Gemeinderat / Das Museum Schungfabrik in Tetingen wird teurer als geplant
Das „Musée Schungfabrik“ in Tetingen wird wesentlich teurer als ursprünglich geplant. Die LSAP-„déi-gréng“-Mehrheit stimmte am Donnerstag einem Zusatzkostenvoranschlag von 840.429 Euro zu.
Der Schöffenrat hatte sich am Donnerstag für den wichtigsten Tagesordnungspunkt Verstärkung in die Schungfabrik geholt. Dort finden seit geraumer Zeit Covid-19-bedingt die Gemeinderatssitzungen statt. Die das Projekt realisierenden Bauunternehmer, Architekten- und Ingenieurbüros sollten erklären, warum das Museum Schungfabrik über 30 Prozent teurer wird als ursprünglich geplant.
Im September 2018 hatte der Gemeinderat einstimmig dem Vorhaben zugestimmt, für rund 2,5 Millionen Euro das Museum zu schaffen. Dazu würde der hintere Teil der Schungfabrik renoviert, der in der Vergangenheit von Gemeindediensten benutzt wurde. Dem vorgelagert würde ein in Holz zu erbauender, quadratischer Pavillon, die zukünftige Kunstgalerie mit der Dauerausstellung der Werke von Emile Kirscht. Die Arbeiten begannen 2019. 2022 soll das Museum, das über die Bergbauvergangenheit der Region informieren wird, fertiggestellt sein.
Unverständnis bei der Opposition
Die anwesenden Experten erklärten die Zusatzkosten mit baulichen und technischen Änderungen sowie Ergänzungen des Projekts. So würde unter anderem die Realisierung eines neuen Dachstuhls teurer. Eingebaut würden zusätzliche Brandschutztechnik und eine Bodenheizung. Da das Museum auch für pädagogische Workshops genutzt werden soll, müssten die Räumlichkeiten für den Empfang von Schulklassen vorbereitet werden. Allein die baulichen Maßnahmen würden die Hälfte der Zusatzkosten verursachen, was ebenfalls auf gestiegene Preise beim Baumaterial zurückzuführen sei.
Die heftige Überschreitung des vorgesehenen Budgets stieß erwartungsgemäß bei der Opposition auf Unverständnis. So warf DP-Rat Romain Becker dem Schöffenrat vor, das ursprüngliche Konzept nachträglich abgeändert zu haben. Auch habe der Schöffenrat es versäumt, den Gemeinderat über 2019 und 2020 beschlossene Änderungen zu informieren. Dabei stehe auch die Opposition zum Projekt Museum. Den Zusatzkosten könne man jedoch nicht zustimmen, so Becker. Den am Vorhaben beteiligten Unternehmen könne man die Mehrkosten nicht anlasten. Ihnen sei nicht gesagt worden, was man eigentlich wolle. Der von DP-Rat Patrick Krings vorgeschlagenen Motion, der Schöffenrat möge in Zukunft Projekte genauer formulieren, schloss sich CSV-Fraktionschef Jean Weiler an. Entsprechende Lehren hätte man jedoch bereits aus anderen Projekten in der Gemeinde ziehen können, meinte er unter Hinweis auf Budgetüberschreitungen bei früheren Infrastrukturprojekten.
Schöffenrat nicht „amused“
Auch der Schöffenrat sei alles andere als „amused“ gewesen bei der Ankündigung der Zusatzkosten, so Bürgermeister John Lorent (LSAP). Tatsächlich sei man sich des Umfangs von derlei Projekt nicht bewusst gewesen. Verschiedenes hätte man vorausplanen können. Das Konzept des Museums sei weiterentwickelt worden. „Wir wollen unseren Kindern zeigen, auf welchem Substrat sie leben.“ Die Räumlichkeiten sollen später ebenfalls für kleinere Veranstaltungen und Empfänge genutzt werden. Die Verantwortung für die finanzielle Mehrbelastung der Gemeindekasse wollte Lorent jedoch nicht allein dem Schöffenrat aufbürden. Dass einzelne Unternehmen auf die Anrechnung von Zusatzhonoraren verzichten, wertete er als Mea culpa ihrerseits.
Schöffin Viviane Petry („déi gréng“) wies ihrerseits den Vorwurf zurück, die Lieferanten nicht über die Pläne und Absichten der Gemeinde informiert zu haben. Dem Architektenbüro sei mitgeteilt worden, dass man pädagogische Ateliers plane, folglich Umkleideräume und Abwaschbecken für die Malutensilien der Kinder notwendig seien. Ihr Parteikollege Mark Lukas, von Beruf Architekt, wies seinerseits auf die Preisentwicklung insbesondere bei Holzkonstruktionen hin, eine Bauweise, die derzeit voll im Trend liege. Unverständlich hingegen sei, warum die Projektentwickler es versäumt hätten, normale Preiserhöhungen über drei Jahre nicht zu berücksichtigen. Der zusätzliche Kostenvoranschlag wurde schließlich mit den Stimmen der Mehrheit angenommen.
Zuvor hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, Schülern 69 iPads für Homeschooling zur Verfügung zu stellen. Gebilligt wurden ebenfalls die Dacherneuerung der Alexandra-Schule (660.000 Euro) sowie neue Fenster für das Untergeschoss der Nuel-Schule.
Den Vorschlag von DP-Rat Patrick Krings, die lokale Geschäftswelt durch sogenannte „bons cadeau“ für die Bevölkerung zu unterstützen, wies der Schöffenrat zurück. Man bevorzuge direkte Hilfen, so John Lorent, der entsprechende Vorschläge in Aussicht stellte.
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Wéi soll daat schons aanescht sinn,
ass ganz normal haut mat deenen göllenen Nuesen.
Schued, dausenden an aberdausende Leit waarden drop fir Muséeën zu Téiteng ze besichen.
Aus der ganzer Welt wäerten se ureesen.😁
Wéi zu Diddeleng am Waassertuerm, do sinn alt heiansdo bal iwwer 10 Leit am Mount do.