Editorial / Der Präsenzunterricht wackelt
Seit mehreren Tagen reiht sich bei den Infektionszahlen ein Rekordwert an den nächsten. Nicht nur in Luxemburg, sondern in ganz Europa und darüber hinaus. Wir sind mitten in der so sehr befürchteten Omikron-Welle angekommen. Und diese wird kurz, aber heftig werden, so die Worte des DP-Abgeordneten Gilles Baum im Tageblatt-Gespräch. Was bedeutet das nun für die Schulen? Nichts Gutes. Der Präsenzunterricht wackelt. Das Homeschooling wartet.
Die Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei Letzteren, sind regelrecht explodiert. Doch daran sind nicht die Schulen schuld. Es ist die Omikron-Welle, die uns gerade einnimmt und die jungen Menschen für ihre Kontakte bestraft, die sie während der Weihnachtsferien hatten.
Im Tageblatt-Gespräch mit Alain Massen, Präsident der Nationalen Elternvertretung, und Gilles Baum, Präsident der Kommission für Bildung, kristallisierte sich schnell heraus, dass von sämtlichen Lagern nun alles getan wird, um das doch so verpönte Homeschooling abzuwenden. Niemand will es, keiner braucht es, jeder hasst es. Doch wenn Omikron zu viele Lehrer in die Isolation oder Quarantäne schickt, dann wird es brenzlig. Das Gleiche gilt für andere systemrelevante Berufe. Deshalb wird jetzt die Dauer dieser Maßnahmen von zehn auf sieben Tage verkürzt, auch in den Schulen. Ob drei Tage weniger Hausarrest tatsächlich die große Rettung sind, sei dahingestellt.
Diesmal hat die Regierung vorausschauend noch vor den Ferien das Gesetz zum vereinfachten Einstellungsverfahren für Aushilfspersonal an den Schulen verlängert. Dies erlaubt es, kurzfristig innerhalb der ersten zwei Januarwochen rund 400 Lehrer zur Aushilfe in den Grundschulen einzustellen. Gleichzeitig fallen rund 600 Lehrer aus den Grundschulen aus, etwa 40 Prozent Covid-bedingt. Weitere rund 400 Lehrer aus den Lyzeen können ihre Arbeitsstelle nicht antreten, die Hälfte davon ebenfalls Corona-bedingt. Zudem kann nicht mehr auf das Personal aus den Vertretungspools zurückgegriffen werden, da alle bereits im Einsatz sind.
Auch die jetzt zur Diskussion stehende Impfpflicht hat zum eigentlichen Ziel, die Funktionsweise unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Deshalb – aber nicht nur – sollen Kinder und Jugendliche davon ausgenommen werden. Denn, wie es der Präsident der Nationalen Elternvertretung einleuchtend formuliert, die Impfung sollte einen Mehrwert bringen. Und diesen könne er bei den Kindern und Jugendlichen nicht erkennen. Das Risiko eines schweren Verlaufs sei gering und die Impfung nicht gänzlich frei von Risiken.
Mit etwas Glück könne man mit einem blauen Auge aus der Omikron-Welle herauskommen, ohne auf das Homeschooling umswitchen zu müssen, sagt er. Dafür nimmt er dann auch die zurzeit geltende generelle Maskenpflicht in Kauf. Sobald der Spuk vorbei ist, sollte man diese seiner Meinung nach schnell wieder ablegen, zumindest im Unterricht. Für schwächere Schüler und jene mit einer Beeinträchtigung sei sie ein Lernhindernis, für stärkere Schüler weniger, was dazu führe, dass die Bildungsungleichheiten weiter zunehmen.
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Ich glaube das Ministerium verwechselt etwas. Schüler haben nicht nur ein Recht auf Schule sondern ein Recht auf BILDUNG!
Es reicht nicht die Schulen aus wirtschaftlichen Gründen irgendwie mit irgendwelchem Personal offen zu halten. Das bringt auch nichts!
Léiwer en gudden Schoulmeeschter am home schooling, wi total onqualifizéiert stenderlech „remplaçants“ fir ons Kanner!
Für was werden dann die jungen Menschen bestraft,die sich exemplarisch und verantwortungsvoll während der Pandemie verhalten, und trotzdem in der Schule infiziert werden.
Das stimmt überhaupt nicht die meisten die Krankenscheine haben haben die Krankenscheine schon seit einer Woche in der Tasche kenne das die lassen sich nicht impfen die wollen keine Tests machen ich frage mich nur welche Ärzte die Test schon für 10. Januar ausstellen und die meisten waren letzte Woche zum Arzt Schwurbel DR Wenn man die herausfindet müssen die lebenslängliche Berufsverbot bekommen
@Arm: Punkte, Kommata und andere Satzzeichen gehören dazu und machen Texte verständlich. Bitte.