Luxemburg / Debatte um hohe Quadratmeterpreise im Wohnprojekt „Kiem2050“ auf Kirchberg
Marc Goergen (Piraten) hinterfragt die hohen Quadratmeterpreise im Projekt „Kiem2050“. Diese würden weit über dem Durchschnitt liegen. Die Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten erklärt, warum die Preise dennoch gerechtfertigt seien und hebt die hohe Nachfrage hervor.
Der Abgeordnete der Piraten Marc Goergen hat in einer parlamentarischen Anfrage die hohen Verkaufspreise der Wohnungen im Projket „Kiem2050“ auf dem Kirchberg thematisiert. Der Fonds Kirchberg biete in diesem Projekt Einzimmerwohnungen von 60 Quadratmeter für rund 600.000 Euro an, dies entspreche einem Quadratmeterpreis von über 10.000 Euro, schreibt Goergen. Dies würde Fragen aufwerfen, da der durchschnittliche Baupreis im Privatsektor laut Angaben des ehemaligen Wohnungsministers Henri Kox („déi gréng“) bei etwa 4.000 Euro pro Quadratmeter liege.
Yuriko Backes (DP), Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, erläutert in ihrer Antwort zunächst, dass die Wohnungen des Projektes „Kiem2050“ nicht direkt vom Fonds Kirchberg, sondern von einem privaten Entwickler verkauft werden. Der Fonds Kirchberg habe nach einer öffentlichen Ausschreibung dem Entwickler die Rechte zur Entwicklung übertragen. Dabei sei ein Durchschnittspreis vom Fonds Kirchberg festgelegt worden und der vom Entwickler respektiert werde, der um bis zu 10 Prozent variieren kann. Das von Goergen genannte Beispiel sei ein „Extrembeispiel“, die sehr hohen Preise würden hauptsächlich für kleinere Wohnungen gelten, während größere Wohnungen (drei bis vier Schlafzimmer) zu niedrigeren Preisen angeboten werden, schreibt Backes.
Darum sind die Preise so hoch
Zudem erinnert die Ministerin daran, dass es sich bei dem Projekt auf dem Kirchberg um ein „Programme de logements abordables“ (Programm für erschwinglichen Wohnraum) handle, welches nicht die Kriterien für staatlich geförderten Wohnraum erfülle. Der Fonds Kirchberg ist kein öffentlicher Bauträger und erhält keine staatlichen Subventionen oder Finanzierung vom Staat, schreibt Backes. Aus diesem Grund müsse er seine Projekte so anbieten, dass genug Ressourcen generiert werden, um so seinen „gemeinnützigen Auftrag“ erfüllen zu können.
Die Ministerin weist zudem darauf hin, dass der Verkaufspreis auch einen Anteil für das Grundstück über die Dauer des „Erbpacht“-Vertrags enthält. Dies sei bei öffentlichen Bauträgern nicht der Fall, hier müsse der Käufer jedes Jahr „Miete“ für sein Grundstück zahlen. Backes bezeichnet die „Rückkehr des Marktes“ als positiv, da „bei weitem mehr Anfragen eingegangen sind, als es Wohnungen zu verkaufen gibt“.
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