/ Der Gleiche in Gelb: Tom Laterza vor der Rückkehr auf den Galgenberg
Tom Laterza braucht man nicht vorzustellen. Der 27-jährige Rechtsverteidiger des Progrès Niederkorn hat in der BGL Ligue längst eine Art Kultstatus erreicht – genauso wie seine Enten-Krawatte.
Tom Laterza weiß nicht nur, was Journalisten hören, sondern auch, was sie sehen wollen: Bei seiner offiziellen Vorstellung im Sommer trug er über dem schwarzen Hemd eine Krawatte mit gelben Quietscheentchen. Er verriet uns: „Ich hatte sie bereits vorher einmal getragen …“ Trotzdem hatte das ausgefallene Kleidungsstück seine Wirkung vor dem Auftakt der Europa League nicht verfehlt und die ersten Sympathiepunkte bei den Niederkornern waren ihm sicher. Dass der Verteidiger nämlich nicht nur Fans hat, ist ein offenes Geheimnis.
Einer, der seine Art definitiv zu schätzen weiß, ist Progrès-Präsident Fabio Marochi: „Jedes Team braucht einen Spieler wie Tom. Er ist eine Persönlichkeit des Luxemburger Fußballs, der für seine kleinen Provokationen bekannt ist und gleichzeitig ein herzensguter Mensch ist. Ich mag seine Art sehr.“ Marochi fügte hinzu, dass sich Laterza seit seiner Rückkehr nach Luxemburg (aus Sedan) in den vergangenen sieben Jahren mittlerweile weniger hitzköpfig präsentiert: „Er kann seine Provokationen klug einsetzen.“ Trotzdem sei nicht auszuschließen, dass er gerade aufgrund seines Bekanntheitsgrad bei dem einen oder anderen Schiedsrichter eher Gelb sehen könnte als andere.
Von Billy zu Sébastien
Als engagiert und emotional wird er auch der Fola während der sieben Jahre in Erinnerung geblieben sein. Bei Laterza hat diese Station in seiner Karriere viele Spuren hinterlassen: „Diese Rückkehr nach Esch ist für mich selbstverständlich mit gemischten Gefühlen verbunden. So eine lange Zeit kann man nicht einfach vergessen.“ Eine verbale Schlacht mit den früheren Teamkollegen habe er zwar noch nicht angezettelt, lange werden die Sticheleien aber nicht mehr auf sich warten lassen: „Es ist noch zu früh, die meisten arbeiten noch. Aber das kommt …“ Besonders mit Fola-Innenverteidiger Billy Bernard, „einer meiner besten Freunde“, wird wohl noch ein kleines Vorbereitungsduell ohne Fußballschuhe stattfinden.
Dank seiner offenen und lockeren Art hat sich der 27-Jährige problemlos in der neuen Truppe eingelebt. Sébastien Thill, Ben Vogel, Yannick Bastos oder etwa sein Ex-Teamkollege Emmanuel Françoise haben den Luxemburger mit offenen Armen beim einstigen Rivalen empfangen. „Vor drei, vier Jahren hat der Verein angefangen, etwas aufzubauen. Mittlerweile trägt diese Arbeit ihre Früchte.“ Als Tabellenerster reisen die Gelb-Schwarzen nach Esch. Nicht nur die Rückkehr des verlorenen Sohnes dürfte also für Brisanz sorgen.
Um von einem perfekten Saisonauftakt sprechen zu können, hätten „wir alle Spiele gewinnen müssen. Aber wir schauen nicht zurück, sondern nur nach vorne.“ Dieser Weg sei noch sehr weit, fügte er hinzu. Weitere Gründe, sich zu beschweren, fand er aber nicht. Ohnehin hat sich an den Erwartungen, die der Verein in ihn steckt, nicht viel verändert. Roland Vrabec, sein neuer Trainer, will, „dass jeder von uns 100 Prozent Einsatz zeigt. Wir sollen als Einheit, als Mannschaft zusammenarbeiten, aggressiv sein und mit breiter Brust auftreten.“
Klingt, als hätte sich für Laterza auf dieser Ebene recht wenig geändert. „Am Sonntag wird er wohl zeigen wollen, dass sein Vertrag zu Unrecht nicht verlängert wurde“, urteilte Marochi. „Ein Spieler wie er braucht keine zusätzliche Motivation.“
7. Spieltag:
Sonntag, 29. September, 16.00:
Etzella – Hostert
Strassen – Mühlenbach
Mondorf – Jeunesse Esch
Rodange – RFCUL
Rosport – Düdelingen
18.30: D03 – UT Petingen
18.30: Fola Esch – Niederkorn
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