Europatag in Schengen / Der 9. Mai verpflichtet
Die Menschen in Europa sollen stärker eingebunden werden in die Gestaltung ihrer europäischen Zukunft. Das war die Botschaft am Sonntag in Schengen anlässlich des Europatages am 9. Mai. Die Erinnerung an den Tag der Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950 und damit an die eigentliche Grundsteinlegung der Europäischen Union soll die Zukunft der EU nun beflügeln.
Es braucht nicht immer viel, um froh zu sein. Schengens Bürgermeister Michel Gloden, der bereits am Sonntagmorgen über die Dreiländereckfreundschaft mit den Verantwortlichen der benachbarten deutschen und französischen Gemeinden diskutiert hat, freut sich, dass der diesjährige Europatag in Schengen in Anwesenheit einiger Gäste begangen wird. Nicht in Luxemburg-Stadt, nein im Moselstädtchen, wo 1985 und 1990 die Abkommen von Schengen unterzeichnet wurden.
Ganz gleich aus welchen pandemiebedingten Umständen Schengen, und nicht wie sonst üblich die Hauptstadt ausgewählt wurde, um den Europatag, seit 2019 Feiertag in Luxemburg, zu begehen, ist eines klar: Der 9. Mai und die Abkommen von Schengen gehören zusammen. Ein untrennbares Symbol für die friedliche Einheit des Kontinents.
Nie wieder Krieg
Die Abkommen von Schengen sind mit die wichtigste Umsetzung dessen, was die europäischen Gründungsväter (Verzeihung, aber Frauen waren damals außen vor, oder?) 1950 mit der Schuman-Erklärung vor Augen hatten, als sie die „Union von Kohle und Stahl“ beschlossen haben. Vorrangig, um zu verhindern, dass Deutschland und Frankreich jemals wieder in einen Krieg gegeneinander treten können. Viel wichtiger aber war die Idee, dass die Länder des europäischen Kontinentes in Zukunft gemeinsam stärker auftreten können. Diese Idee verpflichtet, so alle Teilnehmer des Festaktes am Sonntag in Schengen.
„Schengen ist der Traum eines freien und friedlichen Europas“, sagt Außenminister Jean Asselborn. „Viele, die sich irgendwo auf dem Globus eine bessere Welt wünschen, träumen diesen Traum.“ In seiner Rede am Sonntag auf dem Sternenplatz in Schengen verhehlt Asselborn nicht, dass ihm die coronabedingten Grenzschließungen letztes Jahr nicht gemundet haben. „Panikreaktionen“ nennt er zum Beispiel die Polizeikontrollen auf der deutschen Seite in Perl/Schengen. So etwas dürfe nie wieder vorkommen, so Asselborn.
Ja, es seien Zweifel am guten Gelingen der EU aufgekommen, als Grenzen geschlossen wurden, so EU-Kommissar Nicolas Schmit. Trotzdem sei die Union nicht auseinandergebrochen. Damals wie heute und morgen bedeute Europa seiner Meinung nach Brückenbauen. In dem Sinne habe er vom Sozialgipfel in Porto sehr optimistisch stimmende Erfahrungen mit zurückgebracht. „Europa dürfe sich nicht in Kleinigkeiten verlieren, sondern müsse große Ambitionen, Projekte hegen“, so Schmit. Vor allem in Hinsicht auf die Jugend, die eine Perspektive bräuchte.
Alle Redner, inklusive auch sämtliche luxemburgische Europaabgeordneten (es sind sechs), machten am Sonntag deutlich, dass sie sich viel erwarten vom Bürgerdialog über die Zukunft Europas. „Die Bürger sollen mitteilen, was sie wollen und wie sie es wollen“ heißt es. Konkret soll das so ablaufen, dass sich die Bürger auf einer digitalen Plattform über ihre Wünsche und Vorstellungen mitteilen können. Zudem werden Expertenrunden veranstaltet und die EU-Verantwortlichen werden im großen Kreis diskutieren.
Junge Leute einbinden
2022 soll die Auswertung aller Wortmeldungen und Versammlungen abgeschlossen sein. Dann müsse man sehen, wie und mit welchen Mitteln alles in die Tat umgesetzt werden kann.
EU-Kommissar Nicolas Schmit sieht die weitere Entwicklung positiv. Ja, die Pandemie habe Europa enger auseinanderrücken lassen. Aber die Union sei nicht auseinandergebrochen. Nach dem EU-Treffen am vergangenen Wochenende in Porto sehe er auch die Zukunft der sozialen Dimension Europas positiver. „Ich spüre einen Paradigmenwechsel“, so der LSAP-Politiker. Wichtig sei es jetzt, die jungen Leute einbinden, denn ohne sie gebe es keine wirkliche Zukunft der EU.
Dabei erinnert er an Robert Schuman, der am 9. Mai 1950 seinen Plan, den Schuman-Plan, vorlegte, um Feinde zu versöhnen und gemeinsam vorwärts zu marschieren und dabei den Grundstein legte für die Schaffung der Europäischen Union. An dieses großes Vorhaben solle man heute anknüpfen, so der EU-Kommissar.
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Es war einmal und ist nicht mehr.
Europatag ist im Moment nicht zu feiern,
laaberte Asselborn in einem Interview,
wie immer dummes Gelaaber und warme Luft,
er war der Erste präsent am Sonntag in Schengen mit all den
anderen EU-Bonzen und politischen Korinthekackerten,
um diese lamentabele und erbärmliche Show dort zu veranstalten, Trauerfeier wäre besser gewesen,
lächerlicher gehts wohl nicht, EU am totalen Abgrund, die Bürger
werden weiterhin total veräppelt und für dumm gehalten,
Verpuffung von Steuergeldern,komplettes Versagen auf der
ganzen Linie,da kann man nur sagen „Merde alors“.
Alles zum Kotzen.
Europa war gestern. So schön die Idee, so pervers was Politik und Wirtschaft daraus gemacht.Ich kehre mich ab von diesem Moloch , verzichte gerne auf Reisefreiheit, Euro gleich Teuro und Bevormundung aus dem Ausland.Europa wird in der Zukunft ein Spaltpilz zwischen den Nationalitäten bleiben, wird auch kein Garant für den Frieden sein, denn die Konflikte werden nicht im totalen Krieg enden , es werden Bürgerkriege zwischen politischen Auffassungen, ethnischen , religiösen ,nationalen Minderheiten sein und zwischendurch an den Aussengrenzen ( zu Russland, zur Türkei)größere Konflikte aufflammen. Die Europäer mit Blick auf das Aufflammen des Irischen Konfliktes sollten sich bewusst sein, das Unmöglich gedachte doch nicht fern sondern sehr nahe liegt.
@Willi/ Dem stimme ich voll und ganz zu. Die E.U. ist ein sehr teures Trauerspiel.
Bitte streicht diesen Tag! Es gibt genug Tage Mikrofone und Kameras wo die Politiker uns mit Ihrem gequasel auf den Wecker gehen.
Bravo!!! (…für Autor und Artikel ) Alles wie gehabt: Europa feiert sich und seine Tüchtigen und die, um die es angeblich geht sind – wenn überhaupt – Zaungäste die sowieso nichts zu melden haben
Mein voriger Kommentar ist für „Die EU entdeckt ihre Bürger“, nicht für diesen
Nach dem Trauerspiel was Covid-Bekämpfung und Impfstoff-Beschaffung betrifft,sollte dieser Tag in ,,europäischen Trauertag,,umbenannt werden!Und all diese Nullen welche,in Brüssel und anderwärts seit Jahren ihr hochbezahltes Unwesen treiben,sollte man einsperren dürfen,nur zur Unfugvermeidung!!Ach,träumen ist so schön!
Ech ginn nett mool mee wielen wann EU Wahlen sinn! Miir hunn jo elo mam Covid gesinn madd ewe engen Politiker miir ze dinn hunn!
Lieber Marco Goetz
was die (paar) Leute sich in ihren ‚Kommentaren‘ erlauben, ist schon
stark an der Grenze. Vielleicht sollte man die ‚Kommentar‘ Möglichkeit abschalten. Diese Leute sollen sich anderswo auslassen.
Danke für die gute Berichterstattung.
@Irma:Wenn das der Geist des europäischen Gedankengutes ,die Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit, die Sie fordern, vergeht mir die Ode an die Freude.