Baustellen-Chaos in Esch / „Das ist ein Hohn“: Bürgermeister Mischo und „Ponts et chaussées“ schieben sich Schuld zu
Zwei Straßenschließungen könnten Esch am Wochenende in ein Verkehrschaos stürzen. Bürgermeister Georges Mischo macht „Ponts et chaussées“ verantwortlich – die Straßenbauverwaltung wundert sich. Währenddessen kann sich die Gemeinde nicht entscheiden, durch welche Straßen die Umleitung verlaufen soll.
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Unvermeidbare Schwierigkeiten: Wenn Escher Baustellen zum politischen Seiltanz werden
„Das ist eine Baustelle von ‚Ponts et chaussées‘ und des Mobilitätsministeriums.“ Das sagt der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) am Mittwochmorgen gegenüber dem Tageblatt. Der Pressesprecher der Straßenbauverwaltung meint hingegen: „Wir haben nicht die Führung“. Die Rede ist vom Bauprojekt auf dem Bvd. Grande-Duchesse Charlotte, für das die wichtige Verkehrsachse vor dem Supermarkt für 14 Monate geschlossen wird. Kombiniert mit der temporären Schließung der A4 zwischen Lankelz und Raemerich könnte das am Wochenende – und möglicherweise noch länger – im Verkehrschaos enden.
Zwei Baustellen
Die Autobahn A4 wird ab Freitag 21 Uhr bis Montag 6 Uhr zwischen der Anschlussstelle Lankelz und dem Kreisverkehr Raemerich in beide Richtungen geschlossen. Danach verläuft der Verkehr bis zum Sommer 2023 bidirektional auf einer Spur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Gleichzeitig wird der Escher Bvd. Grande-Duchesse Charlotte ab dem 25. Februar zwischen der avenue de la Paix und der rue de Mondercange am Samstag für etwa 14 Monate geschlossen.
Mischo weist jedenfalls jegliche Verantwortung von sich. „Es ist eine Baustelle, die uns auferlegt wurde“, sagt der Bürgermeister. Laut Mischo handelt es sich bei der privaten Zufahrtsrampe in die Tiefgarage von Cactus um ein Projekt der Straßenbauverwaltung – und die Tramanbindung sei dem Mobilitätsministerium zuzuschreiben. Die Escher Gemeinde sei zwar Teil des Projektes, nutze allerdings nur die Gelegenheit, um gleichzeitig eigene Tiefbauarbeiten vorzunehmen. Laut Straßenbauverwaltung handelt es sich allerdings um die Baustelle der Gemeinde. „Aber wir sind für einen kleinen Teil beteiligt“, so der Pressesprecher. „Die Arbeiten, die dieses Wochenende stattfinden, das sind sie.“
Obwohl die Bauprojekte wichtig und positiv seien, müssten Esch und der ganze Süden laut Bürgermeister jetzt leiden, weil „Ponts et chaussées“ mit den beiden Baustellen gleichzeitig an einem Wochenende beginnen wolle. „Deswegen finde ich es einen Hohn, dass jetzt noch die A4-Baustelle hinzukommt“, sagt Mischo.
Warum konnten die Baustellen nicht verschoben werden?
Der Escher Bürgermeister sei selbst vom Datum der Autobahnschließung überrascht worden. „Unser Gemeindedienst wurde Dienstag in eine Versammlung gerufen, wo das festgehalten wurde“, sagt Mischo. Der Bürgermeister sei also erst am Dienstag informiert worden, dass die A4 am Freitagabend geschlossen wird.
Es wundert mich, dass der Bürgermeister so etwas gesagt hat – vielleicht wusste er es nicht, aber sein Service wusste es
„Es wundert mich, dass der Bürgermeister so etwas gesagt hat – vielleicht wusste er es nicht, aber sein Service wusste es“, sagt der Pressesprecher der Straßenverwaltung. Dieser Escher Dienst habe konstant mit „Ponts et chaussées“ zusammengearbeitet und am Dienstag gefragt, ob die Straßenbauverwaltung die Schließung der A4 nicht verschieben könne. Das sei allerdings nicht möglich, weil die Liaison Micheville noch vor dem Kollektivurlaub fertig werden müsse – und das Datum stehe schon seit langem fest. „Warum die Gemeinde ihre Baustelle nicht verschieben konnte, das muss die Gemeinde Ihnen erklären“, sagt der Pressesprecher.
Esch hatte laut Mischo keinen Einfluss auf den Beginn der Baustelle auf dem Bvd. Grande-Duchesse Charlotte. „Wir mussten auf die Autorisierung des Umweltministeriums warten, um die Bäume wegnehmen zu dürfen – und die ist erst vergangene Woche gekommen“, sagt Georges Mischo. Auch der Umstand, dass man Bäume bestenfalls bis zum 31. März beschneiden muss, habe den Zeitplan beeinflusst.
Unklare Umleitungen
Fakt ist: Beide Straßen werden am Wochenende dicht sein. Die Umleitung für die A4 wurde am Dienstag von der Straßenbauverwaltung kommuniziert. Beim Bvd. Grande-Duchesse Charlotte war die Situation bis zuletzt etwas unklarer. „Wir haben bei „Ponts et chaussées“ darauf bestanden, die Umleitung so großräumig wie möglich zu gestalten, damit die Menschen, die sich dort nicht auskennen, auch wirklich den Schildern folgen“, sagt Mischo.
Doch wo verläuft diese Umleitung nun? Das Tageblatt hat gegen 15.30 Uhr auf Nachfrage eine Mail mit Straßenplan vom Escher Pressedienst erhalten, in der steht, dass die Umleitung die nächsten 14 Monate durch Lallingen führen wird. Der Durchgangsverkehr würde dann also durch Wohnviertel, verkehrsberuhigte Straßen und an zwei Schulen vorbeifahren. Außerdem hätte es dann etliche Schleichwege gegeben.
Um 17 Uhr kommt dann die nächste Mail: „Ich wurde soeben informiert, dass wir eine neue Umleitung für den Bvd. GD Charlotte fahren“, heißt es seitens Pressestelle. Auf dem neuen Plan ist die Tempo-30-Straße rue Jean-Pierre Michels als wesentlich kürzere Umleitung eingezeichnet. Für die vorige Version war vorgesehen, Ampeln und Straßenaufteilung umzugestalten, um sie an das neue Verkehrsaufkommen anzupassen. Ob dies auch für die finale Umleitung durch die rue Jean-Pierre Michels der Fall sein wird, steht nicht in der Mitteilung.
Verkehrs- und Schleichwegechaos
Laut Mischo fahren jeden Tag 78.000 Menschen in Esch rein und raus. Auch wenn die umgeänderte Umleitung wesentlich weniger Schleichwege zulässt: „Es gibt natürlich immer Schlauberger, die glauben, sie müssten eine Abkürzung suchen“, meint Mischo. Um gegen diese Schleichwege-Sucher vorzugehen, will Esch zwei Maßnahmen ergreifen. Zum einen werden die „Agents municipaux“ vor allem bei den Schulen „verstärkt Präsenz zeigen“. „Ich weiß natürlich, dass sie niemanden verbalisieren können – außer sie parken falsch“, sagt Mischo.
Der Bürgermeister habe außerdem die Polizei aufgefordert, während der ersten Woche der Baustelle Geschwindigkeitskontrollen bei den Abkürzungen durchzuführen. „Die Polizei hat mir gesagt, dass sie das natürlich nicht während 14 Monaten machen kann – das ist mir auch klar“, sagt Mischo. Deswegen lautet sein Aufruf: „Die Menschen sollen sich wirklich an die Umleitungen halten – es soll nicht so sein, dass jeder meint, er sei schlauer als die anderen.“
So oder so sei klar: Wegen der beiden Straßenschließungen wird es laut Mischo am Wochenende zu Verkehrsproblemen kommen. Die Straßenverwaltung sieht das hingegen entspannter. „Ob das dieses Wochenende wirklich ein Chaos wird, das bleibt abzuwarten – es ist Wochenende und es gibt kein spezielles Event, darauf haben wir schon aufgepasst“, sagt der Pressesprecher. Und: Die Verkehrsaufkommen der beiden Baustellen würden sich nicht gegenseitig beeinflussen. Genaue Simulationen habe die Straßenbauverwaltung im Vorfeld allerdings nicht durchgeführt. „Ich weiß auch nicht, wie man diese genauen Analysen machen würde – aber wir schauen uns schon an, welche Umleitung am besten ist.“
Die Escher Gemeinde scheint sich jedenfalls bewusst zu sein, dass die Verkehrssituation in den nächsten Tagen potenziell schwierig wird. „Der ‚Service de circulation et voirie‘ hat dieses Wochenende Bereitschaftsdienst – falls etwas nicht klappen sollte, können wir sofort reagieren“, sagt Mischo. Doch die Bauprojekte werden wahrscheinlich nicht nur für die nächsten Tagen für Verkehrsprobleme sorgen, die Baustellen könnten die Autofahrer noch lange beschäftigen.
28 Bäume werden abgeholzt
„Die 28 Bäume, die der Baustelle auf dem Bvd. Grande-Duchesse Charlotte weichen müssen, werden alle kompensiert. 13 Bäume werden an der Fahrradstrecke zwischen Esch und Monnerich gepflanzt und 15 in der Cité jardinière ,op der Gleicht‘. Dann müssen wir schauen, welche noch gut sind und welche nicht“, sagt Georges Mischo.
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Kein spezielles Event … hmm nur in Schifflingen die Cavalcade zu der viele Menschen durch Esch anreisen …. Chaos ist also am Sonntag vorprogrammiert.
Dat ass „teamwork“! Well éen eleng kann net esou domm sin.
Immer gut wenn die Instanzen mit einander reden.Aber keiner will sich in den Kram reinreden lassen. So entstehen Kosten die unnötig wären. Straße aufreissen,Wasserleitung rein,Straße wieder zu. Eine Woche später,Straße aufreissen,Stromkabel rein,Straße wieder zu. Usw. So entstehen Baustellen die sich ewig hinziehen.
Toll, Bürgermeister Mischo entdeckt 4 Monate vor den Wahlen dass der Strassenbau und die Mobilität sein Ressort sind. Und weil er das erst jetzt tut herrscht Chaos. Schuld daran sind alle anderen: die Chant et Poésie, seine eigenen Dienststellen (die ihn nicht informieren), der Cactus, Covid und wahrscheinlich auch die Grünen und die Fahrradfahrer (weil es Stimmen bringen könnte).
Der ganze Schlamassel ist einzig und allein den Ponts & Chaussées zuzuschreiben, denn schliesslich ist der bd. Grande-Duchesse Charlotte eine Staatsstrasse die der Verwaltung der Ponts & Chaussées unterliegt.
….liegt Schilda doch trotzdem im Ländle?
Ech fuere léiwer mam Zuch op Esch, wéi deen däämleche Verkéier do matzemaachen.
@Verona: Wat e Blödsinn! Op Lalleng firt keen Zuch, do musst der de Bus huelen. An dee steet och am Stau, well se nämlech déi gring Idee haten fir d’Busbuchten ze eliminéieren. Elo hält de Bus an der Strooss a blockéiert alles, einschließlech déi Bussen hannendrun. A wou ass dann äre Velo? Domat geet et, well se zu Lalleng d’Velospisten esou breet gemeet hunn, datt keng 2 Autoe méi lanschteneen kommen. Leider gidd der dann awer naass a kal, an dofir gesäit een do och kee Velo.
@Joe
@Verona: „Wat e Blödsinn! Op Lalleng firt keen Zuch, do musst der de Bus huelen. “
Wie fiert da schonn op Lalleng? Déi aarme Leit déit do wunnen.
A wann et da muss sinn, da fiert een iwwer Schëffleng laanscht de Weier bis op de Cactus-Parking an alles ass gebongt.