/ Der Teamplayer: Christophe Laures fühlt sich beim Racing Luxemburg pudelwohl
Mit einer Bilanz von drei Siegen und zwei Niederlagen gehört der Racing Luxemburg aktuell zum Verfolgerkreis. In einem ausgeglichenen Kollektiv hat auch der ehemalige Düdelinger Christophe Laures seinen Platz gefunden.
Der Racing Luxemburg hat sich in seinem dritten Erstligajahr in Folge zu einem der direkten Verfolger des bisher noch ungeschlagenen Basket Esch gemausert. Dabei hat sich Christophe Laures, der im letzten Jahr vom T71 Düdelingen zu den Hauptstädtern gewechselt ist, inzwischen zu einem unverzichtbaren Leistungsträger entwickelt, der nicht nur in der Starting Five gesetzt, sondern mit einem Schnitt von elf Punkten zurzeit der beste luxemburgische Scorer im Racing-Kader ist.
Die Karriere des 30-Jährigen ist schon etwas ungewöhnlich. Neben Tom Schumacher und Gilles Ruffato ist er einer von drei „Düdelinger Jungs“, die in der goldenen T71-Ära zwischen 2009 und 2016 an allen zehn Titeln beteiligt waren. Auch wenn Laures nicht zum Stammpersonal gehörte, so zeichnete er sich in den Minuten, in denen er auf dem Parkett stand, durch seinen unbeginten Einsatzwillen aus.
Eine andere Mannschaft, eine andere Erfahrung
Als er auch nach mehreren Umbrüchen im Team bei nur wenigen Einsatzminuten verblieb, entschied sich der 1,95 Meter große Spieler im Sommer 2018 schließlich dazu, eine neue Herausforderung anzunehmen. Seit der letzten Saison trägt Christophe Laures also nicht mehr die T71-Farben Schwarz und Weiß, sondern das rote Leibchen der Hauptstädter.
Eine Entscheidung, die er keineswegs bereut, wie Laures erklärt: „Es ist eine andere Mannschaft, eine andere Erfahrung. Doch es macht einfach enorm Spaß, mit diesen Jungs in einem Team zu spielen. Für mich stand stets der Faktor Spaß im Vordergrund, wäre dieser nicht mehr da, hätte ich mich auch nicht dazu entschieden, weiterzumachen.“
Und beim Racing erlebt der 30-Jährige fast schon einen zweiten Frühling. In der letzten Saison stieg seine Einssatzzeit rasant auf über 20 Minuten an, in dieser Spielzeit stand er bisher durchschnittlich 29:15 Minuten auf dem Parkett. Mit seinen Statistiken von elf Punkten und 5,2 Rebounds liegt Laures zurzeit in den jeweiligen Bestenliste der einheimischen Spieler in den Top Ten.
Beste Defensive der Liga
Dabei bleibt der 30-Jährige bodenständig, denn für ihn zählt nur das Team: „Ich möchte der Mannschaft einfach nur da helfen, wo ich gebraucht werde. Soll ich Punkte erzielen, dann versuche ich, das umzusetzen, doch ich bin mir auch nicht zu schade, die Drecksarbeit zu machen, wenn dies benötigt wird.“ Dass die Harmonie im Team eine der größten Stärken der Hauptstädter ist, unterstreicht auch Laures: „Es ist bei uns ganz egal, wer den Rebound holt, jeder geht dorthin, wo es wehtut, bei uns will niemand im Vordergrund stehen. Wir sind daher auch kein Team, das in jedem Spiel hundert Punkte erzielt.“
So spielen die Hauptstädter zwar keinen so spektakulären Basketball wie viele andere Teams, sind dabei aber umso effektiver. Denn mit einem Schnitt von 76,4 Punkten pro Partie besitzt man zurzeit die beste Defensive der Liga: „Das ist auch unser Anspruch, das ist der Basketball, mit dem wir uns identifizieren“, so die knappe Erklärung von Laures.
Es ist eine Spielweise, die dem ältesten Team der Liga – immerhin sind fünf Spieler noch in den 1980er-Jahren geboren – sicherlich entgegenkommt. Denn auch wenn die Erfahrung ein deutliches Plus darstellt – so konnte man sich in dieser Saison immerhin schon in zwei Verlängerungen durchsetzten –, kann das Alter in einem Saisonkalender, der kaum längere Pausen bietet, allerdings auch ein Nachteil sein, wie der 30-Jährige betont: „Ab einem gewissen Punkt wird es natürlich schwieriger, sich zu erholen. Die meisten Spieler bei uns sind voll berufstätig und der Terminkalender kommt Studenten eher entgegen.“
Vor allem die entscheidende Saisonphase hat es laut Laures in sich: „Letztes Jahr standen wir im Final Four, nach drei Spielen innerhalb einer Woche war ich da schon am Ende.“
Doch der guten Stimmung tut dies keinen Abbruch und so kann sich Christophe Laures, der vom T71 nur ausgeliehen ist, derzeit auch nicht vorstellen, für ein anderes Team aufzulaufen, auch wenn er zu seinen ehemaligen Mannschaftskollegen noch immer ein sehr gutes Verhältnis hat und in seinem ersten Spiel im letzten Jahr in Düdelingen von den Zuschauern herzlich begrüßt wurde: „Beim Racing gefällt es mir richtig gut. Ich könnte mir eher vorstellen, irgendwann mal in einer anderen Funktion zum T71 zurückzukehren.“ Doch so weit ist es noch längst nicht: „Solange ich Spaß am Basketball habe, werde ich auch spielen, auch wenn die Koordination zwischen Beruf und Sport nicht immer so einfach ist.“
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