ADR / „De Faktefred“: Serge Tonnar veröffentlicht Lied gegen Fred Keup
Der Musiker Serge Tonnar legt nach: Rief er am Montag gegen die Wahl der ADR auf, veröffentlicht er jetzt einen Song gegen deren Fraktionspräsidenten Fred Keup.
Wie der Vater, so der Sohn, heißt es bekanntlich – ein Spruch, der sich in der Familie Tonnar bestätigt: 2018 rappte Tun Tonnar in „FCK LXB“ unter anderem gegen Fred Keup (ADR) an, gestern publizierte sein Vater Serge Tonnar den Track „De Faktefred“.
Holte Tun Tonnar zum Rundumschlag aus und kritisierte gesellschaftliche Missstände in Luxemburg, beißt sein Vater, Mitglied von „déi Lénk“, sich an Keup fest: Der Song ist eine Montage, bestehend aus Serge Tonnars Gesangseinlagen und Mitschnitten aus einem Interview vom Radiosender 100,7 mit dem ADR-Politiker. Dort bezog Fred Keup Stellung zu den Vorwürfen gegen den Vizepräsidenten der ADR, Dan Hardy. 2023 soll Hardy das Logo der „Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force“ (Shaef) als Profilbild auf WhatsApp benutzt haben. Das Symbol ist in der deutschen Reichsbürgerszene und bei den Verschwörungsideologen von QAnon verbreitet.
Vorlage von Keup
Fred Keup weigerte sich, die Recherche des Radiosenders anzuerkennen, nannte die Umstände ein Missverständnis und bezeichnete Gegenpositionen als persönliche Meinung. „Dat ass mir komplett Wurscht!“, kommentierte er die Debatte um das Profilbild und lieferte damit den Text für Serge Tonnars „De Faktefred“. Im dazugehörigen Videoclip gibt eine animierte Karikatur von Fred Keup, gezeichnet von Jérôme Grethen, diese Aussagen wider.
Auf YouTube und in den sozialen Netzwerken fallen die Reaktionen auf das Lied gemischt aus. Der Abgeordnete Tom Weidig (ADR) täuscht in seinem Kommentar Neid vor; ADR-Unterstützende sind wütend – darunter auch Dan Schmitz, der 2018 mit Fred Keup und Joé Thein (déi Konservativ) erfolglos gegen Tun Tonnars „FCK LXB“ klagte und sich selbst mehrfach wegen Hetze sowie Fremdenfeindlichkeit vor Gericht verantworten musste.
Fred Keup nimmt das Lied gelassen. „Die Meinungsfreiheit ist zu verteidigen, wenn es keine Beleidigungen gibt. Das scheint hier nicht der Fall zu sein“, zitiert ihn L’Essentiel. Serge Tonnar betreibe linke Propaganda, Auswirkungen auf die Europawahlen befürchte er nicht. Im Gegenteil: Der Song und Tonnars offener Brief würden der Partei zu mehr Stimmen verhelfen.
D’Kënschtler sinn déi, déi aktiv zu der Kultur bäidroen. A wann der 100 vun hinne warnen, dass d’ADR eiser Kultur net déngt, mee schuet, da sollt dat jidderengem ze denke ginn, deen an eiser Kultur lieft, schafft a wiele geet.Musiker
Seit Montag zirkuliert ein öffentliches Schreiben, initiiert von Serge Tonnar, in dem inzwischen 100 Kunstschaffende (Stand: 5. Mai) die Wahlberechtigten bitten, bei den Europawahlen gegen die ADR zu stimmen. Die Unterzeichnenden argumentieren unter anderem mit der Hypokrisie der Parteimitglieder sowie ihrer Respektlosigkeit gegenüber Kulturschaffenden. Zuletzt geriet die ADR in die Schlagzeilen, weil sie im Rahmen der Europawahlen das Werk „The Knotted Gun“ von Carl Fredrik Reuterswärd für Eigenwerbung verwendet. Die Anwälte der Schweizer Stiftung „The Non-Violence Project“ forderten die ADR Mitte Mai dazu auf, die entsprechenden Wahlplakate aus dem Verkehr zu ziehen. Die Partei kommt der Bitte nicht nach.
„D’ADR an hir Vertrieder hu méi wéi eemol gewisen, dass esou Wäerter hinnen näischt wäert sinn, si iwwerschreiden dacks Grenzen, dat ëmmer méi oft, an ëmmer mat méi Selbstsécherheet an Arroganz“, schreibt Serge Tonnar heute in einer Pressemitteilung zum offenen Schreiben. „Si kréie leider ëmmer méi Applaus dofir, an ëmmer manner Géigewand ze spieren. D’Kënschtler sinn déi, déi aktiv zu der Kultur bäidroen. A wann der 100 vun hinne warnen, dass d’ADR eiser Kultur net déngt, mee schuet, da sollt dat jidderengem ze denke ginn, deen an eiser Kultur lieft, schafft a wiele geet.“
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