Entschlammung hat begonnen / Der Echternacher See wird zum Schwimmteich
Die Idee, einen Teil des Echternacher Sees in einen Schwimmteich umzuwandeln, ist schon etwas älter. Vor ein paar Tagen haben Arbeiter damit begonnen, den Grund zu entschlammen. Die ersten Badegäste sollen 2022 kommen.
Ende der 1970er Jahre wurde der Echternacher See künstlich angelegt und gilt seitdem als Erholungsgebiet. Im Laufe der Zeit sammelte sich jedoch jede Menge Schlamm am Boden des Sees an, was ein Schwimmen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zuließ. Nach jahrelangen Diskussionen, einen Teil des Sees wieder in einen Schwimmbereich umzugestalten, wird das Vorhaben nun umgesetzt. Hierzu muss der See allerdings erst einmal entschlammt werden.
Die Firma Konatec aus den Niederlanden hat am vergangenen Donnerstag mit den Arbeiten begonnen. Mithilfe eines mobilen „Staubsaugers“ – der auf einem kleinen Boot befestigt ist – wird die Schlammschicht vom Grund weggesaugt. „Pro Jahr hat sich schätzungsweise 0,7 Zentimeter Schlamm auf dem Grund des Sees abgesetzt. Mittlerweile ist die Schlammschicht zwischen 20 und 40 Zentimeter dick“, erklärt Echternachs Erster Schöffe Ben Scheuer (LSAP). Der Schlamm wird nun anhand von Schläuchen auf ein rund 1,5 Kilometer entferntes Feld abgepumpt. Dort bleibt er dann ein Jahr lang zum Trocknen liegen. Eigentlich hätte der Boden direkt neben dem See aufgeschüttet werden sollen, dies wurde jedoch vom zuständigen Ministerium abgelehnt. Deshalb wurde nach einer anderen Lösung gesucht. Die Kosten für die Entschlammung fallen aus diesem Grund höher aus als geplant. „Ist der Boden erst einmal getrocknet, dann kann er als Dünger verkauft werden“, sagt Scheuer. Mittlerweile hätten sich schon potenzielle Käufer bei der Gemeinde gemeldet.
Der circa zwei Hektar große Schwimmteich soll in direkter Nähe zur Jugendherberge angelegt werden. Alle angrenzenden Grünflächen können dann als Badewiesen genutzt werden und erhalten einen direkten Zugang zum Wasser. Älteren Plänen zufolge sollte der Badeabschnitt in Höhe des bereits bestehenden Badestegs angelegt werden. Aus Naturschutzgründen wurde dieses Projekt allerdings verworfen. Die geforderten Analysen des Umweltministeriums, um die Wasserqualität zu überprüfen, fielen positiv aus. „Die Wasserqualität erlaubt es uns, den See als Badegewässer einzustufen. Etwas Sorgen bereiten mir jedoch noch die 300 bis 400 Nilgänse, die sich mittlerweile am See niedergelassen haben“, sagt Scheuer. Andere im oder am See lebende Tierarten, wie zum Beispiel Schildkröten oder Fische, stellen jedoch keine Gefahr für die Umsetzung des Projektes dar.
Bevor die Liegewiesen für die Besucher öffnen, soll erst mal zusätzlicher Parkraum am See geschaffen werden. „Während der Sommermonate müssen wir wahrscheinlich angrenzende Felder zu Parkplätzen umgestalten. Zudem werden wir ein einheitliches Abfallkonzept rund um den See ausarbeiten“, verrät der Erste Schöffe.
Die ersten Badegäste sollen dann zur Sommersaison 2022 begrüßt werden. Der Eintritt zu den Liegewiesen soll kostenlos bleiben. Einen Bademeister, der für die Sicherheit zuständig ist, soll es allerdings nicht geben. Ein Kinderbecken ist ebenfalls nicht vorgesehen. Für die Kleinen wird es jedoch einen neuen Abenteuerspielplatz auf der sogenannten Pirateninsel geben.
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