Covid 19-Pandemie / Die Briefträger sagen dem Gesundheitspersonal „Danke“
Nach der Polizei in Esch/Alzette waren nun die Briefträger in Luxemburg-Stadt an der Reihe, um dem Krankenhauspersonal für dessen unermüdlichen Einsatz in der Covid-19-Krise zu danken.
Mittwoch, 12.45 Uhr, rue Nicolas Ernest Barblé in Luxemburg: Passanten, Besucher und Mitglieder des Krankenhauspersonals vor dem „Centre hospitalier de Luxembourg“ (CHL) staunten nicht schlecht, als auf einmal rund 35 Postautos, von einer Polizeieskorte begleitet, vor dem Krankenhaus auftauchten, eine Runde vor dem Gebäude drehten und dann anhielten. Die Postboten stiegen aus und bedankten sich mit großem Applaus beim Personal des Spitals für dessen Engagement im Kampf gegen Covid-19. Ein Postbeamter filmte die ganze Szene mit einer GoPro-Kamera. Vom Klatschen angelockt kamen mehrere Krankenpfleger und auch einige Ärzte an die Fenster und winkten. Sanitäter einer Ambulanz vor der Tür filmten ebenfalls die Aktion mit ihren Handys. Nach etwa zehn Minuten kehrte wieder Ruhe vor dem CHL ein. „Diese Geste war uns eine Herzensangelegenheit. Wir fahren jetzt zurück ins Depot und gehen dort unserer Arbeit weiter nach. Danach haben wir Feierabend“, so einer der Initiatoren, Jérôme Pasquini. Mehrere Teilnehmer erinnerten daran, dass die Kliniken bei der Bewältigung der Krise eine zentrale Rolle spielen. In diesen Zeiten einen solch gefährlichen Beruf auszuüben, verdiene viel Anerkennung.
Die Initiative zu dieser Aktion ging von den Briefträgern selbst aus. „Wir hatten am letzten Freitag die Aktion der Polizei in Esch/Alzette gesehen und dachten uns, ‘das machen wir auch’“, so Pasquini. Am selben Tag wurde die Post-Direktion über das Vorhaben informiert. Diese hielt es für eine gute Initiative und sagte ihre volle Unterstützung zu. Daraufhin starteten Pasquini und sein Arbeitskollege Jeff Keipes einen Aufruf bei den hauptstädtischen Briefträgern. „Wir riefen per Mikro im Unternehmen zur Beteiligung auf. Das Feedback war enorm“, freute sich der Briefträger. Über 50 Postboten kündigten sofort ihre Teilnahme an.
„Es motiviert, weiterzumachen“
Die Aktion kam auf jeden Fall gut an, auch wenn aus gegebenem Anlass nicht viele Leute auf der Straße unterwegs waren. Eine Krankenschwester gab den Dank dann auch zurück: „Es ist schon stressig. Wenn man jedoch weiß, dass andere an einen denken, verleiht das Mut und motiviert einen, weiterzumachen. Ich glaube, da spreche ich im Namen des ganzen Gesundheitspersonals, egal wo es arbeitet“, sagte die junge Frau und eilte zu ihrer Schicht. Ein Passant war auf dem Nachhauseweg vom Einkauf, als die Postfahrzeuge vorbeifuhren. Er sagte, die Danksagungen seien „einfach nur schön“, da sie zeigten, dass, auch wenn die zwischenmenschlichen Kontakte auf das Mindeste begrenzt seien, die Solidarität und die Menschlichkeit immer noch lebten.
In der Tat stehen die Menschen in dieser schweren Zeit eng zusammen. Vor einer Woche verabredeten sich zum Beispiel mehr als 3.000 Leute via soziales Netzwerk zu einem „Apéro“ gegen die Pandemie. Regelmäßig um 20 Uhr abends hört man Applaus in den Dörfern und Städten für diejenigen, die an vorderster Front gegen das Virus kämpfen oder die dazu beitragen, dass wir mit allem Nötigen versorgt sind und dadurch ein höheres Ansteckungsrisiko besitzen, wie die Kassiererinnen der Supermärkte, die Lieferanten … – oder eben die Briefträger. Manchmal wird beim Applaus auch Musik abgespielt. Kürzlich in Petingen wurde zu den Klängen einer italienischen Oper geklatscht, als Mutmacher für die von der Pandemie gebeutelte Bevölkerung des Mittelmeer-Staates. Vor etwa einer Woche hatten etwa 14 Polizeistreifen der Süd-Region sich vor dem CHEM („Centre hospitalier Emile Mayrisch“) eingefunden, um den dortigen Krankenhaus-Mitarbeitern für ihre Arbeit zu danken. Und auch das Defilee der Briefträger wird sicherlich nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein.
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Mein Dank an die Briefträger die weiter ihren Dienst machen……auch sie verdienen unseren Respekt!