Expo 2020 / Der Rohdiamant im Herzen Europas: Luxemburg will bestimmte Zielgruppen ansprechen – aber keinen Massentourismus
„Péckvillercher“, Esch 2020 und Luxemburger „Viz“: Auf der Weltausstellung in Dubai wurden am Montag die „Luxembourg Tourism Days“ eröffnet. Luxemburger Handwerker und Künstler stellten Erbgroßherzog Guillaume und Tourismusminister Lex Delles traditionelle Luxemburger Handwerkskunst und luxemburgisches Kulturgut vor.
Die luxemburgische Geschäfts- und Tourismusdelegation hat am Montag die „Luxembourg Tourism Days“ im Luxemburger Pavillon eröffnet. Unter den interessierten Augen von Erbgroßherzog Guillaume und Tourismusminister Lex Delles haben die verschiedensten Akteure aus dem Tourismus- und Kulturbereich Luxemburger Kulturgut und vom Minette bis zum Norden die verschiedenen Regionen Luxemburgs vorgestellt.
Neben Esch 2022, der „Eppelpress“ oder auch einem Stand mit Kunstglasmalerei wusste vor allem „Usch“ zu überzeugen. Usch, das ist Eugène Biver, ein Hersteller der in Luxemburg durchaus bekannten „Péckvillercher“ – kleine Keramikvögel, die bei richtiger Handhabung Nospelter Nostalgie in Dubai haben erwachen lassen. Usch wusste auch Erbgroßherzog Guillaume in seinen Bann zu ziehen, indem er bei einer Live-Demonstration ein tönernes Vögelchen vor Ort herstellte.
Uschs „Péckvillercher“
Mit geschickten Händen zaubert der Keramik-Veteran ein „Péckvillchen“ aus dem Lehmklotz und weiß den Erbgroßherzog, Tourismusminister Lex Delles, Kommissarin Maggy Nagel und Pavillon-Direktor Daniel Sahr (nicht David Sahr, wie fälschlich in einem vorigen Artikel genannt), währenddessen mit seinen Erklärungen zu unterhalten. Der Autor dieser Zeilen wurde ebenso wie die monegassische Botschafterin und zahlreiche Besucher aus aller Welt vom Charme des Künstlers überrumpelt und durften sich selbst unter den wachsamen Augen und leitenden Händen von Usch an einem „Péckvillchen“ versuchen. „Auch denen mit zwei linken Händen bringe ich etwas bei“, meint Usch, während er einem seine Schürze umbindet. „Bei mir hat noch jeder ein ‚Péckvillchen’ hinbekommen.“ Und tatsächlich hat am Ende jeder Laie ein Keramikvögelchen aus dem feuchten Lehm geformt – wenngleich die deformierten Stellen der Kreationen erahnen lassen, an welchem Punkt Usch dem Amateur zu viel Narrenfreiheit gelassen hat.
Der Erbgroßherzog erhielt ebenso wie sein Sohn Charles als Geschenk von Usch ein „Péckvillchen“, das von der Künstlerin Sandra Pereira eigens aus Anlass der Weltausstellung bemalt wurde.
Die Besucher des Pavillons werden auf ihrem Weg durch den Pavillon während der „Luxembourg Tourism Days“ von fünf professionellen Touristenführern aus fünf verschiedenen Regionen des Großherzogtums begleitet, die ihnen die verschiedenen Landesteile und deren besondere Reize näherbringen sollen. Wer nach den Erklärungen aber weitere Überzeugung nötig hat, den nimmt die „Sky Swing“ gerne mit auf einen virtuellen Flug durch Luxemburg.
Das versteckte Juwel
Nach dem Vergnügen die Arbeit, lautete an diesem Montagmorgen das Motto der Luxemburger Delegation. Nach der Eröffnung der Luxembourg Tourism Days im luxemburgischen Pavillon machte sich der Erbgroßherzog auf den Weg nach Abu Dhabi zu einer Audienz beim Kronprinzen, Mohamed bin Zayed Al Nahyan, während Lex Delles und Luxemburger Akteure aus der Tourismusbranche ihre Kollegen aus Dubai und den anderen Vereinigten Arabischen Emiraten zu einem „Meet and Greet“ trafen.
Sébastien Redekker und Noémie Schuler von Luxembourg for Tourism CGI stellten Luxemburg mit seinen touristischen Vorzügen kurz vor, ehe sich die verschiedenen „Tour Operators“ dann mit den Luxemburger Vertretern unterhielten. Dabei erfreute sich das Großherzogtum sogleich großer Beliebtheit bei den eingeladenen Gästen aus Dubai. „Das war eine fantastische Vorstellung, die wir hier gesehen haben“, sagt Reiji Kurup, Vorstand für Freizeitreisen der internationalen Reiseagentur Travel ATS, im Gespräch mit dem Tageblatt. „Es ist für viele von uns ein noch unbekanntes, kleines Land mitten in Europa, in dem wir aber zahlreiche Möglichkeiten sehen.“
Ein Rohdiamant, der nur noch geschliffen werden will? Besonders für Freizeit- und Geschäftsreisen sieht zumindest Reiji Kurup großes Potenzial für die Kundschaft aus dem Nahen Osten und dem südasiatischen Raum. Tatsächlich scheint die Reise schneller als gedacht für die mitreisenden Geschäftsleute zum Erfolg geführt zu haben. „Einer der eingeladenen Gäste hat entschieden, einen Kongress in Luxemburg zu veranstalten, und bereits unterschrieben“, empfängt ein sichtlich gut gelaunter Lex Delles die eintreffenden Journalisten abends am Hoteleingang.
Werden in Luxemburg also demnächst Reisebusse aufkreuzen, aus denen sich Scharen von Touristen in Luxemburgs Altstadt ergießen? „Wir wollen keinen Massentourismus“, sagt Tourismusminister Delles im abschließenden Pressebriefing. „Stattdessen wollen wir ganz speziell verschiedene Zielgruppen ansprechen.“
Für den bleibenden Eindruck waren zahlreiche Gäste aus Dubai, aber auch die vielen Handwerker und Künstler aus Luxemburg am letzten Abend des Kurztrips nach Dubai im Luxemburger Pavillon versammelt. Erbgroßherzog Guillaume trug eine Kurzversion der Melusina-Legende vor. Wohl in der Hoffnung, dass dies die Neugier der regionalen Bevölkerung noch verstärken möge, damit sie Luxemburg demnächst einen Besuch abstattet.
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Den aalen Usch, schéint dat ët hien nach gët. Hien kann elo no Dubai bestëmmt Péckvillercher un d’Chinesen verkaafen. Duerfir kréien mir dann epuer Vasen vun der Mingdynastie fir am MuDam ze weisen. Bleiwen déi elo all zu Dubai, well den Firstclass Ticket mat Emirates fir zréck soll extrem deier sin!?
Dass Luxemburg keinen massentourismus anspricht liegt wohl auf der hand…erstens gibt es nicht genug hotelbetten dafuer und das land hat auch keine attraktion die horden von touristen anziehen wuerde…was auch kein verlust ist.
Gidd Iech dach mat deem Blödsinn do!!!! Ridicule.
Alles Schéinschwätzerei.
Letzebuerg get an der Welt wéi e Paradies dohigestallt.D’Wiirklechkeet ass jo ganz aanescht.