So., 6. Oktober 2024




  1. Aender /

    Wie kann, soll ein Indutriearbeiter denn im Home-Office arbeiten können ? Auch ja, bei uns gibt es nur mehr Büro-Angestellte, noch. Das wird für uns in Zukunft zum Problem werden, wetten ?

  2. Aender T. /

    Hm…stmmt: alles was in einem Büro „gearbeitet“ wird, kann von überall verrichtet werden. Wie der andere „Aender“ aber schon festgestellt hat: Industriearbeiter werden nie von zu Hause arbeiten, Handwerker auch nicht, jedenfalls nicht in ihrem eigenen zu Hause..
    Trotzdem sollten die Möglichkeiten ausgeschöpft weren, sinnloses Gependele abzuschaffen, was indirekt auch dazu führt, daß jene, die in Bereichen arbeiten, wo physische Präsenz unabdinglich ist vielleicht auch schneller zur Arbeit kommen, wäre doch die gesamte Transportinfrastruktur weniger belastet.
    Blauäugig wie ich bin denke ich auch, daß soziale Gefüge wieder lokaler werden: Tante Emma Laden, Bäcker, Metzger um die Ecke…kommunales Leben eben..
    Obwohl es auch in die andere Richtung gehen kann: totale soziale Isolierung, manche werden nie mehr rausgehen, Lieferdienste (irgendwann auch vollautomatisiert) bringen alles direkt ins Haus, die Menschheit wird total virtuell. Passiert aber auch so schon…
    Und große Gegenwehr wird wohl von Großgrundbesitzern kommen, die ihre schönen funkelnden Bürogebäude nicht mehr verpachten können (ein Weg aus der Wohnungskrise?), und von Großkantinenbetreibern, die so hochspezialisiert auf von der eigenen Küche abgetrennten Pendlern angewiesen sind…
    Und wie auch immer Home-Officeing ausgebaut wird, im zuge der „digitalisierung“ und „automatisierung“wird es immer weniger „Arbeit“ geben, alles wird effizient von wenigen organisiert und ausgeführt..
    Über bedingungslose Grundeinkommen sollte nachgedacht werden.
    Oder vielleicht, sorry für die böse geschichtliche Anlehnung, über mehr Menschen in der primären Produktion von Lebensmitteln.

  3. Marcel Gillander /

    Auf dem Papier mag die Idee des „Home Office“ vielleicht gut aussehen. Genauer betrachtet erweist sie sich für viele betroffenen Arbeitnehmer als Narrengold. Rein theoretisch können Büroarbeiten von zu Hause getätigt werden. Für den für Luxemburg ausschlaggebenden Bereich der Finanzindustrie bedingt das allerdings die Gewährleistung des Bank- und Betriebsgeheimnisses, die möglicherweise nur mit verstärkter Kontroll- und Überwachungsmassnahmen der betroffenen Angestellten aufrecht zu erhalten ist – und das auch im Bereich der Privatsphäre und der bislang sakrosanten vier Wände des Mitarbeiters. Vorbei dann mit „my home is my castle“… Und was wenn Mitbewohner des selben Haushaltes bei verschiedenen konkurrierenden Betrieben angestellt sind und von Daheim arbeiten – in Luxemburg sicher keine Seltenheit? Wie kann z.B. die Vertraulichkeit von Telekonferenzen gewahrt bleiben? Langfristig werden vor allem die Arbeitgeber die grössten Gewinner des Homeoffice sein: Sie sparen massiv Kosten, die Zersplitterung und Atomisierung des Personals wird zu rein hierarchischen Betriebsstrukturen führen (top down) und eine weitreichende Optimisierung der Arbeitsabläufe an die Bedürfnisse der Maschinen in die Wege leiten, und als Konsequenz Personaleinsparungen – oder Outsourcing – im grossen Stil ermöglichen…

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