/ Daten auf Mikrofilm: Portugals Regierung will Problem um Rentner in Luxemburg lösen
Der portugiesische Staatssekretär José Luís Carneiro hat sich gestern
mit seinen luxemburgischen Amtskollegen Dan Kersch und Romain Schneider getroffen. Der Hintergrund: ein Problem mit Rentenzahlungen.
José Luís Carneiro redet fünf Minuten, zehn Minuten, fünfzehn Minuten. Ohne Unterbrechung. Die luxemburgischen Amtskollegen Dan Kersch und Romain Schneider (beide LSAP) nicken ihm gelegentlich freundlich zu, die Presse hört zu. Das Problem: Carneiro redet nur auf Portugiesisch. „Bon, da schwätzen ech elo op Lëtzebuergesch“, sagt Romain Schneider, nachdem Carneiro ihm das Wort übergeben hatte, zur Verblüffung der anwesenden portugiesischen Journalisten.
Dabei ist es nicht vollkommen überraschend, dass sich Carneiro nur in seiner Heimatsprache äußert. Denn der Staatsekretär richtet sich vor allem an die portugiesische Gemeinschaft im Ausland. „Wir wollen, dass ein Teil der Emigranten zurückkommt. Nur so können wir den Bevölkerungsschwund in Portugal aufhalten, unsere Wirtschaft beleben und die Sozialsysteme langfristig erhalten.“ Das hat Carneiro Anfang des Jahres gegenüber dem Deutschlandfunk gesagt. Rund 2,3 Millionen Portugiesen leben in einer Diaspora weltweit – darunter vor allem in Frankreich, Deutschland und Luxemburg.
Rund 8.000 Portugiesen, die als Arbeitskräfte nach Luxemburg emigriert sind, leben mittlerweile wieder in Portugal und beziehen eine Luxemburger Rente. Dadurch sind sie auch wahlberechtigt für die Sozialwahlen am 12. März. Doch Hintergrund des Treffens waren vor allem portugiesische Staatsbürger, die in Portugal gearbeitet haben und mittlerweile in Luxemburg leben.
Viele von ihnen haben Probleme, Rentenansprüche in Portugal geltend zu machen. Schneider sagte gestern, dass es sich konkret um 460 Personen handelt, die auf ihre gesetzliche Rente aus Portugal warten. Staatssekretär Carneiro bedauert diesen Umstand. Er sei sich des Problems bewusst und man versuche, es anzugehen. Der Grund für die verzögerten Zahlungen sei die schwache portugiesische Bürokratie. Sämtliche staatlichen Dokumente vor 1985 seien noch nicht digitalisiert, sondern befinden sich auf Mikrofilm. Einen Antrag zu bearbeiten, ist demnach mühsam und nimmt viel Zeit in Anspruch.
Allerdings habe die portugiesische Regierung mittlerweile auf diesen Umstand reagiert und die Zahl der Sachbeauftragten für internationale Pensionsansprüche im Zentrum von Leiria mehr als verdoppelt – von 60 auf 130. Dadurch sollen die Anträge in Zukunft schneller bearbeitet werden, zudem sollen sämtliche Dokumente digitalisiert werden.
- Kopf des Tages: Lex Delles, Politiker als Nebensache - 25. Juli 2019.
- Der Bienenstock: Ein Blick hinter die Kulissen des Weltkonzerns Amazon - 8. Juli 2019.
- Verfassungsreform auf Abwegen - 4. Juli 2019.
Bevölkerungsschwund in Portugal, wir können helfen. Mein Freund José, Portugiese, wird in einpaar Jahren in Rente gehen, dann wollen wir zusammen in seine Heimat. Dort können wir uns als Rentner noch einiges leisten, leider wird es etwas schwieriger noch mehr gegen den Schwund zu tun. 🙂
Weshalb nicht gleich Portugiesisch neben Luxemburgisch als zweite Sprache einführen?
Dann kann Herr Asselborn ein paar Boote mit Flüchtlingen an Portugal überweisen. Deutschland und Italien wären dankbar bei der Unterstützung!
sin vill Portugiesen dei an Portugal l geschaft hun, wei se jonk waren an naicht an Pensiouns Kees anbezuelt hatten
an lo mat 57 Joer fellen hinnen dei Joeren.