexperten mit etwa 3 bis 3,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Während des weiteren Verlaufs der Gemeinderatssitzung wurden zwecks Finanzierung einiger dringend notwendigen Instandsetzungsarbeiten mehrere Haushaltsanpassungen verabschiedet.
Und wenn wir schon beim Thema Wasser sind, sollten wir auch gleich die geplante Instandsetzung von zwei Brücken im Merscher Park erwähnen. Diese Arbeiten wurden mit 310.000 Euro veranschlagt.
Ein Dach über dem Spielfeld
Der lokale Tennisclub möchte gerne ein Dach über dem Spielfeld haben, damit man die Anlage wetterunabhängiger benutzen kann. Das vorgesehene Ballonzelt soll rund 160.000 Euro kosten. Der Schöffenrat schlug vor, dass man mit dem Verein ein Abkommen trifft, in dem festgehalten wird, dass die Gemeinde das Ballonzelt vorfinanziert, der Verein jedoch über die Zeitspanne von 13 Jahren jährlich 10.000 Euro an die Gemeinde zurückzahlen muss. Die Beteiligung der Gemeinde liege bei 30.000 Euro. Mehrere Stunden pro Woche soll das Spielfeld für den Schulsport zugänglich sein.
Einstimmig verabschiedet wurden abschließend noch die (umgeänderten) Bebauungspläne für Projekte in Rollingen (Luxemburger Straße und „Jaansmillen“) sowie in Mersch („Om Hohgericht“, rue Edouard Kraus).
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