Editorial / Die hohen Spritpreise sind nicht schlecht – die Luxemburger Fahrradinfrastruktur schon
Die Spritpreise in Luxemburg brechen momentan alle Rekorde. Immer wieder meldet das Energieministerium, dass die Fahrt zur Zapfsäule teurer wird – ein Umstand, der vorwiegend die Menschen trifft, die finanziell sowieso schon Probleme haben. Doch der Weg zum Sprit als Luxusgut ist mit dem Blick auf die Klimakrise eigentlich unausweichlich. Die Erhöhung der Kraftstoffpreise gehört zu den besten Methoden, um den CO2-Verbrauch der Bevölkerung zu reduzieren.
Gilt also: „Super, endlich schießen die Spritkosten so richtig in die Höhe!?“ – Leider nein. Denn für viele Menschen in Luxemburg ist der Griff zum Autoschlüssel die einzige realistische Option, um von A nach B zu kommen. Obwohl der öffentliche Transport mittlerweile gratis ist und auf den Hauptachsen einigermaßen gut funktioniert, gleicht der Weg zum Büro per Bus oft einer Weltreise – regelmäßigem Umsteigen und ständigen Haltestellen sei Dank. Vor allem die Verbindung zwischen Stadt und Dorf lässt oft zu wünschen übrig.
Doch sogar innerhalb einer Stadt ist das Auto manchmal die beste Lösung. Ein Titel, der eigentlich dem Fahrrad zustehen müsste. Die Internetseite veloskaart.lu zeigt allerdings, dass es bei der Radinfrastruktur Luxemburgs reichlich Verbesserungspotenzial gibt. Über 1.000 Radfahrer trugen dort zwischen August und Oktober letzten Jahres rund 1.500 problematische Stellen im ganzen Land ein. Der Löwenanteil geht auf das Konto der Hauptstadt, in der weit über 100 problematische Stellen ausgewiesen sind.
Jeder, der im Großherzogtum schon einmal auf einem Zweirad saß, kann jetzt wahrscheinlich selbst ein paar „Gefahrenstellen“ aufzählen. Für die Luxemburger Regierung besteht Fahrradpolitik nämlich aus Pinsel und Farbeimer – kurz einen Strich mit Drahtesel auf die Straße kritzeln und zack, da ist der Fahrradweg. Sicherheit, Fahrkomfort und durchgehende Verbindungen sucht man vergebens. Eine Portion Pflaster-Politik, bitte.
Dabei machen andere Städte es vor – und nein, damit sind nicht die üblichen Musterschüler wie Kopenhagen oder Amsterdam gemeint. Metropolen wie Paris – die noch nie als besonders fahrradfreundlich galten – haben in den letzten Jahren drastische Schritte in die richtige Richtung gemacht. Während der Corona-Krise hat die französische Hauptstadt den Radfahrern etliche Straßen temporär geschenkt. Das war jedenfalls der Plan. Viele der mit Betonblöcken provisorisch geschaffenen, „Coronapistes“ genannten Pop-up-Radwege werden seitdem in dauerhafte Radfahrstreifen umgebaut. Dem Auto wird aktiv Platz weggenommen, um dafür zu sorgen, dass Fahrradfahren auch wirklich die beste Lösung ist.
Von solchen drastischen Maßnahmen kann man in Luxemburg nur träumen. Dabei ist die Zeit für halbe Sachen vorbei. „Nicht kleckern, sondern klotzen“, müsste die Devise heißen – vor allem mit dem Luxemburger „Overshoot Day“ im Genick. Wenn die gesamte Welt ein Konsumverhalten wie die Menschen im Großherzogtum an den Tag legen würde, dann wären alle Ressourcen, die die Natur innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann, seit Montag aufgebraucht. Der Transport spielt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle.
Wenn die Spritpreise so hoch sind, müssen Fahrrad und öffentlicher Verkehr die besten Transportmittel sein – und das ist momentan in Luxemburg einfach nicht der Fall.
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Die hohen Spritpreise tragen auch dazu bei dass viel mehr Arbeitslose in unserem Land auf einmal eben dann wenn jemand mit einem Mindestlohn der 60 70 km zur Arbeit fährt jede Woche zweimal tankt der hat auf einmal keine Lust mehr mir geht sich dann bei der Adem einschreiben
@Arm
„Die hohen Spritpreise tragen auch dazu bei dass viel mehr Arbeitslose in unserem Land auf einmal eben dann wenn jemand mit einem Mindestlohn der 60 70 km zur Arbeit fährt“
Solche Leute können nicht rechnen, da kostet alles in allem 50€ pro Tag, mit dem Auto zur Arbeit ist ein Luxus.
Wenn Sie sich den nicht leisten können, dann lassen Sie’s.
Zäit ass Geld!
Entweder et investéiert een all Dag 2Stonnen Zäit ,
oder eben all Woch 100€ Sprit vir op dArbecht.
P.S.
De Strom gett mat der Nofro
demnächst och net mei belleg….
#GréngWierkt
@willa
Tausende warten auf Ihren Beitrag zur Lösung der Probleme.
Ihnen, die sie es sich ja leisten können wird es sichrlich nicht schwer fallen zu helfen. Und sagen Sie jetzt nicht gratis ÖTV ist die Lösung. Zum Thema Gratis-ÖTV sehe ich nur leere Busse !!!!!
@GeTee
„Zum Thema Gratis-ÖTV sehe ich nur leere Busse !!!!!“
In der Pampa wohnen nicht so viele Leute.