/ „Die Jagd ist mehr als nur ein Schuss“: Junge Jäger wollen Jagd und Naturschutz unter einen Hut bringen
Die Jagd ist wie die Gesellschaft: Sie verändert sich. Die jungen Mitglieder der Vereinigung „Passioun Juegd“ wollen folglich mit einigen Klischees, mit denen die Jagd behaftet ist, aufräumen.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar von René Hoffmann
„Passioun Juegd“ hat seinen Ursprung in den sozialen Netzwerken. 2014 fusionierten die zwei Facebook-Gruppen von Andy Kieffer und Carmen Graff zur Seite „Passioun Juegd“. Der Erfolg der neuen Seite war überwältigend, sodass etwa zwei Jahre danach eine Vereinigung mit demselben Namen ins Leben gerufen wurde. Der Vorstand der Asbl. besteht aus sieben Personen, vier davon sind Frauen.
Das Ziel der jungen Vereinigung ist es, die Jagd dem breiten Publikum näherzubringen und ihr ein neues Image zu geben. „Wir klären nicht nur über die Jagd auf, sondern im Allgemeinen über die Naturzusammenhänge“, betont Liss Wolff, die Vorsitzende des Vereins. In diesem Zusammenhang arbeitet „Passioun Juegd“ mit vielen anderen Organisationen zusammen, sei es im Bereich der Jagd oder des Umwelt- und Tierschutzes. „Wir legen viel Wert auf die Nachhaltigkeit“, unterstreicht Vizepräsident Max Jacobs, „die Jagd ist nämlich viel mehr als nur der Schuss.“
Image des alten, schießwütigen Jägers ist längst passé
Laut den Verantwortlichen von „Passioun Juegd“ ist die Jagd Teil des Stillens eines Grundbedürfnisses: des Essens. „Seit es die Menschheit gibt, wurde gejagt, um sich zu ernähren. Das ist heutzutage nicht anders“, sagt Liss Wolff. „Wir sind keine Feinde der Natur oder Tiere, im Gegenteil, wir zeigen tiefen Respekt für beides. Deshalb auch das Wort Passion in unserem Namen. Wenn man ein Tier erlegen will, sollte man es genau kennen, genauso wie das Umfeld, in dem es lebt. Es ist nicht nur die Jagd, die uns interessiert, sondern der stetige, intensive Kontakt mit der Natur“, sagt Jeff Junker, ebenfalls Vorstandsmitglied der Vereinigung. Häufig würden die Mitglieder von „Passioun Juegd“ stundenlang auf dem Hochsitz verweilen – ohne zu schießen – und den Tieren beim Grasen zusehen.
Auch die langen Waldspaziergänge hätten als Ziel, sich ein Bild vom Wildbestand zu machen. Das Image des alten, schießwütigen Jägers, der nur das Töten im Kopf hat und immer einen Flachmann mit Schnaps bei sich trägt sei – wenn es denn je der Wahrheit entsprochen hat – ist längst passé, so die Nachwuchsjäger.
Heutzutage versuche man zusehends, Natur- und Tierschutz, Nachhaltigkeit und Jagd unter einen Hut zu bringen. Die Jagd spiele nämlich eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Artenvielfalt im Wald und im Kampf gegen Tierkrankheiten. Zudem komme ihr eine regulatorische Rolle zu, da der Mensch durch die Ausrottung vieler natürlicher Feinde des Wildes zu einem Ungleichgewicht bei Fauna und Flora beigetragen habe. „Das Ziel ist nicht, so viel Wild zu erlegen wie nur möglich. Es gibt Mindestabschusspläne, die eingehalten werden müssen. Häufig erreichen wir die angegebenen Quoten sogar nicht“, erklärt Max Jacobs.
Biologisch
Das Wild, das geschossen wird, sei zudem zu 100 Prozent bio und habe zeitlebens frei gelebt und sich fortgepflanzt. Das sei in der konventionellen Tierhaltung nicht möglich. „Im Regelfall sitzt der Schuss des Waidmanns“, sagt Liss Wolff. Dass ein Tier nicht gleich stirbt, sei eher die Ausnahme. Und wird es durch den Schuss dennoch nur verletzt, so kommt sofort die Schweißhundstation zum Einsatz. Diese Hunde sind darauf spezialisiert, verletztes Wild zu suchen. „Leider wird nicht jedes Tier gefunden“, so die Nachwuchsjäger.
Auch die Diskussionen über den Wildschaden können die jungen Jäger nicht nachvollziehen. „Da wird sich aufgeregt, dass das Wild etwas kaputtmacht. Aber zugleich will man uns verbieten, etwas gegen die Überbevölkerung, die zum Teil für diesen Umstand verantwortlich ist, zu unternehmen“, so Liss Wolff kopfschüttelnd.
„Es wird mit Emotionen gespielt“
Der Herbst ist in jedem Jahr Treibjagd-Saison. Und jedes Jahr entflammen hitzige Diskussionen über den Sinn und Zweck dieser Jagden. „Hier wird viel mit den Emotionen der Menschen gespielt“, sagen die jungen Jäger. Dabei gehe es nicht darum, die Tiere in die Enge zu treiben, sondern darum, die Wahrscheinlichkeit eines Anblickes zu steigern. Je weniger das Tier gestresst ist, desto besser ist auch die Qualität des Fleisches. Bei der Treibjagd gehe es deshalb vielmehr darum, das Wild nur aus der Deckung zu locken. Dabei soll es nicht laufen, sondern sich ruhig in eine unbestimmte Richtung bewegen, sodass man einen gezielten Schuss abgeben kann. Eine Herausforderung bereiten aber die Wildschweine. Sie seien schlau. Man könne sie nur mithilfe von Hunden aufscheuchen. Letztere würden, genau wie die Jäger, speziell geschult.
„Es reicht bei weitem nicht, eine Waffe zu kaufen, um sich Jäger nennen zu dürfen“, so Max Jacobs weiter. Die Prozedur zum Erhalt des Jagdscheins unterliege strengen Kriterien. „Die Ausbildung dauert ein Jahr. Während dieses Zeitraums finden dreimal die Woche Kurse statt“, erklären die Jungjäger. Außerdem muss jeder Jagdscheinanwärter ein komplettes Jahr lang einen erfahrenen Jäger in seinem Revier begleiten. Erforderlich sind mindestens 20 Ausflüge ins Revier, wo er die praktische Handhabung der Jagd sieht, versteht und erlernt. Über dieses Praktikum führt der Anwärter Buch. Nachdem alle erforderlichen Erfahrungen gesammelt wurden, gibt er dieses an die Prüfungskommission ab und es wird bewertet. Diese Punkte werden für die Note der Jägerprüfung mit berücksichtigt. Neben viel theoretischem Wissen über Fauna und Flora stehen auch Schießübungen auf dem Stundenplan.
Um den Schein zu bekommen, müssen die Kandidaten zudem vier Teilprüfungen bestehen: eine theoretische Prüfung, eine mündliche, in der außerdem eine sehr strenge Sicherheitsprüfung integriert ist, und eine Schießprüfung. Um zu bestehen, muss der angehende Jäger in den sechs Teilen des schriftlichen Tests (Gesetzgebung, Ökologie und menschliches Handeln, Wildtiere, Ausübung der Jagd, Waffen und Munition, Sicherheit) mindestens 80 von 120 Punkten erreichen. Des Weiteren muss er in der Sicherheitsprüfung mindestens die Hälfte der Punkte erlangen. Beim Schusstest wird darauf geachtet, dass die Schüsse immer in den Boden gehen, betont Max Jacobs. Querschläger seien möglich, aber extrem rar. Als absolutes No-Go für die jungen Jäger gilt der Alkoholkonsum vor bzw. während der Jagd. „Wir tun alles für die Sicherheit. Schwarze Schafe gibt es immer. Wenn sich Spaziergänger aber an die Warnschilder halten, besteht keine Gefahr“, so Liss Wolff abschließend.
Nachwuchs und Kosten
In Luxemburg gibt es rund 2.200 Jäger. Pro Jahr werden etwa 900 Treibjagden angemeldet. Die Jäger hierzulande werden immer jünger. Jedes Jahr kämen 30 bis 50 neue Jäger hinzu, freuen sich die Verantwortlichen von „Passioun Juegd“. Die Vereinigung zählt inzwischen bereits etwa 300 Mitglieder, Tendenz steigend. Auch das Klischee, dass die Jagd nur für Reiche ist, sei falsch, betont Jeff Junker. Die Jagdgemeinschaft setze sich aus allen Teilen der Gesellschaft zusammen, vom Student über den Busfahrer bis hin zum Doktor. Die Ausrüstung an sich muss nicht unbedingt teuer sein, alles hänge vom ausgewählten Material ab. Die Pachtpreise sind von Jagdlos zu Jagdlos unterschiedlich. Jäger müssen allerdings auch für einen Teil des Schadens aufkommen, der das Wild produziert, was manchmal ganz schön teuer werden kann.
Das Logo
Das Logo von „Passioun Juegd“ soll die Prioritäten der Vereinigung wiedergeben. Der Hirsch steht für das Hochwild, die Ente für das Niederwild. Der Hund ist ein Teil der Jagd, soll aber auch die Naturverbundenheit und die Tierliebe symbolisieren. Das Jagdhorn schließlich verweist auf die Traditionen und auf den Respekt, den man dem Wild und den erlegten Tieren entgegenbringt. Die geschossenen Rehe, Hirsche, Schweine usw. werden nämlich an einem Sammelort aufgebahrt. Dort werden diese aufgebrochen, sprich die inneren Organe werden entnommen, und das Wildbret wird den Hygienevorschriften entsprechend von etwaigen Verschmutzungen befreit. Dabei analysiert der Jäger, ob keine Krankheit vorliegt. Auch werden Blutproben entnommen und ans Veterinäramt geschickt. Am Ende der Jagd wird diese „Strecke“ mit den „Totsignalen“ für die entsprechenden Wildarten und das Ende der Jagd („Halali“) verblasen. Anschließend wird das Wild in die Kühlzelle gebracht und für die Weiterverarbeitung abtransportiert.
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„wollen Jagd und Naturschutz unter einen Hut bringen“ Was den Vätern nicht gelungen ist,werden die Söhne (und Töchter) jetzt richten? “ Ich hatte dem Keiler den Unterkiefer weggeschossen und musste ihm drei Tage nachstellen bis ich ihn tot auffand.“ ( Originalzitat eines passionierten Jägers vor etwa 20 Jahren und beileibe kein Klischee). Ob sich da viel geändert hat? Noch eine Zugabe? Ich fand bei einer Waldwanderung einen Schwanenhals(Schnappfalle mit Kette und Anker). In der Falle tobte ein Fuchs der sich mittlerweile den Pelz um den Hals bis aufs Fleisch durchgescheuert hatte. Ich befreite das Tier mit einem dicken Ast und warf die Falle in den Bach. Neben dem Fuchs fand ich einen Habichtkopf der sicher als Köder in der Falle gedient hatte. Fazit: Ich ging zur Polizei und der Jagdwächter bestritt,dass er einen Habicht benutzt hatte.Die Falle musste ich ihm zurückgeben und ich musste ins Hospital um mich gegen Tollwut impfen zu lassen.“ Auch das ist kein Klischee.
Die Jagd ist wichtig um den Wildbestand in einen geordneten Verhältnis zu halten, ich bin der Meinung das einige Menschen mal von ihren Vorurteilen ablassen und die Notwendigkeit der Jagd erkennen.
Es geht ja nicht nur um das Abknallen von Tieren aus Mordlust sondern auch um die Hege und Pflege des Waldes denn der Jagdpächter muß sich ja auch um dem Baumbestand kümmern d.h. kranke Bäume fällen und neue Pflanzen, dafür sorgen das der Wald gesund bleibt und eben auch Wild schießen da diese sonst die Schößlinge der neuen Pflanzen fressen oder deren Rinde abknabbern sodaß der Baum nicht mehr Lebensfähig ist.
Eine Jagdpacht ist sehr teuer und der Unterhalt erst recht und der Pächter kann sich nur refinanzieren indem er Holz und Wild verkauft, alle schimpfen über die Jäger aber alle wollen Wild essen, also wie soll das Funktionieren, Rehe und Wildschweine auf Farmen !!!! Dieses Fleisch schmeckt nicht so wie von freilaufenden Tieren.
Natürlich müssen die Jäger auch äußerst behutsam mit den Waffen umgehen sodaß nicht wieder Jagdunfälle geschehen wo Menschen verletzt werden.
Ich bin kein Jäger nur ein Genießer von einem guten Wildgericht. Waidmanns Heil.
Es gehört schon eine gute Portion Chuzpe dazu zu behaupten die Natur würde ohne uns nicht mehr klarkommen. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Überall wo wir die Finger im Spiel haben ist Katastrophe angesagt. In Bayern und Österreich gibt es Schutzgebiete wo noch nie eine Motorsäge und auch kein Jäger zum Einsatz kamen.Und der Natur geht es blendend.
Blendend? Mag sein, obwohl da auch vieles mystifiziert und schöngeredet wird. Allerdings gibt es dort auch keine Wohngebiete, Strassen, Land- und Forstwirtschaft…
Dir schreiwt „Es geht ja nicht nur um das Abknallen von Tieren aus Mordlust sondern auch um die Hege und Pflege des Waldes“ – wat seet döse satz aus – es geht ja nicht NUR UM ABKNALLEN VON TIEREN – SONDERN AUCH UM DIE HEGE UND PFLEGE DES WALDES- den éichten deel vum satz bestätegt dat d’déieren oofgeknallt gin, dat wär dann jo mol de begröff vun der juegt, an dann am zweeten deel wär et jo dann fir sech öm de bösch ze kömmeren! an esou ass jo och, ganz gud gesoot
„Die Jagd ist wichtig um den Wildbestand in einen geordneten Verhältnis zu halten,“
Genau. So wie die Polizei, die Steuereintreibung usw. Am Besten von Staatsbeamten gemacht, auch die Jagd.
jaja, „nicht nur 1 schuss“, kann auch ein schuss in den kopf sein, einen menschlichen kopf!
Jäger sind per se alles potenzielle Mörder? Ist es das, was Sie uns in der Ihnen und Ihrer weltanschaulichen Filterblase eigenen Eloquenz mitteilen möchten?
Et gi jo mol keng Statistiken iwwer Juegdunfäll gemaach wëll d’Jeeër dat net wëllen.
Et gi jo net nëmme Leit op hirer Terrasse an de Kapp geschoss, nee och Kéi mussen dru gleewen, Hënn an déi eng oder aner Schwéiermamm war souguer dobäi. Schonn e bëssen hier mä am Éislek hat souguer een et fäerdeg bruecht de Fierschter z’erschéissen.
Dann sind Metzger auch Mörder und die Jungs und Mädchen von Herrenberg auch , die werden gedrillt um zu töten.
Auch wenn sie Jagdgegner sind ist das ihre Meinung, Vegetarier mmh Pflanzen sind auch Lebewesen aber da kann man geteilter Meinung sein.
Wenn unsere Jäger mit ihre Hege und Pflege nicht da wären möchte ich nicht wissen wie Luxemburg nach ein paar Jahren aussieht, im Ösling würden dann Tonnen von Bäume auf den Landstraßen liegen, also Natur ist schon schön aber alles verwildern lassen ist eine andere Geschichte.
„Wenn unsere Jäger mit ihre Hege und Pflege nicht da wären möchte ich nicht wissen wie Luxemburg nach ein paar Jahren aussieht,“
Jo, wa staatlech Jeeër d’Wëld ofbaatschen, da maachen déi dat och, da brauch een net am Hierscht op der Kockelscheier mat 20 ze fuere fir kee Wëllschwäin z’iwwerrennen.
Ech fannen d’Juegd op d’Jeejer misst och erlaabt gin.
Nom motto no risk no fun.
Topeg Menschen…. Mei kann een dozou net soen.
Die ganzen Kommentare auch meine sind im Grunde alle Quatsch.
Wir wollen Fleisch essen dazu gibt es Rinder – Schweine – Straußen und Farmen auf denen auch Rehe und Hirsche und Truthühner gezüchtet werden, weil der Konsument es haben will, dann die ganzen Spezialitäten von SEA FOOD auch weil wir Abwechslung Reich essen wollen, der neuste Trend : Alligator, Bären, Antilope, Mehlwürmer, Heuschrecken usw. usw., wenn wir für alles und jedes diskutieren würden wie man es fängt oder tötet bis es bei uns auf dem Teller liegt wäre das eine Kette ohne Ende.
Natürlich sollten Jäger die mit Gewehren hantieren nicht besoffen sein äußert vorsichtig im Umgang mit Waffen und nicht wild herumballern sodaß bei Jagden in der Nahe von Wohngebieten keine Unfälle passieren, alles kann man kalkulieren außer dem Wild das auf der Flucht ist die rennen einfach Kopflos davon.
d’Juegd op d’Jeejer misst och erlaabt gin, dann wären sie auch ein Potenzieller Mörder.