Remerschen / Der Weinbau steht vor großen Herausforderungen: Vinsmoselle bilanziert das Erntejahr 2024
Hat der Weinbau in der Kulturlandschaft Mosel in seiner jetzigen Form noch eine Zukunft? Diese und weitere essenzielle Fragen zur Thematik standen auf der Agenda des traditionellen Neujahrsempfangs der Genossenschaftskellerei Vinsmoselle im Chalet der Produktionsstätte in Remerschen.
Zahlreiche Mitgliedswinzer waren der Einladung von Direktor André Mehlen und Präsident Josy Gloden zur Soirée gefolgt. Zugegen war auch das „Who’s who“ des luxemburgischen Weinbaus und der Tourismusbranche mit IVV-Direktor Serge Fischer, ORT-Direktor Gilles Estgen, Guy Krier als Präsident der Privatwinzer sowie die luxemburgischen Weinhoheiten aus Grevenmacher und Wormeldingen.
Dazugesellt hatte sich auch eine fürwahr illustre Ministerrunde mit Weinbauministerin Martine Hansen (CSV), Innenminister Léon Gloden (CSV), Tourismusminister Lex Delles (DP) und Arbeitsminister Georges Mischo (CSV). Präsident Josy Gloden ging in seinen Ausführungen detailliert auf das Erntejahr 2024 ein. Einmal mehr hatten die Wetterkapriolen im Frühjahr und Sommer für zum Teil erhebliche Ernteverluste gesorgt, die Verlustquote entlang der Mosel lag bei rund 30 Prozent. Positiv bewertet werden könne aber die Qualität des Lesegutes. Mit Lob und Dank bedachte er die Mitglieder der Genossenschaft, die alljährlich mit Passion und Herzblut zur gemeinsamen Sache stehen. Wegweisend im vergangenen Jahr war zudem die Aufnahme der Genossenschaft in die Organisation „Fair’n Green“. Die Zertifizierung steht für ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept im Weinbau.
Kostenexplosion in allen Bereichen
Zu schaffen macht der gesamten Winzerschaft primär die allgemeine Kostensteigerung bei der Produktion. Gehälter, Indexanpassungen, Energie- und Rohstoffverteuerung und vieles mehr. Künftig komme man nicht umhin, diese Kostenexplosionen an den Endverbraucher weitergeben zu müssen. In puncto Kostenreduzierung setzt man im Haus bereits auf die Umstellung von Leichtglas und alternative Verpackungen.
Ministerin Hansen unterstrich in ihrer Rede die Bedeutung der Landwirtschaft, insbesondere des Weinbaus, im Land. Sie richtete ihren Dank an die Winzerschaft für ihr Engagement zum Erhalt der Kulturlandschaft Mosel und es gelte, das Gesamtbild dieser bedeutsamen Region zu erhalten. Sorgen macht vielen Winzern auch die Nachfolge in ihren Betrieben. Lediglich 17 Prozent der Winzer sind unter 40 Jahre. Es sei besonders darauf zu achten, dass in Zukunft möglichst keine Weinberge brachliegen.
Auch in Sachen Marketing sei noch viel Luft nach oben, insbesondere was den Konsum an luxemburgischen Erzeugnissen betrifft. Von statistisch 41 Litern Pro-Kopf-Verbrauch gehen nur magere 9 Liter an einheimische Weine. Verbunden mit der Hoffnung auf ein gutes Erntejahr 2025, lud die Direktion zum Abschluss des Empfangs zu einem Umtrunk.
Domaine Tageblatt
Das Projekt „Domaine Tageblatt“ war beim Empfang in aller Munde. Ministerin Hansen berichtete während ihrer Rede auch über ihren Besuch unserer Parzelle am selben Tag.
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