Fondation Kannerschlass / Die „Eltereschoul“ bietet jetzt einen Bereitschaftsdienst in Düdelingen an
Die „Eltereschoul“ ist dafür da, den Austausch zwischen Eltern zu stärken und ihnen in Erziehungsfragen beizustehen. In Düdelingen wurde zu diesem Zweck vor kurzem das „Eltere-Bureau“ eingerichtet.
„Die strengen Falten in den Gesichtern der Väter und Mütter lösen sich, wenn ich sage, dass es keine perfekte Eltern gibt“, sagt Ana Luisa Carrilho, Koordinatorin der Antenne Süden der „Eltereschoul“. Die Elternschule ist ein Projekt der „Fondation Kannerschlass“ und wurde 2002 ins Leben gerufen. Sie dient den Eltern als Begegnungsort, in dem sie sich mit anderen Eltern austauschen oder ihre Fragen zur Erziehung und anderen Dingen loswerden können. Die Eltern seien erleichtert, wenn sie hörten, dass es normal und auch in Ordnung sei, Fehler zu machen, fährt die „éducatrice graduée“ fort. „Die Erziehung ist ein Kontinuum.“ Was gestern nicht geklappt habe, könne heute schon besser laufen. „Eltern sollen sich jeden Tag eine neue Chance geben.“
Die „Eltereschoul“ hat mittlerweile sechs Antennen: eine für die Stadt Esch, eine für den restlichen Süden des Landes, eine für die Stadt Luxemburg, eine weitere im Zentrum, eine im Norden und eine im Osten. Die Koordinatorinnen der Antennen sorgen dafür, dass sich die einzelnen Akteure miteinander vernetzen. Sie wollen die Arbeit der „Fondation Kannerschlass“ nach außen tragen. Die Mitarbeiter der Elternschule leisten vor allem Präventionsarbeit und arbeiten dazu mit Partnern zusammen, die auf dem Terrain aktiv sind, wie die „Maisons relais“, die Schulen oder auch spezifische Institutionen wie die „épiceries sociales“. Für ihre Workshops greifen sie gerade bei speziellen Thematiken auf externe Redner zurück.
In ihrer Arbeit steht der Respekt der Kinderrechte an erster Stelle. Sie wollen die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau fördern, wie auch zwischen Mutter und Vater. „Wir be- und verurteilen die Eltern nicht, sondern schauen uns zusammen an, wo sie hingehen wollen“, erklärt Ana Luisa. Dabei soll die Familie als Ganzes gesehen und nicht nur ein Mitglied als Problem betrachtet werden.
Von Kleinkindern bis Pubertät
Die Präventionsarbeit der „Elterschoul“ fängt in der „maternité“ und bei den künftigen Eltern an. Bei den Kursen zu Erziehungsfragen soll ein Austausch zwischen den einzelnen Paaren entstehen, aber auch zwischen den Partnern. Das allgemeine Angebot der Kurse zieht sich von den Themen zu den Neugeborenen über das Kleinkindalter bis hin zur Pubertät hin. Auch Unternehmen können sich für spezifische Aktivitäten und Kurse an die Elternschule wenden.
In den letzten Monaten konnten die meisten der sonst üblichen Workshops und Veranstaltungen nicht abgehalten werden. „Wir haben die Zeit genutzt, um uns online weiterzubilden“, sagt Tania Hemmer, Koordinatorin der Antenne Esch. Ganz viel findet jetzt digital statt, so auch das „Elterecafé“ und das „Grousselterecafé“. Einige Onlinekurse sollen auch nach der Corona-Pandemie bestehen bleiben, und zwar als Ergänzung zum regulären Angebot.
Das „Elterecafé“ dient dazu, dass sich die Eltern in lockerer Atmosphäre einfach treffen und ein Netzwerk aufbauen können. „Wenn die Menschen gestresst hierherkommen und entspannter wieder nach Hause gehen, dann ist mein Hauptziel erreicht“, erklärt Tania. Sie hofft, die Räumlichkeiten Anfang 2021 wieder öffnen zu können. Ein Projekt für besagtes Jahr ist es, ein Gebärden-Café ins Leben zu rufen, bei dem Eltern und Kinder zusammen die Gebärdensprache erlernen können. Das Konzept ist in Zusammenarbeit mit dem „Escher Kafé“ und der Vereinigung „Daaflux“ entstanden.
Ein Eins-zu-eins-Angebot
In Düdelingen gibt es seit letzter Woche das „Eltere-Bureau“. Durch die Krisenzeit mussten viele Workshops und Aktivitäten der „Eltereschoul“ ausfallen. Doch die Eltern hatten in den letzten Monaten noch mehr Fragen und Probleme als vorher, berichtet Ana Luisa Carrilho. Durch Home-Office und Home-Schooling mussten sich Eltern und Kinder als Familie neu kennenlernen.
Da es im Herbst schwierig war, sich in Gruppen mit den Eltern zu treffen, hat Ana Luisa Carrilho die Möglichkeit wahrgenommen, Räumlichkeiten im Düdelinger Bahnhofsgebäude einzurichten. Diese Eins-zu-eins-Gespräche seien etwas ganz Neues für sie und die Elternschule. „Die Menschen können sich bei mir anonym über Probleme oder Stresssituationen austauschen.“ Dadurch würden sie etwas weniger belastet wieder nach Hause gehen. Mittlerweile muss die Beratung ganz online stattfinden. Der nächste Termin (mit Voranmeldung) ist für den 10. Dezember von 18 bis 20 Uhr geplant.
Erst mal soll das Büro als Übergang für die Winterzeit dienen. Sobald es das Wetter und Covid-19 erlauben, soll draußen etwas mit den Eltern unternommen werden. Ziel ist es, dass sich nach und nach eine Gesprächsgruppe zusammenfindet.
Kontakt:
Ecole des parents/Eltereschoul Antenne Sud
Ana Luisa Carrilho, Koordinatorin
Tel.: 59 59 59 – 52
E-Mail: eltereschoul-sud@kannerschlass.lu
Homepage: www.kannerschlass.lu
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos