Kontroverse über Obdachlosigkeit / „Das ist nicht die Aufgabe der Polizei“
Die Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg, Lydie Polfer, fordert, dass Polizisten verstärkt vom Recht des Platzverweises Gebrauch machen, um zu verhindern, dass Obdachlose in Hauseingängen schlafen. Der Minister für innere Sicherheit, Henri Kox, spielt den Ball zurück: Die Bekämpfung der Obdachlosigkeit sei im Grunde nicht die Aufgabe der Polizei.
Am Mittwochmorgen hatte Bürgermeisterin Lydie Polfer gesagt, die Situation rund um die Obdachlosen sei der Hauptstadt und der Gesellschaft unwürdig. Niemand brauche auf der Straße zu schlafen. In den öffentlichen Einrichtungen gebe es genügend Betten. Doch ein Teil der Obdachlosen weigere sich, trotz Kälte die von der Gemeinde und sozialen Institutionen angebotenen Schlafplätze zu nutzen. Bei einer kürzlichen Unterredung mit dem für die innere Sicherheit zuständigen Minister Henri Kox hat Polfer gefordert, die Polizei solle die Möglichkeit des Platzverweises nutzen, um zu verhindern, dass Obdachlose in Hauseingängen übernachten. Eine Nicht-Anwendung des Gesetzes ist der Bürgermeisterin zufolge – vor allem bei den niedrigen Temperaturen – unterlassene Hilfeleistung. Die Polizei hat laut Polfer verlauten lassen, Menschen erst ab minus acht Grad von der Straße wegzuholen.
Minister Kox reagiert
Auf eine entsprechende Anfrage ließ Minister Henri Kox dem Tageblatt eine Stellungnahme zukommen. Die Polizei habe in der Tat die Möglichkeit, jemanden nach einer mündlichen Aufforderung oder infolge einer Unordnung des Betroffenen von einem Platz zu entfernen, wenn nötig auch mit Gewalt, heißt es in dem Schreiben.
Obdachlosigkeit sei jedoch ein anderes Problem. Ihre Bekämpfung sei im Grunde keine Arbeit der Polizei, sondern die von sozialen Hilfsstrukturen. In der Praxis reagiere die Polizei allerdings auf jede Form von Anfragen der Bürger, sei es, wenn eine Person einen Eingang versperrt oder sich jemand in einer Notsituation befindet, und das unabhängig von den Temperaturen. Und finden Polizisten eine Person in einer Notsituation vor, würden selbstverständlich die Rettungsdienste oder andere soziale Einrichtungen benachrichtigt.
Die Polizei führe auch regelmäßig Kontrollen an den potenziellen Aufenthaltsorten von Obdachlosen durch, und fordere diese dazu auf, die Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, doch es könne niemand dazu gezwungen werden, diese Hilfsangebote auch in Anspruch zu nehmen. „D’Police ass sech op jidfer Fall hirer Responsabilitéit an dësem Beräich bewosst, mee wëll drop hiweisen, datt d’Gestioun vum Sans-abrisme just am Zesummespill tëscht all den Akteuren ze handhaben ass“, so der Minister.
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Typisch Kox… „Dusch mich, aber mach mich nicht nass!“
Können ja die Wagner Gruppe anheuren
Nonditieu! Wann et dee Kox net scho géif gin da misst en onbedéngt direkt gemacht gin.
Wenn mich nicht täuscht heisst doch unser Minister fürs soziale Sicherheit Dan Kersch, man sollte diesen Mann ewentuell aus dem Winterschlaf holen !!!!!!!!!!
@ GeeTee / Der gute Dan Kersch ist schon laaaaange nicht mehr Minister. Wer liegt demnach im Winterschlaf?