Modernes Konzept / Die Düdelinger Schule „Lenkeschléi“ hat den Betrieb aufgenommen
In der „Forge du Sud“ gibt es Neuigkeiten, die nichts mit der Corona-Pandemie zu tun haben: Die neue Schule im Viertel „Lenkeschléi“ hat seit vergangener Woche ihre Türen geöffnet und präsentiert die modernen Standards der Schulausstattung.
Seit letzter Woche gehen die ersten Schulkinder in dem Schulkomplex im neuen Viertel „Lenkeschléi“ ein und aus. Noch fehlt in einigen Ecken des Gebäudes – das sich über 5.000 Quadratmeter erstreckt – der Feinschliff. „Maison relais“ und Grundschule existieren hier nicht nur nebeneinander, sondern beides wird miteinander verbunden. Dazu gehört, dass alle Räumlichkeiten zusammen genutzt werden. In den Team-räumen kommen Lehrkräfte und Erzieher zusammen.
„Bei der Konzeption wurde viel Wert auf non-formale Bildung gelegt“, erklärt Schulschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP). Dies zeigt sich auch durch die vielen Räume, die nicht als Klassenzimmer ausgelegt sind, sondern zum Ausruhen, Spielen und der Entspannung dienen. Die Gemeinschaftsräume sollen den Austausch fördern. Zusätzlich zu den modern eingerichteten Klassenzimmern, kann der Unterricht in speziellen Ateliers für Naturwissenschaft, Malen oder auch Werkeln abgehalten werden. Gruppenarbeiten sollen die Kommunikation und Kompetenzen verbessern. Im Theaterraum inklusive Bühne können nicht nur Stücke geprobt werden, sondern auch das Vorlesen vor Publikum. Auch an den dazugehörigen Schminkraum für die Auftritte wurde gedacht.
Neue Wege gehen
Die Bibliothek bietet mit ihren Sitznischen genügend Platz für das Lesetraining der Schulkinder. In der pädagogischen Küche können die Schulkinder selbst die Kochlöffel schwingen. Im Innern des Gebäudes fallen die großflächigen Fenster auf, die viel natürliches Licht hineinlassen. Diese offene Struktur zieht sich bis in die Klassenräume. Die Fenster zum Gang hin lassen stets einen Blick ins Geschehen zu.
Aufgrund der bekannten Situation hatten sich die Bauarbeiten etwas verzögert, sodass am Montag noch einige Details gefehlt haben. So manches Regal steht noch leer und bei den „Piazzas“ auf jedem Stockwerk fehlen die Sitzmöbel. Einige Garderoben wurden ebenfalls noch nicht geliefert, wie auch der spätere Naturschulhof noch nicht fertiggestellt ist.
Bereits vor den eigentlichen Bauarbeiten ging die Stadt Düdelingen neue Wege, indem die Verantwortlichen eine Arbeitsgruppe einsetzten, um das pädagogische Konzept auszuarbeiten. Die jetzige Funktionsweise sei einzigartig, erklärt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP). Diese besteht vor allem darin, dass die strikte Trennung zwischen Schule und „Maison relais“ aufgehoben wird: Formelle und informelle Bildung kommen zusammen. Diese Überlegungen waren relativ einfach in dem neuen Gebäude umsetzbar. Die bereits bestehenden Schulen in den anderen Vierteln könnten sich in Zukunft daran inspirieren und es in ihr eigenes Konzept mit einbeziehen, so der Bürgermeister weiter.
Die Logopädie, inklusive Diagnostik, hat auf „Lenkeschléi“ ebenfalls ein neues Zuhause gefunden. Die Produktionsküche ähnelt einer Restaurantküche. Dort können in ein paar Wochen 400 Essen produziert werden. Im unteren Stockwerk befindet sich die schuleigene Sporthalle mit Umkleiden. Die große Halle kann, anhand einer Trennwand, in zwei geteilt werden, damit mehrere Klassen Sportunterricht abhalten können.
Die modernen Standards gelten auch beim Mobiliar: Stühle und Tische sind höhenverstellbar. Ein paar der Schulbänke können während des Unterrichts zu Tafeln umfunktioniert werden: Die Kinder können ihre Notizen wie bei einem Whiteboard darauf schreiben, es umdrehen und so der restlichen Klasse zeigen. Magnetische Wände gehören ebenfalls zur Ausstattung. Wolken an der Decke dienen der Verbesserung der Akustik.
Seit letzter Woche gehen auf „Lenkeschléi“ 120 Kinder zur Schule. 90 Schülerinnen und Schüler sind in der „Maison relais“ eingeschrieben. Die „Précoce“ wird im September öffnen.
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