Rüstung / Die Hightechwaffen der USA und Luxemburgs Satelliten-Konzern SES
Am Freitag, dem 3. Januar führten Streitkräfte der USA einen Drohnenangriff auf einen Konvoi in der Nähe des Flughafens von Bagdad im Irak aus. Dabei kamen der iranische Generalmajor Qasem Soleimani und neun weitere Menschen ums Leben. Ausgeführt wurde der Schlag mit einer Reaper MQ-9 und vermutlich einer Hellfire-Luft-Boden-Rakete.
Am Freitagmorgen landete der iranische Generalmajor Qasem Soleimani auf dem internationalen Flughafen von Bagdad im Irak und setzte sich mit seinem Konvoi bestehend aus zwei Autos in Bewegung. Kurz nachdem der Konvoi den Flughafen verlassen hatte, feuerte eine Drohne der US Air Force mehrere Raketen auf die Autos. Dabei wurden Soleimani und neun weitere Personen getötet.
Kommentar
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Kurz darauf veröffentlichte das Verteidigungsministerium der USA eine Stellungnahme, in der es heißt, das amerikanische Militär habe unter der Regie von US-Präsident Donald Trump eine entscheidende defensive Aktion durchgeführt, um im Ausland stationiertes US-Personal zu schützen und den Kommandeur der Quds-Einheit getötet. Diese Einheit wird von den USA als Terrororganisation eingestuft. Der Schlag habe darauf abgezielt, zukünftige iranische Angriffe abzuwenden. Die kurze Mitteilung liefert keine Details darüber, wie der Schlag ausgeführt worden ist.
Gefährliche Waffen
Die Reaper MQ-9 ist eine der fortschrittlichsten und gefährlichsten Waffen aus dem amerikanischen Waffenarsenal. Die sehr schlanke Maschine hat eine Spannweite von 20 Metern und wird angetrieben von einem Turboprop mit 950 PS. Die maximale Geschwindigkeit wird mit 480 km/h angegeben. Während des Flugs ist sie nahezu lautlos. Dadurch kann sie sehr niedrig fliegen und ist nur schwer von einem Flugzeug in größerer Höhe zu unterscheiden. Die Reaper kann eine Nutzlast von bis zu 1.700 kg tragen. Voll beladen kann sie 23 Stunden in der Luft bleiben. Die Drohne kann mit unterschiedlichsten Waffen ausgerüstet werden. Darunter laser-gelenkte Bomben, Luft-Boden-Raketen der Sorte Hellfire oder Luft-Luft-Raketen des Typs Sidewinder.
Sie ist die Nachfolgerin der bekannten Predator-Drohne und wurde von General Atomics Aeronautical Systems entwickelt und hergestellt. Zu den wichtigsten Nutzern zählen die US Air Force, der amerikanische Grenzschutz, die Royal Air Force und die italienische Luftwaffe.
Die Drohnen sind zwar unbemannt, sie agieren jedoch nicht autonom, sondern werden aus der Ferne gelenkt. Ferngesteuert werden die US-amerikanischen Drohnen von der Creech Air Force Base im Bundesstaat Nevada. Dem Washington Examiner zufolge kommt es auch vor, dass die CIA in ihrem Hauptquartier in Langley im Bundesstaat Virginia die Steuerung von Drohnen übernimmt. Die Steuerung kann aber auch von einer Basis der Air Force im Ausland erfolgen. Die Kontrolle von Drohnen kann während des Fluges an ein anderes Team an einem anderen Standort übergeben werden. Gesteuert werden die Drohnen immer von zwei Personen. Eine Person übernimmt dabei hauptsächlich das Fliegen, während die andere sich um die Instrumente (Sensoren, Nachtsichtgeräte …) kümmert.
Laser-gelenkte Raketen
Medienberichten zufolge wurden für den Schlag in Bagdad Hellfire-Luft-Boden-Raketen verwendet. Die meisten Hellfire-Varianten sind laser-geführt. Das bedeutet, dass das Ziel mit einem Laser markiert werden muss. Das kann entweder von der Einheit gemacht werden, die die Hellfire abschießt, oder von einer anderen Einheit.
Der Nachrichtensender al-Arabiya aus den Vereinigten Arabischen Emiraten berichtete, es habe sich um eine Hellfire-Rakete des Typs R9X gehandelt. Diese Raketen werden auch Ninja Missile oder Flying Ginsu nach einer Marke für Küchenmesser genannt. Sie explodiert nicht, sondern hat sechs ausklappbare Schwerter, die beim Einschlag vor dem Aufprall ausgefahren werden und das Ziel regelrecht zerschneiden. Die Waffe wurde entwickelt, um Kollateralschäden zu vermeiden. Auf Bildern, die am Tag des Anschlages veröffentlicht worden sind und die angeblich von einer Überwachungskamera in der Nähe stammen, ist allerdings eine heftige Explosion zu sehen. Bilder, die mutmaßlich das getroffene Auto zeigen, zeigen ein komplett ausgebranntes Wrack.
Die Hellfire-Raketen wurden ursprünglich unter dem Namen Heliborne, Laser, Fire and Forget Missile entwickelt und werden bereits seit 1984 eingesetzt. Ursprünglich wurden sie von Helikoptern abgefeuert und später auf Drohnen übertragen. Hergestellt werden sie von Lockheed Martin. Dieser Hersteller steht auf der Ausschlussliste des Luxemburger „Fonds de compensation“ mit dem Vermerk „Umstrittene Waffen“.
Satellitenkapazität für Drohnen
Bekannt ist, dass der Luxemburger Satellitenbetreiber SES aus Betzdorf auch für die US-Regierung arbeitet. Das Unternehmen unterhält eine Tochterfirma mit Namen SES Government Solutions in Reston (Virgina), die sich darauf spezialisiert hat, die US-Regierung zu bedienen. Zu den Aufgaben, die SES für die US-Regierung übernimmt, zählen auch Aufgaben militärischer Natur, inklusive Missionen mit Drohnen. Es geht um Beträge in Millionenhöhe.
Im Einsatz filmen die Drohnen hochauflösende Bilder und sammeln Unmengen an Daten, die zum Leitstand zurückgesendet werden müssen. Dies ist über die Satelliten der SES möglich. 2013 demonstrierte SES im Rahmen eines europäischen Projektes in Spanien anhand einer Heron-1-Drohne des Herstellers Israel Aerospace Industries, dass sie auch dazu in der Lage ist, die Steuerung eines solchen Gerätes über ihre Satelliten zu leiten. Die Technologie sollte vor der spanischen Küste eingesetzt werden, um Schmuggler und Migranten aufzuspüren.
Details über die Aufgaben, die SES für die USA übernimmt, sind nicht bekannt. Vom Tageblatt auf die Drohnen angesprochen, sagte ein SES-Sprecher 2013, bei Reaper und Predator handele es sich nicht um Kampfdrohnen, sondern um Aufklärungsdrohnen. Richtig ist, dass diese Drohnen auch zur Aufklärung verwendet werden können, jedoch nicht exklusiv. Der Sprecher versicherte damals gegenüber dem Tageblatt, die Drohnen, deren Bilder SES überträgt, seien stets unbewaffnet.
Update vom 14. Januar 2018
Auf eine Anfrage des Tageblatts hin teilte SES mit, dass das Unternehmen für Regierungskunden in rund 30 Ländern tätig ist. Unter diesen Kunden sei auch die US-Regierung. Sie wird vom SES-Tochterunternehmen „SES-Government Solutions“ mit Dienstleistungen und Kapazitäten versorgt. Diese Dienstleistungen und Kapazitäten würden für zivile Zwecke, Sicherheitsanwendungen und die Verteidigung genutzt, um die nationalen Interessen der USA zu schützen.
SES unterstreicht, dass sich die Geschäfte des Unternehmens auf Satelliten-Dienstleistungen und Satelliten-Kapazitäten beschränkt. „Weder bedienen wir noch steuern wir irgendwelche Plattformen für unsere Kunden“, heißt es in der Stellungnahme des Luxemburger Unternehmens. SES habe keine Einsicht in das, was der Kunde mit den zur Verfügung gestellten Dienstleistungen und Kapazitäten mache. SES unterstreicht weiterhin, dass alle Geschäfte der Firma im Einklang mit internationalem und lokalem Recht getätigt werden.
Ob das auch gegen Wanderer hilft, die Schweine mit der Schweinepest, Kühe mit Maul-und-Klauenseuche und Schafe mit der Blauzungenkrankheit anstecken?
Immerhin gibt es 2 Millionen Iran-Amerikaner im Land und die Taliban können infiziertes Fleisch liefern.
@Ruart
Aber kein Schweinefleisch. Sachmal.
Egal.So macht Kriegführung Spaß,aus sicherer Entfernung aus dem All.