Luxemburg / Die Arbeitslosigkeit verharrt im Juni bei 7 Prozent
Insgesamt 19.876 Personen waren im Juni beim Luxemburger Arbeitsamt Adem eingeschrieben – 4.839 Menschen mehr als vor einem Jahr. Das teilte die Behörde am Montag per Pressemitteilung mit. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 7 Prozent.
So düster wie in den Monaten März und April sehen die Zahlen aktuell nicht mehr aus. Im Monat Juni verharrte die Arbeitslosenquote hierzulande bei 7 Prozent, bereits zum dritten Mal in Folge. Zu Jahresbeginn sah die Lage in Luxemburg trotzdem noch erfreulicher aus: Damals wurde eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent gemessen.
In den Monaten März und April war die Arbeitslosenquote dann schnell angesprungen, erst auf 6,1 Prozent, dann auf 7 Prozent. Es war eine direkte Folge der Maßnahmen, die getroffen wurden, um das Coronavirus zu bekämpfen. „Der Zustrom ist hauptsächlich auf Bauarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen zurückzuführen“, erklärte die Adem im März. Im April überschritt die Zahl der Arbeitslosen erstmals die Marke von 20.000 Personen.
Im Monat Juni berichtet die Behörde nun, wie bereits im Mai, dass die Entwicklung aktuell weniger durch einen starken Anstieg an Neueinschreibungen gekennzeichnet sei – vielmehr werde die Entwicklung geprägt durch weniger Eingeschriebene, die einen neuen Job finden. Während die Adem im Juni 2,3 Prozent weniger neue Akten für Arbeitssuchende anlegte als im Vorjahr, so hat sich die Zahl der abgeschlossenen Akten jedoch fast halbiert. Die Suche nach Arbeit wird schwieriger.
Zahl der Grenzgänger steigt
Ein Lichtblick ist hier, dass die Zahl der bei der Adem gemeldeten freien Arbeitsplätzen wieder am Steigen ist. Im Juni haben die Arbeitgeber 3.003 offene Stellen gemeldet, ein Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Jedoch sind die Zahlen immer noch niedrig, 16,5 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums.
Auch die Zahl aller Arbeitsplätze im Land ist laut neuen Statec-Zahlen im Juni leicht gestiegen. Nach überaus heftigen Rückgängen in den Monaten März und April war sie bereits im Mai wieder stark angestiegen. Im Juni verlief der Anstieg gemütlicher: Ein Plus von rund 600 Arbeitsplätzen wurde verzeichnet. Im Vormonat wurden fast 4.000 neue Stellen geschaffen. Dennoch liegt die Zahl weiterhin mit 3.749 unter ihrem Höchststand vom Februar (474.536 Beschäftige).
Auch wieder zugelegt hat im Juni die Zahl der Grenzgänger. Sie hatte nur im Monat März einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Im April stieg sie bereits wieder um etwa 150 Personen an. Im Mai war es ein Plus von 775 Personen. Im Juni nun ein weiteres Plus von rund 530 Personen. Die Zahl der nunmehr 202.756 Grenzgänger ist aber immer noch niedriger als vor der Krise (Februar: 205.708 Personen).
Lage bei Jugendlichen bleibt angespannt
Bei den Jugendlichen (unter 30 Jahren) bleibt die Situation trotz einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vormonat sehr angespannt. Die Zahl der Betroffenen ist im Juni um 65 auf 4.398 gesunken. Das sind aber immer noch 51,9 Prozent mehr arbeitssuchende Jugendliche als im Juni letzten Jahres. Gleichzeitig schrumpft die Zahl verfügbarer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Vor einem Jahr waren 246 Menschen mehr bei derartigen Maßnahmen eingeschrieben, schreibt das Amt. Jedoch ist auch diese Zahl bereits eine leichte Verbesserung zum Vormonat.
Auch andere Studien zeigen, dass die Jugendlichen die Folgen der Eindeichungsmaßnahmen mit am meisten zu spüren bekommen. „Junge Menschen im Alter von 18-24 Jahren und Menschen im Alter von 45-54 Jahren sind am stärksten von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen“, schreibt Statec im Regards 9-2020. Laut den Ergebnissen haben in der gesamten Bevölkerung 16 Prozent der Menschen Einkommensverluste gehabt. Bei den unter 25-Jährigen waren jedoch fast 25 Prozent der Befragten betroffen.
Hinzu kommt nun, dass die gewöhnlichen Sommerjobs für Studenten, sei es in Restaurants oder Büros, wie auch viele Praktika-Möglichkeiten in diesem Jahr nicht angeboten werden können. Neben den direkten finanziellen Einbußen ist fehlende Berufserfahrung nicht ideal für einen angehenden Jobsucher – gerade in Zeiten, wo weniger Jobs geschaffen werden als sonst.
Was die Jugendarbeitslosigkeit angeht, zählt Luxemburg im Europavergleich nicht zu den guten Schülern. Jeder Vierte unter 25, der eine Arbeit sucht, kann keine finden. Das zeigen die Zahlen von Europas statistischem Institut Eurostat. Noch schlechter schneidet im Mai innerhalb der EU nur Spanien ab.
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Dies ist das Resultat der luxusburgischen
Wohlstandgesellschaft, Arbeiten ist für manch
Jugendlichen ein Fremdwort, diese Jobs überlassen
wir lieber den Grenzgängern,
Spass haben,aber ohne Geld geht’s nicht.
Sollte alle mal vernünftiger sein und nachdenken,
wenn sie dies noch können.