Coronakrise / Die Iren erinnern sich an eine Spende vor 173 Jahren – und helfen jetzt den US-Ureinwohnern
Vor 173 Jahren sammelte das bitterarme Choctaw-Volk 170 Dollar ein und schickte sie nach Irland. Dort sollten sie die Folgen der katastrophalen Hungersnot lindern. Nun leiden die Ureinwohner in den US-Reservaten überdurchschnittlich stark unter der Corona-Krise. Viele Iren erinnern sich zurück – und helfen jetzt ihrerseits. Was die Initiatorinnen zu Tränen rührt.
Die USA sind von der Corona-Krise heftig getroffen. Die Augen der Welt richten sich vor allem auf New York. Die Millionenmetropole leidet schwer, hat von allen amerikanischen Städten die bislang meisten Opfer zu beklagen. Viel weniger Aufmerksamkeit bekommen die Leiden der Indigenen im Südwesten der Vereinigten Staaten.
Im größten Reservat aber, der Navajo Nation, von der Fläche her etwa so groß wie Polen und drei US-Bundesstaaten übergreifend, wurde bereits am 11. März der Notstand ausgerufen. Besonders die amerikanischen Ureinwohner im US-Bundesstaat New Mexico sind überdurchschnittlich stark vom Virus betroffen. Sie stellen nur rund elf Prozent der Bevölkerung, aber mehr als 55 Prozent aller bestätigten Ansteckungen New Mexicos. Das hat viel mit der Armut zu tun, unter der diese Menschen, die häufig in Großfamilien auf engstem Raum leben, oft leiden. Fließendes Wasser ist in dem Reservat keine Selbstverständlichkeit, was es fast unmöglich macht, die zur Pandemie-Bekämpfung nötigen Hygieneregeln einzuhalten.
Um der Seuche Herr zu werden, startete die Navajo Nation einen Spendenaufruf. Was erst schleppend anlief, bekam zuletzt eine unerwartete Dynamik. So sehr, dass die ursprünglich anvisierte Summe von 1,5 Millionen Dollar bereits überschritten werden konnte. Das neue Ziel lautet jetzt drei Millionen US-Dollar.
„Irland vergisst nicht“
Bei einem Blick auf die Spenderliste auf der Internetseite GoFundMe fällt schnell ein Muster auf – überdurchschnittlich viele irische Namen sind hier zu sehen. In der Tat hat sich die Sammelaktion der Navajo Nation in Irland zu einem wahren Hype entwickelt. Hunderttausende Dollar sind von Privatleuten von der Grünen Insel ins staubige Grenzgebiet der USA zu Mexiko geflossen.
Der Ausgangspunkt hierfür liegt 173 Jahre zurück. 1847 sammelten Mitglieder des Choctaw-Volkes Geld ein, um den Iren während der großen Hungersnot zu helfen. 170 Dollar waren das damals. Ein Vermögen für die damals bereits zugrunde bekämpften Ureinwohner, die die „Pfad der Tränen“ betitelte Vertreibung aus fruchtbaren Regionen schon hatten erleiden müssen. Das habe die Empathie der Choctaw für die leidenden Iren verstärkt, schreibt Vanessa Tulley, eine der Initiatorinnen der Spendenaktion, auf gofundme.com.
In der Kommentarspalte der Internetseite wiederholen sich dann auch neben den irischen Namen Aufrufe wie das Gälische „Ní neart go cur le chéile“ (auf Deutsch: Es gibt keine Stärke ohne Einheit) oder einfach nur „Ireland remembers“.
Cassandra Begay, ein Mitglied der Navajo Nation und ebenfalls Mitgründerin der Spendenaktion, erklärte gegenüber den Irish Times, sie sei in Tränen ausgebrochen, als sie die vielen irischen Namen auf der Liste gesehen habe. „Wir sahen plötzlich die vielen Spenden aus Irland kommen und fragten uns, warum“, sagte die sehr bewegte Cassandra Begay zur irischen Tageszeitung. Erst dann habe sie gelernt, was die Choctaw damals für die Iren taten, „all das zusammen ist so schön und bewegend“.
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„Ní neart go cur le chéile“ (auf Deutsch: Es gibt keine Stärke ohne Einheit) oder einfach nur „Ireland remembers“.
Tolle Geste
Dann sollen die Iren es aber gleich an die richtige Stelle schicken, sonst kommt der Hohlkopf ( D. Trump ) aus seinem Bau und steckt es sich ein oder prahlt damit herum “ ICH, ICH und sonst keiner „, ich denke der Mann hat Minderwertigkeit Komplexe oder ist einfach nur Eifersüchtig auf alle anderen weil er dann nicht im Rampenlicht steht.