Insgesamt waren Ende Dezember 2019 offiziell 16.532 Menschen in Luxemburg auf der Suche nach einer Arbeit. Das ist ein satter Zuwachs von 8,9 Prozent innerhalb von 12 Monaten, wie aus einer Pressemeldung des Arbeitsamtes Adem hervorgeht. Von diesen bei der Adem eingeschrieben Personen erhalten 8.551 eine volle finanzielle Arbeitslosenentschädigung. Bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren 4.083 Menschen eingeschrieben. Ein kleiner Zuwachs von 48 Personen.

In Prozent ausgedrückt liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 5,4 Prozent. Auch Tendenz steigend. Vor einem Jahr lag sie, laut Statec, bei 5,1 Prozent.

Der positive Elan mit dem – seit dem Ende der Finanzkrise – an einem Abbau der Arbeitslosigkeit gearbeitet wird, scheint vorbei. Die geleisteten Anstrengungen der letzten Jahre können sich jedoch sehen lassen: Im Mai 2014 wurden hierzulande noch eine Quote von 7,2 Prozent Arbeitslosen gemessen. Das waren damals 18.450 Personen.

Die Verschlechterung auf 5,4 Prozent ist jedoch kein gutes Zeichen. Immerhin wurden 2019 hierzulande, laut Statec, insgesamt 16.121 neue Jobs geschaffen. Das ist ein Zuwachs von 3,4 Prozent auf 471.961 Stellen. Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit gestiegen.

Keine besonders guten Zahlen

Auch im europäischen Vergleich sehen die aktuellen Luxemburger Zahlen nicht sonderlich gut aus. Das Land schneidet zwar besser ab als der Durchschnitt der Mitgliedsstaaten der Eurozone (7,5 Prozent), aber schlechter als Deutschland (3,1 Prozent) und Belgien (5,2 Prozent). Von den eigenen Traumzahlen aus der Vergangenheit ist Luxemburg ebenfalls weit entfernt: Im Dezember 1999 lag die Arbeitslosenquote hierzulande bei gerade mal 2,5 Prozent.

Trotz des fortwährend starken Wachstums der Beschäftigung ist derweil die Zahl der Arbeitsanzeigen, die die Firmen dem Arbeitsamt melden, rückläufig. Im Monat Dezember wurden bei der Adem 2.348 leere Stellen gemeldet. Das sind 4,7 Prozent weniger als vor 12 Monaten. Auch die gesamte Zahl an verfügbaren Arbeitsplätzen, die der Adem gemeldet wird, ist gesunken, um 2,8 Prozent auf 6.480 Stellen. Am gesuchtesten sind bei den Stellenangeboten Qualifikationen in Informatik und Buchhaltung.

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Christian Muller

Christian Muller (geb. 1974) ist Wirtschaftsjournalist beim Tageblatt. Sein Studium der Volkswirtschaften an der London School of Economics hat er mit einem MSc abgeschlossen. Nach einer ersten Arbeitsstelle im Bereich des Investmentbanking in Luxemburg sammelte er weitere Berufserfahrungen beim Statec sowie beim „Service information et presse (ministère d’Etat)“. Seit über 15 Jahren berichtet er im Tageblatt über die unterschiedlichsten Aspekte rund um die Luxemburger Wirtschaft: von Wirtschaftsmissionen in den Golfstaaten über Mikrofinanz als Entwicklungshilfe bis hin zum Luxemburger Sektor der Meeresschiffsfahrt. Auch die Entwicklung der Staatsfinanzen nimmt er unter die Lupe. Für seine Berichterstattung über die staatlichen Garantien für die Dexia-Gruppe wurde er 2014 mit dem Citi Journalistic Excellence Award geehrt. Kontakt: Tel.: +352 54 71 31-631, E-Mail: cmuller@tageblatt.lu

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