/ Der Schulsport boomt weiter: Ein Überblick über die Aktivitäten im Sekundar- und Universitätssport
Dass sich die Aktivitäten der Lasel („Ligue des associations sportives estudiantines luxembourgeoises“) großer Beliebtheit erfreuen, ist seit längerem bekannt, dem dürfte auch das neue Schuljahr in nichts nachstehen. Das Tageblatt blickt mit Generalsekretär Marc Hoffmann auf die Highlights, die in den nächsten Monaten auf die sportbegeisterten Schülerinnen und Schüler warten.
Leichtathletik zum Auftakt
Traditionell beginnt das Schulsportjahr 2019/20 mit zwei großen Terminen in der Leichtathletik. Am 3. Oktober findet der inzwischen bestens etablierte Staffelwettbewerb rund um die Weiher auf Kockelscheuer statt, bei dem die Teams aus sechs Läufern zusammengesetzt sind und jeder einen Kilometer absolvieren muss. Ein erstes Saisonhighlight direkt zum Auftakt des Schuljahres, denn im letzten Jahr nahmen nicht weniger als 22 Mannschaften teil. Drei Tage später folgt dann der „Walfer Vollekslaf“, in den bereits zum siebten Mal der von der Lasel organisierte „Challenge Marc Savic“ integriert ist.
Die vier schnellsten Läufer einer jeden Schule gehen dabei in ein Teamklassement ein, Preise gibt es für die jeweils besten Schulen. 2018 beendeten nicht weniger als 480 Schüler die Distanz von 5,5 Kilometern. Sowohl für die Lasel als auch für die Organisatoren des „Vollekslaf“ gestaltete sich die Zusammenarbeit als echte Win-win-Situation. Ein weiterer Leichtathletik-Höhepunkt im ersten Trimester ist der Crosslauf im Baumbusch (17. Oktober), der sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreut. Allein im letzten Jahr wurden 500 Schüler im Klassement geführt. Das Lauffieber hat laut Hoffmann auch die Sekundarschulen weiter fest im Griff.
ISF – eine Sache des Budgets und die Trendsportart Parkour
Ein Highlight für die Schüler sind zweifelsohne die internationalen Wettbewerbe, die von der ISF (International School Sports Federation) ausgetragen werden. Im ersten Trimester finden die luxemburgischen Ausscheidungen statt, im zweiten und dritten Trimester dürfen sich dann die stärksten Athleten oder Teams mit der internationalen Konkurrenz messen. Im nächsten Jahr stehen für die Lasel vier solcher Wettbewerbe auf dem Programm, dies im Badminton (Olympia/Griechenland), im Cross Country (Strbské Pleso/Slowakei), Volleyball (Foz do Iguaçu/Brasilien) und Handball (Belgrad/Serbien).
An welchem Wettbewerb die luxemburgischen Schüler im Endeffekt teilnehmen, entscheidet sich in Absprache mit den betreffenden Schulen, wie Hoffmann erklärt: „Solche Wettbewerbe gehen natürlich ins Geld, da geht es dann auch darum, Sponsoren zu suchen. Es ist nicht unbedingt die Distanz, die über eine Teilnahme entscheidet, denn es kann schon mal vorkommen, dass ein Direktflug nach Brasilien weniger kostet als ein Flug in die Slowakei, bei dem man umsteigen muss. Deshalb schauen wir auch auf das Niveau. Wenn im Laufe des Jahres nur zwei Mannschaften den Titel im Volleyball unter sich ausgemacht haben, kann man sich natürlich die Frage stellen, ob man auch ein Team bei der ISF anmelden soll oder ob es besser ist, ein Ersatzturnier in der Großregion zu suchen. In diese Entscheidung werden die jeweiligen Schulen dann auch miteinbezogen.“
Frauensport fördern
Ein Turnier, das Hoffmann sehr am Herzen liegt, ist das „Tournoi du sport scolaire féminin de la Grande Région“. Hier treten Mädchenteams aus der Großregion alle zwei Jahre im Basketball, Futsal, Handball und Volleyball gegeneinander an. In diesem Jahr findet das Turnier zum vierten Mal statt, alle Wettkämpfe werden an einem Tag, dem 7. November, ausgetragen.
Eine wertvolle Ergänzung, denn vor allem bei den Mädchen lassen sich in Luxemburg nicht immer genügend Teams finden: „Wenn man sich zum Beispiel den Handball ansieht, so kann es durchaus sein, dass nur wenige Schulen in Luxemburg überhaupt ein Team stellen. Beim Großregionenturnier erhalten diese Mädchen nicht nur die Möglichkeit, sich mit den direkten Nachbarn zu messen, sondern auch Kontakte zu knüpfen. Es ist eine ideale Alternative, denn an einem ISF-Turnier teilzunehmen, wäre da wesentlich umständlicher.“
Parkour – Die Trendsportart
Wie in den Grundschulen erfreut sich auch bei der Lasel die Disziplin Parkour einer immer größeren Beliebtheit. „Das boomt zurzeit enorm“, zeigt sich Hoffmann begeistert. Bei Veranstaltungen finden sich folglich auch um die 200 Interessierte ein, die zuerst an verschiedenen Stationen einige „Tricks“ lernen und zum Schluss dann in „Battles“ gegen andere Schulen antreten.
Eine weitere Neuerung der letzten Jahre ist der „Bike Day“, denn auch das Mountainbike ist zurzeit eine der populärsten Disziplinen. Im ersten Trimester lernen die Teilnehmer erst einmal im Baumbusch die nötige Technik. Im zweiten Trimester wird eine „Randonnée“ organisiert, bei der das jeweilige Niveau der Schüler genauer unter die Lupe genommen werden kann. Für die Stärksten wird am Ende des Schuljahres schließlich die Schulmeisterschaft ausgetragen. Auch Futsal und Streetball stehen bei den Schülern aktuell hoch im Kurs.
Die Klassiker – „Ronderëm de Séi“, „Tournoi de Noël“
Auch wenn die klassischen Disziplinen in den vergangenen Jahren vielleicht etwas in den Schatten aufstrebender Sportarten gerieten, so gibt es einige Klassiker, die aus dem Kalender des Lasel einfach nicht wegzudenken sind. National gibt es etliche Wettbewerbe, die stets großen Zuspruch erhalten, wie zum Beispiel der Lauf rund um den Echternacher See, der traditionell vor Pfingsten ausgetragen wird. Auch das „Tournoi de Noël“, bei dem die luxemburgischen Studenten während der Weihnachtsferien zusammenkommen und in Kooperation mit der ACEL den Universitätsmeister im Fußball, Basketball und Volleyball unter sich ausmachen, ist ein solcher Dauerbrenner und gehört jedes Jahr zu den nationalen Höhepunkten im Kalender.
Universiade – Das Highlight
Alle zwei Jahre geht es für die Lasel zur Universiade. Anfang Juli vertraten Fechter Flavio Giannotte, der bis ins Achtelfinale kam, und Leichtathletin Vera Hoffmann, die über 1.500 m auf Rang sieben landete, Luxemburg in Neapel. Vor zwei Jahren flog man mit elf Athleten nach Taiwan. Für Marc Hoffmann natürlich eines der größten Highlights. Beim nächsten Mal geht es dann ins chinesische Chengdu.
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