Linde auf dem Merscherberg / „Der Schaden war viel umfangreicher“
In der Ausgabe vom 9. Juli beschwerte sich der Verfasser eines Leserbriefes über einen seiner Meinung nach fachunkundigen Baumschnitt an einer mehr als 100 Jahre alten Linde am Verteilerkreis auf Merscherberg, die beim letzten Sturm arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Tageblatt wollte Genaueres wissen und informierte sich vor Ort.
„Wéi d’Aarbecht fäerdeg wor, haten d‘Experte sech net nëmmen op d’Eraus- a Propperschneide vun deene geféierleche gebrachenen Äscht beschränkt. Nee, déi ganz Kroun wor ëm zwee Drëttel agekierzt ginn, total iwwerdriwwen an onnëtz. Dee prachtvolle Bam ass fir ëmmer verschampeléiert, jo, regelrecht verhonzt. Deen iwwerdriwwenen Agrëff steet op kee Fall am Verhältnis zu deene puer futissen Äscht. Esou eng „Aarbecht“ kann een nëmmen als Overkill bezeechnen!“, schrieb dieser Leser.
Das Tageblatt ging diesen Behauptungen nach und musste vor Ort feststellen, dass der erwähnte Lindenbaum weit mehr beschädigt war, als oben beschrieben. „Der Sturm vom 29. Juni fegte ordentlich durch unsere Ortschaft“, so der Merscher Bürgermeister Michel Malherbe am Dienstag gegenüber dem Tageblatt, „und er hat enormen Schaden angerichtet. Laut unseren Erhebungen gibt es mehr als 100 Bäume, die auf dem Gebiet der Ortschaft Mersch sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum zerstört wurden. Unsere Leute sowie Arbeiter der Straßenbauverwaltung sind seit dem 30. Juni pausenlos damit beschäftigt, diese Bäume, die wegen der hohen Schäden größtenteils eine akute Gefahr darstellen, von abgebrochenen und noch in den Baumkronen hängenden Ästen zu befreien oder aufgrund massiver Schäden zurückzuschneiden oder gar zu fällen.“
Was nun die über 100-jährige Linde auf Merscherberg anbelangt, treffe es nicht zu, dass nur wenige abgebrochene Äste hätten entfernt werden mussten. „Bis zu einer gewissen Höhe war der Hauptstamm des Baumes von der Krone hinab mittig gerissen. So musste die Linde, die entlang der dicht befahrenen Nationalstraße 7 in einer prachtvollen Baumallee steht, bis zu der Stelle zurückgeschnitten werden, wo der Stamm noch intakt war. Das hat nichts mit ‚Overkill‘, sondern ganz allein mit der Sicherheit für Passanten und Verkehrsteilnehmern zu tun. Wir sind verantwortlich, wenn dort was passiert, und glauben Sie mir, wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst“, so Michel Malherbe, der noch hinzufügt, dass hier, entgegen den im erwähnten Leserbrief aufgeführten Behauptungen, keinesfalls Stümper, sondern Leute vom Fach am Werk waren.
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