„miniWënzer“ / Den Weinberg spielerisch entdecken
Die Weinberge entlang der Mosel bieten nicht nur außergewöhnliche Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Nein, für viele Kinder sind sie zudem Abenteuerspielplätze. Durch das Projekt „miniWënzer“ sollen Schulkinder deshalb das Leben und die Arbeit im Weinberg spielerisch entdecken.
Was kreucht und fleucht dort über die Trockenmauern? Wie viel Pflege braucht eine Traubenrebe? Fragen, die samstags bei „miniWënzer“ im Naturschutzgebiet „Manternacher Fiels“ beantwortet werden. Solche Workshops für Kinder erfreuen sich in Deutschland schon seit einigen Jahren großer Beliebtheit. In Luxemburg gab es bislang noch kein solches Angebot. Laurence Duhr und Jutta Kanstein haben das nun geändert. An fünf Samstagen von Februar bis Oktober können acht- bis zehnjährige Teilnehmer alles rund um die Weinlese und die Traubenpflege erlernen.
„Die Kinder sollen den gesamten Vegetationszyklus eines Weinbergs kennenlernen. Wir zeigen ihnen, was während der gesamten Vegetationsperiode mit den Rebstöcken passiert, vom Rebschnitt im zeitigen Frühjahr, dem Biegen und Binden, über das Entblättern im Sommer, bis hin zur Traubenlese und dem Pressen von eigenem Traubensaft im Herbst“, erklärt die Winzerin Laurence Duhr. Die 39-Jährige kümmert sich im heimischen Betrieb in Grevenmacher vor allem um die Beschaffenheit des Bodens, aber auch um die Rebstöcke. Mit der Naturerlebnisbegleiterin Jutta Kanstein können die Kinder entdecken, was im Weinberg alles wächst, blüht und krabbelt. „Welchen Einfluss der Boden und das Wetter auf die Artenvielfalt haben, wird genauso vermittelt, wie der respektvolle Umgang mit allem, was die Natur uns bietet. Dabei wird auf vielfältige Weise das Bewusstsein für den Schutz und Erhalt dieser faszinierenden Kulturlandschaft gefördert“, erklärt die 66-jährige Kanstein gegenüber dem Tageblatt.
Traditionelle „Hunnefeier“
Auch wenn sich vieles während der Workshops um das Endprodukt – also den Wein – dreht, so werden die Kinder natürlich keine alkoholischen Getränke herstellen, sondern lediglich Traubensaft. „Die letzte Sitzung werden wir mit einer traditionellen ‚Hunnefeier‘ abschließen. Natürlich wird es dann auch Stockbrot geben“, sagt die Tochter von Abi Duhr. Ihr Vater war es auch, der den Weinberg in den 1990er Jahren anlegen ließ und nun das zehn Hektar große Areal für Workshops mit Kindern zur Verfügung stellt.
Das „miniWënzer“-Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Naturschutzzentrum „A Wiewesch“ in Manternach sowie dem regionalen Touristenverband „Visit Moselle“ angeboten. Die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 100 Euro für die fünf Termine. Einzelne Veranstaltungen sind nicht buchbar. Jeder Kurs dauert zwei Stunden.
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Den Kinder jetzt entdecken lassen. In ein paar Jahren wird das Gebiet in Bauterrain umgesetzt und dann entstehen dort Häuser