/ Das Innenleben eines Monstrums: Die „Rout Bréck“ – mal aus ganz anderen Blickwinkeln
Seit 53 Jahren verbindet der „Pont Grande-Duchesse Charlotte“ das Stadtzentrum mit dem Kirchberg. Die Trambahn machte umfangreiche Arbeiten an der Brücke nötig, die 2015 begannen. Am Donnerstag führten die Vertreter der Straßenbauverwaltung die Presse durch das Innere der Brücke.
Die Ausmaße der Brücke sind gewaltig: 355 Meter lang, 234 davon hängen in 75 Metern Höhe über dem Pfaffenthal. Doch als die Brücke in den 60er Jahren (nach den Plänen des deutschen Architekten Egon Jux) erbaut wurde, ahnte noch niemand, dass eines Tages zwei Tramspuren über sie führen sollten. Durch diese zusätzliche Belastung mussten Verstärkungen ins Gerüst der Brücke eingebaut werden. Diese Arbeiten begannen 2015 und wurden im Juli 2017 abgeschlossen. Unter anderem mussten alle Nieten auf den 355 Metern überprüft werden. Allein diese Arbeit nahm mehrere Monate in Anspruch, denn um prüfen zu können, ob eine Niete keine Risse aufweist, musste erst die Farbe abgemacht werden. Auf der Baustelle haben bis zu 140 Leute gearbeitet, erklärt Gilberto Fernandes von den „Ponts et Chaussées“.
In den „Eingeweiden“ der Roten Brücke, unter den Autos und der Straßenbahn, befinden sich zwei riesige dunkle Kammern, welche die Länge der Brücke durchziehen, eine auf der Nordseite und eine auf der Südseite. Der Weg ins Innere führt zuerst durch eine Art Vorraum. In diesem von Dutzenden von Kabeln durchzogenen Zwischenraum befindet sich eine Luke, die an diejenigen erinnert, die viele wohl aus U-Boot-Filmen kennen. Durch diese, einen knappen Meter hohe und einen halben Meter breite Öffnung, muss sich der Besucher bückend oder kniend hindurch bewegen, um in das Innere des Monstrums zu gelangen.
Nach der Durchquerung dieser Passage hat der Besucher einen Blick auf ein Labyrinth von imposanten Stahlträgern; in regelmäßigen Abständen befinden sich schräge Querstrukturen. All dies ist von Rohrleitungen und Stromkabeln durchdrungen. In diesem Raum ermöglichen Leitern den Abstieg in die Stützen der Brücke. Wie alle Brücken in Luxemburg wird auch die „Rout Bréck“ alle drei Jahre inspiziert, oder öfters, falls Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten es erforderlich machen. Solche Inspektionen können bis zu eine Woche in Anspruch nehmen.
„Derzeit werden an der Oberfläche und im Inneren der Brücke noch Arbeiten durchgeführt, und es wird noch an der Außenseite lackiert“, erklärt Gilberto Fernandes den Besuchern. In dem grauen Gehäuse, das außen an der Brücke angebracht ist, arbeiten bis zu 15 Arbeiter gleichzeitig. Die rote Farbe des Außenanstrichs muss hohen Ansprüchen genügen. Sie muss garantiert wetter- und farbbeständig sein. Sie darf natürlich nicht abblättern und auch nicht verblassen. Man will ja schließlich immer die gleiche Brücke sehen. Insgesamt benötigt der Anstrich rund 50 Tonnen Farbe. Im Inneren ist die Brücke übrigens nicht rot, sondern grau und grün angestrichen. Grau ist die Originalfarbe; die Teile, die ausgebessert, ersetzt oder hinzugefügt wurden, sind grün angestrichen. Der Grund hierfür ist ein praktischer: Es soll auf den ersten Blick sichtbar sein, welche Teile neu sind.
Die Anstricharbeiten sind allerdings vor einigen Wochen ins Stocken geraten: Anfang Juli musste die luxemburgische Filiale der Firma Nicoletta, die mit den Arbeiten beauftragt war, Konkurs anmelden. Was die Arbeiten wieder in Verzug bringen wird. Derzeit sucht das Konsortium von Tralux Construction und Eiffage SEH, welche die öffentliche Ausschreibung gewonnen hatten, nach einer neuer Firma, die die Anstricharbeiten übernehmen können.
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