Öffentlicher Transport / Die Arbeit der Busfahrer ist stressfreier, aber monotoner geworden
Weil etliche Menschen darauf angewiesen sind, funktioniert trotz Ausgangsbeschränkungen der öffentliche Transport noch. Das verminderte Fahrgastaufkommen hat auch die Arbeitsbedingungen der Busfahrer verändert. Der Generaldirektor von „Sales-Lentz Transport“ hebt die soziale Bedeutung des öffentlichen Verkehrs hervor.
Obwohl es ein normaler Arbeitstag ist, kommt es einem vor, als wäre es früher Sonntagmorgen. Als ich in den Bus steige, der mich von Küntzig nach Luxemburg-Stadt bringt, bin ich der einzige Fahrgast, bis auf halber Strecke ein weiterer Busbenutzer einsteigt. Doch nicht nur die Anzahl der Fahrgäste hält sich in Grenzen. „Wie Sie ja selbst gesehen haben, gibt es jetzt viel weniger Verkehr auf den Straßen, und schon allein weil es keine Staus mehr gibt, ist die Arbeit nun stressfreier”, sagt der Busfahrer am Ende der Fahrt. Aufpassen heiße es jetzt vor allem wegen der Fußgänger und Radfahrer, von den auffallend mehr unterwegs seien: Die seien weitaus unvorsichtiger als die Autofahrer, meint der Buschauffeur. Insgesamt sei es zwar wegen des geringen Verkehrsaufkommens angenehmer auf den Straßen, wegen der wenigen Fahrgäste sei die Arbeit aber auch wesentlich monotoner geworden: Der Arbeitstag vergehe nur im Zeitlupentempo.
„Ja, natürlich, es gibt nun viel weniger Fahrgäste”, bestätigt Fabrizio Romano, Generaldirektor von „Sales-Lentz Transport“, allerdings hänge das stark von den einzelnen Linien und den Tageszeiten ab. Sales-Lentz fährt, wie andere Unternehmen auch, nach einem reduzierten Fahrplan. Die Frage, ob es überhaupt Sinn ergebe, für so wenig Fahrgäste zu fahren, bejaht Romano. Nach wie vor gebe es Leute, die auf den öffentlichen Transport angewiesen sind, sei es, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Es gebe seines Wissen keine Linie, die zu 100 Prozent ungenutzt sei. „Der öffentliche Transport ist ein wichtiger sozialer Aspekt.“
Wenig Fahrgäste bedeutet in der Tat nicht „keine Fahrgäste“, und so besteht zumindest theoretisch eine Ansteckungsgefahr. Er verstehe, dass viele Leute nun Angst haben, Bus zu fahren, sagt Romano, deshalb sei er umso mehr überrascht und auch erfreut über die zahlreichen positiven Kommentare in den sozialen Medien über die Busfahrer, die ja auch eine schwere Zeit durchmachen.
Die Fahrer spürten zwar die Anspannung der Fahrgäste, doch es gebe auch welche, die sich speziell bei den Fahrern für deren Arbeit bedankten. In der Zeit vor Corona ist es regelmäßig zu Aggressionen, meistens verbaler Art, von Fahrgästen gegenüber Fahrern gekommen. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass seit dem Beginn der Corona-Krise noch keine solchen Vorkommnisse gemeldet wurden.
Großer Vorrat an Desinfektionsmittel
Obwohl selbstverständlich eine leichte Nervosität zu spüren sei, hätten die Fahrer aber keine Angst, sagt Fabrizio Romano, bis dato habe sich noch kein Fahrer geweigert, zu fahren. Die erste Schutzmaßnahme, die für sie getroffen wurde, war eine Absperrung innerhalb des Busses: Die erste Sitzreihe hinter dem Fahrer ist für Fahrgäste nicht mehr zugänglich, auch darf kein Fahrgast mehr vorne beim Fahrer einsteigen.
Zudem sei jedem Fahrer Desinfektionsgel ausgehändigt worden, und einmal am Tag werden die Busse komplett mit einem Spezialmittel desinfiziert, von dem der Betrieb einen Vorrat von 2.000 Litern angelegt habe.
Masken für Fahrer gebe es bis dato keine – weil der Betrieb ganz einfach keine besitze. Das Tragen von Schutzmasken sei aber ein Thema bei den Diskussionen, die die Busunternehmer mit dem Transportministerium führen. „Ich könnte mir vorstellen, dass das Tragen von Schutzmasken auch für Fahrer obligatorisch wird, wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden”, sagt Romano. Als Betreiber des öffentlichen Transports hänge Sales-Lentz jedoch von den Regeln ab, die das Verkehrsministerium für das ganze Land vorschreibt.
Innerhalb des Betriebs wird auf soziale Distanz geachtet, so haben im Depot in Bascharage die Fahrer zwar Zugang zu Getränken und Essen, doch Cafeteria und Aufenthaltsraum seien bis auf weiteres geschlossen.
Urlaub und Kurzarbeit
Die Sales-Lentz-Gruppe beschäftigt um die 1.300 Angestellte, davon etwa 500 Busfahrer. Wie in vielen Betrieben werden auch bei Sales-Lentz die klassischen Büroarbeiten, wo möglich, von zu Hause aus erledigt. Darüber hinaus werde das verminderte Arbeitsaufkommen über Urlaub geregelt. Kurzarbeit werde dort genutzt, wo es sinnvoll sei, d.h. vor allem im Bereich des privaten Transports, in dem rund 800 Leute beschäftigt sind. „Der Betrieb garantiert einen hundertprozentigen Lohnausgleich zum Kurzarbeitsgeld“, unterstreicht Romano.
Der öffentliche Verkehr funktioniert zwar noch weiter, doch ein anderer Teil des Geschäfts ist vollkommen eingebrochen: Die Ferienreisen seien zu hundert Prozent abgesagt – und es sei jetzt noch nicht absehbar, wie es nach der Krise weitergehe, ob die Leute wieder sofort nach der Krise reisen werden oder nicht. Persönlich glaubt Fabrizio Romano nicht daran. „Ich habe nicht viel Hoffnung, dass aus dieser touristischen Saison noch irgendetwas wird.“ Sales-Lentz wird für den Rest des Jahres sein gesamtes Reiseprogramm anpassen – und mehr kleinere Gruppenreisen in die Nachbarländer und die Niederlande anbieten.
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wier waat mussen dann elo die eidel Bussen nach ömmer dorömmer fuhren ??????
@Jako
Majo…..kann ech éech soen : mir wellen och all Mount eist Geld,genau esou wéi dir alleguerten…. 😉
…a, well eng net vulnerabel Persoun wéi ech, déi um Duerf wunnt, bewosst kéen éegenen Auto huet (trotz Führerschäin), och heiandsdo akaafen, an d’Aptikt, oder soss eng wichteg Démarche ausserhalb dem Duerf muss maachen. Matt Kollegen mattfueren ass jo momentaan ennersoot.
Normalerweis klemmt awer mindestens 1 Persoun dran 🙂 wou den Passant och emol gären verpasst wann mer laanschtfueren ^^ Mee wei am Artikel, ett ass immens angenehm ob den Stroosen, bis ob dei „Nei“ Droot-Iesel Raudien wou seit 20 Joer nemei ob engem Velo sutzen an mei ronderem tierkelen wei den Recht bis een ennert dem Pneu leit waat jo NETT muss sin,mer hunn jo awer esou vill schein Velosweeher dann gidd eis ob den Haapt-Stroosen nett ob den Geescht weg…mer mussen komplett ob dei aner Spuer fueren fier ierch genuch Plaatz mussen ze loosen an Gefier huet teschend 10 an 15m iwwerleeht dach e bessen mei weit wei den Guidon