Basketball / Die FLBB-Herren wollen in Rumänien die kleine Restchance nutzen
Am Donnerstag werden die FLBB-Herren ihr letztes Spiel der Vorqualifikation für die EM 2025 bestreiten. Eine Begegnung, bei der für die Spieler von Coach Ken Diederich einiges auf dem Spiel steht, denn der Einzug in die nächste Runde ist trotz der beiden ärgerlichen Drei-Punkte-Niederlagen in Albanien und zu Hause gegen Rumänien noch immer möglich.
Vor rund zwei Wochen begann das Nationalteam mit der intensiven Vorbereitung auf die letzte Partie dieser Vorqualifikations-Runde. Eine etwas ungewohnte Konstellation wartete auf Ken Diederich, denn während etwa Bobby Melcher von Meister Steinsel und Joé Kalmes vom Finalisten Düdelingen noch fast den kompletten Mai durchspielten, war die Saison für andere Spieler aus der heimischen LBBL, wie etwa den Heffinger Lou Demuth oder Yannick Verbeelen von der Sparta Bartringen, bereits im März beendet. Auch Leistungsträger wie Clancy Rugg vom Basket Esch und Philippe Gutenkauf von der Etzella Ettelbrück, die im Halbfinale der Meisterschaft ausschieden, haben ihre letzte offizielle Begegnung im April gespielt und somit bereits mehr als zwei Monate kein Pflichtspiel mehr in den Beinen. Hinzu kommt das Fehlen von drei Spielern, die ihren Platz im Kader gegen Rumänien eigentlich sicher gehabt hätten. Doch Oliver Vujakovic, der nach seiner Studienpause im Februar zum Team zurückgekehrt war, Youngster Malcolm Kreps, der vor drei Monaten gegen Albanien sein Debüt in der Starting Five feierte, sowie Mihailo Andjelkovic, der nach längerer Verletzungspause ebenfalls gegen Albanien wieder auf dem Parkett stand, fehlen allesamt schul- bzw. studienbedingt.
Somit erhalten drei junge Spieler die Chance, bei diesem letzten Spiel der Vorqualifikation dabei sein zu dürfen: So steht etwa Ivor Kuresevic erstmals im Kader von Trainer Ken Diederich. Der 19-Jährige, der mit der Amicale Steinsel den Meistertitel holte, wird bekanntlich in der kommenden Saison an der Combine Academy in Lincolnton in den USA versuchen, den Sprung an ein College zu schaffen. Jonathan Diederich seinerseits konnte in den vergangenen Monaten bei Ehingen Urspring viel Spielpraxis in der deutschen Pro A sammeln und ist derzeit auf der Suche nach einem neuen Klub. Lou Demuth kehrt seinerseits nach einer starken Saison in Heffingen ins Nationalteam zurück und bringt durch seine 2,13 Meter auch die so wichtige Größe mit in den Kader.
Lange Anreise
Mit der Vorbereitung ist der Nationalcoach trotz der gegebenen Umstände zufrieden. Sein Team testete etwa gegen die U20 der Niederlande und konnte diese Partie auch gewinnen. Mehr Sorgen bereitete ihm da schon die Anreise am Dienstag nach Rumänien. Denn nicht etwa wie ursprünglich geplant in der Hauptstadt Bukarest, sondern im Westen Rumäniens, in der drittgrößten Stadt Timisoara, werden sie ihre letztes Spiel dieser Vorqualifikation bestreiten. Für die FLBB-Herren, die dadurch einmal mehr umsteigen mussten, verlängerte sich somit die Anreise. „Da wünscht man sich schon, dass man wie die Kollegen von der FLF auch einmal einen Charter mieten könnte, doch dies ist bei uns leider nicht so einfach möglich“, gibt Diederich zu. Der Nationaltrainer, der mit dem Team seit seinem Amtsantritt 2016 in jeder Qualifikationskampagne mindestens einen Erfolg holte, ist sich der schwierigen Aufgabe, vor der seine Spieler in Rumänien stehen, bewusst.
Das Team von Trainer Dragan Petricevic ist und bleibt der große Favorit der Gruppe B, auch wenn Luxemburg im Hinspiel im November kurz vor einer Sensation stand. Am Ende setzte sich der Gegner knapp mit 73:70 in der Coque durch, auch weil bei den FLBB-Herren am Ende die Treffsicherheit fehlte. Eine Leistung, die auch in Rumänien nicht unbemerkt blieb: „Ich kenne ihren Trainer und weiß, dass sie in der rumänischen Presse aufgrund des sehr knappen Sieges wirklich starker Kritik ausgesetzt waren. Dieses Mal spielen wir in Rumänien und noch einmal werden sie uns sicherlich nicht unterschätzen“, betont Diederich. Er ist sich bewusst, dass für einen Erfolg am Donnerstag vor allem die Trefferquote aus der Distanz – im Hinspiel landeten vier von 16 Versuchen im Korb – gesteigert werden muss. Der Gegner verwandelte damals immerhin zwölf Dreier. Auch im Rebound war es am Ende der 2,06 Meter große Emanuel Cate, der in Spanien für Murica aufläuft, der entscheidende Akzente setzte. Für die Luxemburger, die nicht zuletzt während der Pandemie in den sogenannten „Bubbles“ bewiesen, dass sie auch auswärts bestehen können, heißt es einmal mehr, sich keine Fehler zu erlauben.
Fest steht, dass Luxemburg diese Partie gewinnen muss, um vor dem letzten Spieltag am Sonntag, an dem Laurent und Co. spielfrei sind, die Möglichkeit zu bewahren, sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Überhaupt die Chance zu haben, in der nächsten Runde dabei sein zu können, ist eine Situation, in der sich Luxemburg bisher überhaupt nur selten befand. Am Ende hofft Diederich, dass man im Luxemburger Lager die knappen Niederlagen im ersten Zeitfenster in Albanien, wo man zum Schluss in der Defensive nachließ, und eben zu Hause gegen Rumänien – beide auf gerade einmal drei Punkte – am Ende nicht doppelt bereuen wird.
Mögliche Qualifikationsszenarien
Erster Platz: Die jeweiligen Ersten der drei Gruppen qualifizieren sich direkt für die nächste Runde. Ein Platz, der für die FLBB-Herren in der dreiköpfigen Gruppe B nur noch schwer zu erreichen ist. Um die Vorrunde als Tabellenerster zu beenden, müssten Alex Laurent und Co. in Rumänien gewinnen und gleichzeitig noch auf einen Sieg von Albanien am Sonntag gegen die Rumänen hoffen. In diesem Fall würden alle drei Mannschaften die Gruppe B mit zwei Siegen und zwei Niederlagen und somit sechs Punkten abschließen. Hier würde dann die Korbdifferenz entscheiden und in diesem Fall wäre auch die Höhe der Siege in den beiden noch ausstehenden Begegnungen mitentscheidend.
Zweiter Platz: Eigentlich sollte nur noch das beste zweitplatzierte Team der drei Gruppen in die zweite Runde einziehen. Aufgrund des Ukraine-Krieges und der derzeitigen Sperre von Russland und Belarus auf internationalem Parkett wird laut Ken Diederich aber auch der zweitbeste Gruppenzweite sich qualifizieren. Somit steigen die Chancen für die FLBB-Herren, die aber dennoch nicht drumherum kommen werden, am Donnerstag in Rumänien zu gewinnen, um die Bilanz auf zwei Siege zu erhöhen. Denn der derzeitige Tabellenzweite der vierköpfigen Gruppe A, Österreich, hat bereits drei Siege auf dem Konto stehen, wovon jedoch der gegen den voraussichtlichen Gruppenletzten, Zypern, abgezogen wird. Auch in der Gruppe C wird der Gruppenzweite, voraussichtlich Kosovo oder Dänemark, am Ende auf jeden Fall zwei Siege aufweisen können.
Im Überblick
Der Luxemburger Kader: Lou Demuth (US Heffingen), Jonathan Diederich (Ehingen Urspring/D), Thomas Grün, Clancy Rugg (beide Basket Esch), Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück), Joé Kalmes (T71 Düdelingen), Ben Kovac (Den Helder Suns/NL), Ivor Kuresevic, Bobby Melcher (beide Amicale Steinsel), Alex Laurent (Gladiators Trier/D), Yannick Verbeelen (Sparta Bartringen), DJ Wilson (Arantia Fels); Coach: Ken Diederich, Assistant-Coaches: Pit Rodenbourg, Denis Toroman
Programm:
Vorqualifikation für die EM 2025, Gruppe B:
Am Donnerstag:
18.00: Rumänien – Luxemburg
Am Sonntag:
20.30: Albanien – Rumänien
Bereits gespielt:
Luxemburg – Albanien 86:75
Rumänien – Albanien 101:84
Albanien – Luxemburg 92:89
Luxemburg – Rumänien 70:73
Tabelle: 1. Rumänien 2 Spiele/4 Punkte, 2. Luxemburg 3/4, 3. Albanien 3/4
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