Editorial / Der Wald leidet still
Nach Monaten des bedrückenden Winters zeigt sich die Sonne wieder öfters und auch die Temperaturen steigen an. An solchen Tagen zieht es auch immer mehr Menschen in die Natur und in den Wald. Die frische Luft und ruhige Atmosphäre haben eine wohltuende Wirkung auf Geist und Körper. Zu den bekannten positiven Effekten gehören ein ruhiger Puls und gesenkter Blutdruck. Auch Ängste können durch einen einfachen Spaziergang durch das Grün vermindert werden.
Seit den 1970er-Jahren gilt der 21. März als der Tag des Waldes, der von der FAO (der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) ins Leben gerufen wurde. Deren Generalsekretär Qu Dongyu wird in einer Veröffentlichung der Organisation mit den Worten zitiert: „Gesunde Wälder bedeuten gesunde Menschen. Wälder versorgen uns mit frischer Luft, nahrhaften Lebensmitteln, sauberem Wasser und Raum für Erholung, sorgen aber auch für den Fortbestand der Zivilisation.“
Luxemburg hat Glück: 35 Prozent der Fläche des Landes sind mit Bäumen bedeckt. Nicht umsonst hieß die Gegend früher mal „Département des forêts“. Doch gerade der Wald selbst könnte solch eine Auszeit gebrauchen, denn er befindet sich im Stress. Die mangelnden Niederschläge, Borkenkäfer und lang anhaltende Hitzeperioden der letzten Jahre haben unserer grünen Lunge zugesetzt. Ein hoher Prozentsatz der Bäume weist Schäden auf. Im Waldzustandsbericht des Jahres 2022 ist zu lesen, dass über 61 Prozent der Bäume stark beschädigt oder bereits abgestorben sind. Der Wald leidet still vor sich hin. Zu sehen ist dies an den großen Flächen mit in die Höhe ragenden toten Baumstämmen.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt vom Tag des Waldes auf der Funktion der Wälder als Quelle des Wohlbefindens und der Erholung. Diesen Raum für Erholung hat unsere Gesellschaft auch bitter nötig, denn die psychische Gesundheit der Menschen hat in den letzten Jahren extrem gelitten. Angst- und Depressionswerte liegen heute höher als vor der Pandemie. Dies hat Psychologe Claus Vögele kürzlich in einem Interview erklärt. Erst in den nächsten Jahren wird absehbar, wie viele Menschen sich auf dem Weg befinden, eine psychische Störung zu entwickeln. Die Erkrankten leiden ebenfalls oft lange still vor sich hin. Für Vögele steht fest, dass eine Lehre der Pandemie sein soll, dass die psychische Gesundheit nicht mehr vernachlässigbar ist.
Der Wald wird sich mit der Zeit regenerieren. Alles, was es braucht, ist Zeit: In 100 bis 200 Jahren wird das hiesige Waldbild ein anderes sein. Die Erholung unserer Psyche nach den langen Corona-Jahren wird ebenfalls dauern – und es benötigt eine Strategie, wie mit den kommenden Fällen von psychischen Erkrankungen umgegangen werden kann. Der Wald und unser Geist müssen endlich wieder aufatmen können.
Ja, der Wald leidet und stirbt allmählich still, aber für jeden sichtbar.
Dat vill gefaalend Ennerholz misst gesammelt an als Holzschnetzel verschaft fir an den Gemengengebai’er kennen verheizt ze ginn .
Wann et lei’en bleift ass et den Unfank vun dem Kaeferbefall, deen mei‘ spei’t ob d’Beem iwergeht !
Wann et reent kennt den Reen net mol bis ob den Buedem, geschweigs nach zu den Wuezelen .
Bis an di 50er, 60er, wei‘ di arm Leit Holz an den Besch raafen gaang sinn, fir ze hetzen an ze kachen, war keen Besch krank !
Nomi,
esou wéi Dir soot, ass et net grad…
Mir sollten och keng Panik maachen.
Sëcher ass am Boesch net alles am gringen Bereich, mee et ass och normal, dat d’Natur keng Konstant ass, an dat Zesummensetzung von Boescher sech ännert.