/ Der nächste Schritt: Luxemburg siegt bei der EM-Vorqualifikation gegen den Kosovo
Besser hätte der Auftakt in die Vorqualifikation für die EM 2021 für die Luxemburger Basketball-Herren nicht laufen können. Die Spieler um Kapitän Alex Laurent siegten am Samstagabend mit 88:80 gegen den Kosovo und stehen in der dreiköpfigen Gruppe G somit vorübergehend an der Tabellenspitze.
Nach dem Erfolg im Jahr 2016 gegen Großbritannien und dem Sieg im vergangenen Sommer in Zypern bleiben die Luxemburger Basketball-Herren auch in der aktuellen Qualifikationskampagne nicht ohne Erfolgserlebnis. Der Sieg am Samstag gegen den Kosovo war demnach alles andere als ein Zufallsprodukt. Seit Ken Diederich das Nationalteam zur EM-Qualifikation 2016 übernommen hat, hat die FLBB-Auswahl eine beachtliche Entwicklung vollzogen.
Der 41-Jährige hat es geschafft, ein Kollektiv aufzubauen, das füreinander einsteht und in dem jeder für die Entscheidung sorgen kann, wie am Samstag gegen den Kosovo deutlich wurde. Neun von elf eingesetzten Spielern trugen sich in die Scorerliste ein, allen voran Kapitän Alex Laurent. Der Profi, der in den vergangenen beiden Jahren in den Niederlanden bei den Den Helder Suns unter Vertrag stand, hat die Leader-Rolle im Team sichtlich angenommen. In der Defensive erledigte der 26-Jährige wertvolle Arbeit und schaffte es in der Offensive, in den entscheidenden Momenten zuzulegen.
Überraschungen bei den Luxemburgern
Zu Beginn des letzten Viertels setzte Laurent mit acht Punkten, davon zwei Distanzwürfe, den Grundstein für den Auftakterfolg. Ein wichtiges Rad in der Mannschaft von Diederich war zudem Oliver Vujakovic, der seit der letzten Saison in Innsbruck studiert und hier seitdem auf einem weniger hohen Niveau spielt. Dies war dem ehemaligen Walferdinger jedoch kaum anzumerken. Der 22-Jährige ackerte verbissen im Rebound, wo er zum besten Luxemburger Spieler avancierte. In der Offensive verwandelte er sogar 89 Prozent seiner Versuche und war mit 17 Punkten zweitbester Werfer in den Luxemburger Reihen.
Eine weitere Überraschung war zudem Philippe Arendt (10 Punkte), der in seinem erst zweiten Qualifikationsspiel einen mutigen Auftritt hinlegte und mit seinen schnellen Antritten von seinen Gegenspielern kaum zu bremsen war. Und auch der erst 19-jährige Ben Kovac, der gerade einmal 2:45 Minuten auf dem Parkett stand, steuerte in dieser kurzen Zeit zwei Punkte bei.
Vorteil Rotation
In den vergangenen Jahren fielen die Basketball-Herren in einer Partie oftmals während mehrerer Minuten in ein Loch – so dass man weder eine freie Wurfposition noch in der Defensive die nötigen Antworten fand – und so gelang es den Gegnern stets, einen hohen Vorsprung herauszuspielen. Gegen den Kosovo erlebten Laurent und Co. ebenfalls ein schwierigeres zweites Viertel. Doch dieses Mal hielt man dagegen, versuchte, das hohe Tempo aufrechtzuerhalten und ließ den Gegner nicht auf mehr als neun Punkte davonziehen. Auch die bekannten physischen Nachteile wusste man durch viel Laufarbeit und Einsatzbereitschaft zu kompensieren, so dass die Reboundsparte nur knapp mit 41:40 an den Kosovo ging.
Laut Ken Diederich hat er die Möglichkeit, seinen Kader vor einer Qualifikation inzwischen aus einer Gruppe von 23 Spielern zusammenstellen, die bereit sind, für das Nationalteam aufzulaufen. Dies ermöglicht es ihm während eines Spiels, immer mehr zu rotieren und so kann er auch seinen beiden wichtigsten Spielern – den Profis Thomas Grün (Gladiators Trier) und Alex Laurent – Verschnaufpausen ermöglichen.
Konditionelle Probleme beim Gegner
Beim Gegner, der in der entscheidenden Phase fast ausschließlich auf sein starkes Trio Dardan Berisha (23 Punkte), Mikaile Tmusic (16 Punkte) und Divine Myles (19 Punkte) setzte, machten sich mit zunehmender Spieldauer hingegen konditionelle Probleme bemerkbar. Und so waren es Yann Wolff, der in der 35. Minute überhaupt erst zum ersten Mal traf, der mit einem Drei-Punkte-Korb Luxemburg auf die Siegerstraße brachte und Oliver Vujakovic, der den Sack mit zwei Korblegern schlussendlich zu machte. Luxemburg hielt das Tempo während 40 Minuten konstant hoch und der Gegner verstand die Welt nicht mehr.
Dass der Kosovo diese Vorqualifikation keineswegs auf die leichte Schulter nimmt, zeigt allein die Tatsache, dass Trainer Damir Mulaomerovic die Halle wütend verließ und nicht einmal bei der Pressekonferenz auftauchte. Für die FLBB-Auswahl geht es am kommenden Samstag mit ihrem erste Auswärtsspiel in Manchester gegen Großbritannien weiter.
- Erste Euroleague-Punkte von Dorian Grosber - 15. November 2024.
- Hilfe vom Nachbarn: East Side Pirates helfen Echternacher Basketballern - 14. November 2024.
- Luxemburg kassiert erste Niederlage gegen die Schweiz - 10. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos