„Neischmelz“ / Details zur Sanierung des ehemaligen Düdelinger Industriegeländes bekannt
Dort wo in Düdelingen früher die Hochöfen glühten, werden in zehn bis 15 Jahren die ersten Menschen in ihr neues Zuhause einziehen. Vorher muss das Gelände des zukünftigen Viertels „Neischmelz“ noch von den Spuren seiner früheren Nutzung befreit werden: Das von der Regierung vorgesehene Budget für die Sanierungsarbeiten übersteigt 40 Millionen Euro.
Auf der Düdelinger Industriebrache entsteht bekanntermaßen in den nächsten Jahren ein neues Wohnviertel mit über 1.000 Wohneinheiten. Doch vorher muss das 40 Hektar große Areal saniert werden. Die beiden Abgeordneten von „déi Lénk“ Myriam Cecchetti und Nathalie Oberweis wollten in einer parlamentarischen Anfrage mehr über die anstehenden Kosten und Sanierungskonzept erfahren.
47,5 Millionen Euro werden für die nötigen Arbeiten vorgesehen, ist aus der Antwort des Wohnungsbauministers Henri Kox und der Umweltministerin Carole Dieschbourg (beide „déi gréng“) zu erfahren. Diese umfassen die Asbestentfernung bei jenen Gebäuden, die abgerissen werden, oder auch die Aufarbeitung der verseuchten Erde beziehungsweise dessen Abtransport sowie die Schadstoffeindämmung. Der „Fonds du Logement“, der den Standort entwickelt, wird diese Kosten übernehmen, mithilfe von Subventionen des „Fonds spécial“ und eines Finanzierungsgesetzes, das sich gerade in der Abschlussphase befindet.
Der Sanierungsplan sieht verschiedene Maßnahmen vor, je nach Grad der Verschmutzung oder späterer Nutzung. Bei den Straßen und der Umgebung ist eine Schutzschicht von 40 Zentimetern vorgesehen. Dort wo dies nicht möglich ist, etwa bei den Straßenverbindungen, muss der Belag ganz entfernt und ersetzt werden. Bei den Bodenschichten im Bereich der historischen Gebäude oder bei den noch bestehenden Schienen steht noch nicht fest, auf welche Weise sie gesäubert oder ausgebessert werden können, um den technischen Anforderungen gerecht zu werden.
Bei den Grünflächen wird ähnlich vorgegangen. Je nach Nutzung der einzelnen Parzellen wird die Erde ausgetauscht, eine dünne Schicht zur Abdeckung aufgetragen oder eine deckende Pflanzendecke angelegt. Vor allem bei den öffentlichen Grünflächen sei es wichtig, die Vegetation stückweise zu erhalten, heißt es in der Antwort. Die Anpflanzung von Obstbäumen und anderen essbaren Pflanzen ist in diesen Zonen verboten, um giftige Rückstände in der Nahrung zu vermeiden. Bei den Spielplätzen muss der Bodenbelag entweder ausgetauscht oder eine neue wasserdichte Schicht aufgetragen werden.
Gemüsegärten nur in Hochbeeten möglich
Baggerungen in der Tiefe sind im Bereich der ehemaligen Halde geplant, wo keine Verschmutzung vorhanden ist. Entlang der route de Thionville sind ebenfalls Aushebungen in der Umgebung der ehemaligen Gießerei vorgesehen.
Gärten und Innenhöfe werden, je nach Grad der Kontaminierung, ein oder anderthalb Meter über dem heutigen Bodenniveau angelegt und verfügen somit über eine Pufferschicht. Beim Walzwerk, bei den öffentlichen Bereichen, bei Industrie und Handwerk sowie beim Wohnungsbau wird ebenfalls eine solche Pufferschicht angelegt und mit einer zusätzlichen Beton- oder Asphaltplatte versiegelt.
Aufgrund der Kontaminierung dürfen keine Gemüsegärten im Boden selbst angepflanzt werden, sondern es muss beispielsweise auf Hochbeete zurückgegriffen werden. Plantagen mit tiefen Wurzeln sind ebenfalls nicht möglich. Als Ausnahme gelten Bäume, die keine Obstbäume sind. Diese werden nach Nutzungskonzept angepflanzt.
Das Wichtigste sei jetzt, das Ganze ins Rollen zu bringen, sagt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) auf Nachfrage des Tageblatt. Ähnlich wie bei dem Projekt „Wunne mat der Wooltz“ müsse nun ein Gesetzesprojekt für die Sanierung und eines für den Bereich des Wohnens eingereicht werden. Seines Wissens nach soll dies noch in diesem Jahr passieren. Das Projekt „Neischmelz“ sei außerdem Teil des „Plan pour la reprise et la résilience“ von der Europäischen Kommission.
Doch schon jetzt, vor Beginn der Sanierung, rollen auf „Neischmelz“ die Bagger: Die ersten Vorbereitungsarbeiten für „Esch2022“ finden gerade statt. Das Lokomotivatelier sowie das „Wagonnage/Vestiaires“-Gebäude sollen für das Kulturjahr bespielt werden. Bis Anfang nächsten Jahres wird alles so weit renoviert, dass die Räumlichkeiten wieder nutzbar sind. Die beiden Gebäude und ein öffentlicher Platz sollen in den nächsten Jahren zu einem zusätzlichen Attraktionspunkt werden, bevor die ersten Menschen in den neuen Gebäuden in unmittelbarer Umgebung einziehen werden.
„Die Anpflanzung von Obstbäumen und anderen essbaren Pflanzen ist in diesen Zonen verboten, um giftige Rückstände in der Nahrung zu vermeiden. Bei den Spielplätzen muss der Bodenbelag entweder ausgetauscht oder eine neue wasserdichte Schicht aufgetragen werden.“
Da muss ich hin, da müssen meine Kinder aufwachsen.
Ab 2007 etwa huet d’Walzwierk net mei‘ geschaft. Haett net direkt den ganzen Areal missten sanei’ert ginn, fir egal wei‘ eng Notzung ?
14 Johr ass Naischt passei’ert an elo wellen se waakreg ginn !
Wann no der Sanei’erung elo keen Gard an keng Uebstbeem kennen geplanzt ginn, dann gett schon elo mat Pfusch un der Sanei’erung gerechend !