Editorial / „Décke Schnëssert“: Die plumpen Kniffe der halbstarken CSV
Es gäbe so viel, wofür man diese Regierung kritisieren könnte. Im Interesse der Sache. Faktenorientiert. Diskursiv. Mit offenem Visier. Aus Respekt vor Land a Leit. Und dann wäre da die Alternative: in bestem Wissen um die Komplexität der internationalen Märkte, der nationalen Logistik und der lokalen Ansteckungsgefahren um die Wette poltern. Vorhang auf für Luxemburgs größte Oppositionspartei: Sie hat wieder zugeschlagen.
Die Lage hat sich vorerst entspannt, Vorbereitungen auf eine mögliche dritte Welle laufen – Forscher und Gesundheitspersonal hoffen auf das Beste. Die Frage scheint jedoch nicht zu sein, ob, sondern wann es dazu kommt. Unterdessen sind die Augen auf unsere Impflogistik gerichtet, die von vielen Faktoren abhängt. Während die Regierung die Corona-Politik zuletzt mehr oder weniger autonom beschließen konnte, befinden wir uns heute in einer ähnlichen Situation wie vor einem Jahr: Unsere Abhängigkeit von multinationalen Unternehmen und globalisierten Märkten ist deutlicher denn je.
Wo einst Tischtennis-Trainer in der „Cellule de crise“ leicht herstellbare Masken online ergatterten, muss heute die EU-Kommission ihr gesamtes politisches und wirtschaftliches Gewicht spielen lassen, um knapp verfügbare und schwer lagerbare Impfstoffe im Auftrag aller Mitgliedstaaten zu bekommen. Und ganz so autonom lief es bislang auch nicht, wie es das politische Märchen haben will. Nur ein Beispiel: Die Kommission musste auch die luxemburgische Beihilferegelung genehmigen, damit Unternehmen ein Zuschuss zur Deckung ihrer Festkosten innerhalb eines zeitlich befristeten Rahmens bewilligt wird. So weit, so kompliziert.
Nun kann man diese Realität anerkennen und sich daran reiben, dass ohne multinationale Giganten wie Pfizer und BioNTech ein Impfstoff nie so schnell hätte geprüft und massenweise produziert werden können. Man kann auch darüber streiten, dass amerikanische Multi-Interessen dadurch in den europäischen Beschaffungsprozess gelangen und das Wegducken dieser Giganten vor der Haftungsfrage ganz schön unverschämt ist. Und man kann auch berechtigte Fragen hinsichtlich der Transparenz der Vertragsabschließungen und -schwärzungen stellen, wie es die EU-Abgeordneten jüngst taten. Was jedoch der amtierende CSV-Parteipräsident Frank Engel zu Jahresbeginn zum Besten gab, sagt viel über den Zustand seiner Partei aus: „A Lëtzebuerg? Hätt kënnen eleng bestellen an akafen, esou wéi anerer dat gemaach hunn. Hätt missen eleng bestellen an akafen, wann Europa dat net an ausreechendem Mooss wëllt maachen, aus wat fir komesche Grënn och ëmmer.“
Wäre Engel einer der vielen Politiker, die Außenpolitik von Spiegel Online kennen, könnte man ein Auge zudrücken. Dass es sich jedoch um einen gestandenen und gewieften ehemaligen EU-Abgeordneten handelt, ist mindestens enttäuschend und eigentlich ganz schön populistisch. Denn was diese Argumentation nahelegt: sich etwa Großbritannien zum Vorbild zu nehmen. Allerdings scheinen die Brexit-Briten weniger Transparenz an den Tag zu legen als die EU. Und es scheint sich inzwischen auch als gesichert herauszustellen, dass die Impfstoffmengen, die EU-Mitglieder am europäischen Prozess vorbei, eventuell illegal und auf eigene Faust bestellt haben, keine Priorität genießen. Sie werden erst nach den von der EU bestellten Dosen geliefert.
Alles also nur ein Ausrutscher? Könnte man so sehen. Wäre es nicht dieselbe Partei, die sich dafür aussprach, am 24. Dezember eine Ausnahme von den Corona-Maßnahmen zu genehmigen, entgegen jeglichen Empfehlungen von Experten. So oft die Regierung halsbrecherische Manöver zum Besten gab, eins kann man nicht abstreiten: Es ist eine Linie erkennbar, jene des konstant hohen Risikos. Doch nicht einmal die Dreierkoalition wagte es, diesen Schritt zu gehen. Umso mehr deutet vieles darauf hin, dass die CSV eigentlich keine ernst zu nehmenden Vorschläge mehr macht, sondern eine Politik des „décke Schnëssert“ betreibt: mal proeuropäisch, mal populistisch, mal sozial, mal wirtschaftsliberaler als die DP. Mit den Worten von Jean-Claude Juncker: „Et geet net duer, déck Baken ze maachen.“
- Der Schattenboxer Xavier Bettel - 14. Juli 2022.
- Die Impfpflicht: Wer setzt sich in Luxemburg durch? - 7. Juli 2022.
- Luxemburgs halbherzige Sanktionspolitik - 17. Juni 2022.
hei, Zwee koumen an d’Hell a goufen vum Däiwel a verschidde Räim gefouert, wou se konnten auswielen, wou se hiir Zäit do könnte verbrengen
an engem Raum war ee Wee mat routwarme Koule, wou se hätte missen de ganzen Dag driwwerlaafen
do koumen se an een aanere Raum, do war ee grousse Baseng voll mat Kaka, an do misst een dann dra stoen bis un den Hals
do hun déi Zwee sech fiir déi läscht Variant entscheed.
OK, do sen se du dra geklomm, an no enger halwer Stonn, soot den Däiwel: d’Paus ass riwwer, setzen……
“ dest ass ironesch gemengt, ech hoffen Dir könnt och teschend de Zäile liesen“
max
Die CSV hat total den Norden verloren, trotz ihrer grossmäuligen Dame aus dem hohen Norden. Sie ist innerlich so zerstritten, dass es nach aussen hin, trotz aller Bemühungen ein geeintes ( Zerr) Bild abzugeben, nicht zu übersehen und zu überhören ist. Die „Tzeesfau“ gibt ein schäbiges Bild ab und ist eine ebenso schäbige Oppositionspartei. Es fehlt ihr vor allem an einer charismatischen Führungspersönlichkeit. Die es übrigens auch in den anderen Parteien zur Zeit nicht gibt. Die kommenden Wahlen versprechen spannend zu werden.
@Max,
“ Den Engel(CSV) an den Asselborn(LSAP)sinn plakesch an d’Bach gesprong fir ze schwammen.Wéi se rausgeklomm sin woren hir Kleeder fort. Du koum en Trapp Leit getrëppelt.Den Asselborn huet sech di zwou Hänn virun d’Gesiicht gehal,den Engel huet säi Zizi matt zwou Hänn ofgedeckt.Wi d’Leit laanscht woren freet den Engel:“Jang.Wisou hues du dat do gemaach?“ – Seet den Asselborn : „Meng Wieler erkenne mech um Gesiicht.“
Do kann een och teschent den Zeile liesen. De Witz spillt eigentlech matt engem kathoulesche Paschtouer an engem Rabbi,awer dat hei geet och. Tëschent den Zeile steet nëmmen dass d’CSV matt populisteschem Getrampel wëll héich Welle schloen.Richteg Alternativen sin nach keng komm.Fazit: Och Oppositioun ass eng Aufgab.
@HTK
ech se frou, dat trotz Corona, an dem politeschen Drock, et nach Leit gin déi hiiren Humor behalen hun..
elo serieux, gud dat ee pur Journaliste nach können de Fanger op d’Wonne lee’en an de ‚Pöpel‘ (peuple) net vergiessen
ee Merci un d’Redaktioun – DS
max
Die CSV wurde immer als rechtskonservativ abgestempelt, den Bürger überwacht, ihn zur Kasse bittet. Analysiere ich die zwei letzten Amtsperioden dieser Regierung , gekonnt unter guter PR Verschleierungstaktik, wurden die freiheitlich, demokratischen Rechte ,von keiner bisherigen Regierung seit 1945 so massiv eingeschränkt, die Taxen erhöht , die Bürger bevormundet . Die Freiheiten der 60,70ziger Jahre verspüre ich nicht mehr und die allgemeine Politik ist für mich zu lauter „ décken Schnesserten gin „.
Also den Niveau vun den Artikelen an den Kommentarer am TB fellt rapid…. bon „DAS ENDE IST NAH“ an net zu onrescht…
HTK, D’Oppositioun ass eng Aufgab, mee d’Regierung huet méi eng grouss Aufgab, an déi gëtt besonnech schlecht gemach.
„So oft die Regierung halsbrecherische Manöver zum Besten gab, eins kann man nicht abstreiten: Es ist eine Linie erkennbar, jene des konstant hohen Risikos.“ Soso … Zwischen den Zeilen, pardon, in älteren Zeilen des Autors klang das leicht anders.
@EgalWaat: Bevor man sich über das sinkende Niveau anderer auslässt, sollte man vielleicht mal auf seine Orthographie achten.
Die blonde, bebrillte Dame ist der Untergang der CSV.
Nicht, dass ich mich darüber beschweren würden, im Gegenteil.
In ein paar Jahren, wenn unsere Schulkinder wählen können, haben die keine Ahnung mehr, was das ‚C‘ bedeutet.
Die Partei ist am Ende, fast 70% der Kinder werden nicht getauft, keinen Religionsunterricht in der Schule, tausend Kirchen zugeschlossen, der Rest leer bis einmal in der Woche, dann kommen die 0,5% Älteren aus Gewohnheit dahin, weil in dem Haus der Klingelbeutel aufbewahrt wird.
Die CSV war doch noch immer plump, sie hat uns doch seit jeher mit ewiger Verdammnis bedroht, wenn wir sie nicht wählen.
@mouzel,
wisou schlecht gemaach? Mir hun en Tram,de Paf ass aus der Schoul eraus(matt der CSV ondenkbar),mir stinn international nach guer net sou schlecht,d’Pandemie hu mir relativ gutt am Grëff,etc. etc. Während eis Regierung hir Arbécht mécht,zerfleescht d’CSV sech selwer. Also….wat wëlle mir dann?
@ HTK
Ech soen Iech dann elo meng Meenug, op ech Recht hunn lossen mir emol dohinn gestallt.
1. Den Tramm, wei en sech entwéckelt seet eis d’Zukunft, bis elo huet en vill Geld kascht an de staater Geschäftsleit viel Failliten.
2. d’Relioun an den Schoulen, sinn ech deels mat Iech averstanen.
3. Wou mir stinn, do géif ech iech roden méi an der internationaler Press ze liesen dann géif Dir gesinn wat verschidden Länner vun eis halen.
4. Pandemie, wir frou wann et esou wir.
5. Dass d’CSV sech zerfleescht, ass d’Meenung vun der Regierung.
6. Wat mir an der d’Zukunft brauchen sinn éischt Klasse Politiker egal vun welcher Faarf, an deser Regierung sinn mir bei den zweet an drëtt klässler unkomm.
d’CSV huet séit de viirläschte Waalen en dëcke Probleem, a kréien en nët an de Grëff
fiir d’Èicht emol, së waren meeschtens déi Partei, déi am stärkste war, a waren bal ëmmer mat an der Regierung. Do wèi de JC Juncker nët méi dobéi war, ass ët mat de Stëmmen biergoof gaangen,. No den 2läschte Waalen, haten së zwar Stëmme verlur, awer dach nët esou vill, de grousse Coup war, d’CSV gouf nët mée mat gehol, mol nët gefroot, dat war fiir Gambia keen Thema an d’CSV huet dru geknaat.
A vun do un struwelen se, a ruderen se mat engem Boot, wat nët esou richteg weess, wouhin se wëlle steieren. De Kompass verluer a kee Kapitän mat Wuppes.
Kënnt dobäi, an der CSV gët nët méi mat engem Mond geschwat, et sën ee pur Stëmmen déi ze héiere sin, awer zimlëch lous, a se fannen de ‚Pol‘ nët méi. A sou laang dat gewouschel viiru geet, esou laang kann een eng CSV vergiessen
Wat ons aktuel Regierung betrëfft, ok, d’Corona-Zäite sën nët einfach, mä, do ass awer och vill Gewurschtels, Onklorheeten, keng Präzisiounen, jee, Haut ass ët esou a wann dat nët geet, da mache mër ët Muer aanescht, Dag fiir Dag, dat Selwescht, elo no bal engem Joer, sti mër nach grad esou blöd do mam Fanger am Mond a warden op besser Zäiten.
Mer kréien agetriichter sëch und d’Richlinnen ze haalen, an dann awer rëm vun der Regierung dee schwarze Péiter gewisen wann hiir Rechnung nët opgeet. Genau esou ass ët mat der Impfung. Do ass ess mäis’che stëll, op dër do vill matmachen, ët schengt mol ganz flau ze sin, awer d’Hoffnung gët elo dorop fokussèeiert.
Dat ass bestëmmt keng gud Strategie, domat verléiert een d’Vertraue vun de Bierger
ech weess nët wien den decke Schnëssert sollt sin… oder ët ass vläicht normal an der Politik, d’Maul mol gut oprappen an d’könnt näicht dobäi raus
fannen ons Regierung do awer op der éichter Plaaz
lully (ëch hoffen ëch war nët ze laang)
@HTK: Ob die Regierung die Pandemie im Griff hat bezweifele ich . Man muss kein Hellseher sein, die Zahlen, das Ausbreiten des Virus in unseren Nachbarländer sprechen Bände.Die dritte Welle ist im Anmarsch und dank der liberalen Pandemie -Politik wird diese Welle unser Land das Fürchten lernen. Beim Impfstoff wird es es wohl wie „ beim Kleeschen sin“ , es dauert , dauert und mit etwas Glück wird am sechsten Dezember dieses Jahres vielleicht ein Drittel der Bevölkerung geimpft sein. International gesehen ist Luxemburg eine Lachnummer , spätestens seit der verordneten Grenzschliessung „ wessen mir wou den Bock d‘Lach Huet“ und unserer Außenminister hat noch nicht erkannt die Politik in Talk Shows eher als Klamauk als seriös anzusehen ist . „ Bleiw doheem“ , das Motto der Pandemie- Sitzung bei Funk und Fernsehen , das Gesetz dazu in Biaritz und Paris ratifiziert.“ An der Schoul , och ouni Relioun ass den Kuddelmuddel angezun „, und unser Lehrpersonal kann diese desaströse Schulpolitik aussitzen. In einigen Jahren sprechen wir dann wohl auch über die Folgen der Gießkannenpolitik unserer Regierung , Geld auszuteilen , was nicht da ist ,die Zukunft der nächsten Generationen hypothekiert. Unsere beschnittenen freiheitlich, demokratischen Rechte wurden im Sinne einer dem Spaß und Konsum verfallenen Gesellschaft geopfert und wie eins die Römer , das Volk mit Brot und Spiele bei Laune halten die Devise. „ An Neen , ech stinn net zur CSV“,ich habe den Glauben an jegliche nationale , internationale Politik, Parteien verloren , geht es nur noch um Macht „ an den Goss.“ Das Stimmvieh läuft weltweit , blind und taub ihren Herdenführer nach und merkt nicht , was mit ihnen geschieht.
Ech stelle fest, dass d‘ Politik zu Lëtzebuerg absolut net besser ass als ewéi an Amerika: ee schluecht deen aneren, mat gezielt provokant an zum deel eekelegen Aussoën. An Amerika as dat scho schief gaang. Kucken emol wéi et séch heiheem entwéckelt. Soubal wou keng Argumenter méi do sinn, da ginn d‘ Leit séier pubertär ordinär. Eege Feeler agestoën, da ka kee méi, weder an der Regierung, nach an der Oppositioun. Ass eben ewéi an Amerika.
@J.Scholer
We’ll get off your lawn.
@Charles Hild. Die allerwenigsten Zeitgenossen sind imstande ihre eigenen Fehler einzugestehen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, ob in der Politik oder anderswo, auch im Privaten. Und solange das der Fall ist, gibt es keine wesentlichen Fortschritte im Denken und Handeln der Menschen. Es happert an der moralischen Hygiene.
@ Amira : Dir kennt wuehl net di richteg Bedei’tung vum „C“.
Den „C“ huet Naischt, awer och guer Naischt mat Kato’ulesch ze do’en !
Den „C“ steht fir Chreschtlech, an daat ass eng aaner Musek !
@Nomi
„Den „C“ huet Naischt, awer och guer Naischt mat Kato’ulesch ze do’en !
Den „C“ steht fir Chreschtlech, an daat ass eng aaner Musek !“
Dir mengt also et wären och dausende Reforméierter, Baptisten, Pietisten, Adventisten, Neiapostolescher, Methodisten, Weysleyaner, Bridderbewegung, Päischtbewegung, Liberalprotestanten, Lutheraner, Mormonen a wéi se all heeschen an der CSV?
@Lully
„A vun do un struwelen se, a ruderen se mat engem Boot, wat nët esou richteg weess, wouhin se wëlle steieren. De Kompass verluer a kee Kapitän mat Wuppes.“
Ma sécher, si hunn esouguer e puer Kapitänen an nach méi éischt Offizéier déi op den Job schielen.
Prozeduren werden oft geschaffen in Zeiten wo es gut geht, wo Zeit da ist und Geld an sündteure Beraterklitschen vergeudet wird, um schlechten Zeiten „vorzubeugen“. Ist die schlechte Zeit dann gekommen stellt sich leider oft heraus, dass die Prozeduren in der Praxis überhaupt nicht funktionnieren. Vielleicht hat Frank Engel das gemeint wenn er sagt Luxemburg sollte den Impfstoff selbst bestellen denn hier geht es schliesslich um die Gesundheit von Menschen und nicht um das Einhalten von (teils sinnlosen und völlig unkoordinierten) EU Prozeduren.