Karneval / Luxemburgs Kavalkaden im Überblick: Hier wird bald unter freiem Himmel gefeiert
Es ist Februar – also Zeit für Fasching, „Fueskichelcher“ und Verkleidungen. Außerdem beginnt in dem Monat die Saison der Fastnachtsumzüge. Ein Überblick zu den Kavalkaden, die an fünf aufeinanderfolgenden Wochenenden in Luxemburg stattfinden.
Los geht es am 11. Februar mit der „Dikricher Cavalcade“. Der Umzug startet sonntags um 14.30 Uhr in der route de Larochette. Eine Besonderheit der seit 1870 stattfindenden Veranstaltung ist eine Familienzone ohne Alkoholausschank. Für den Umzug im nördlichen Teil des Landes wurde beim Transport nachgebessert. Denn im vergangenen Jahr hatten einige Menschen Schwierigkeiten, nach Diekirch zu kommen. „Das Problem war, dass Züge ausfielen und wir 10.000 Gäste mehr hatten als im Vorjahr“, erklärt der Präsident des gemeinnützigen Vereins „D’Eselen aus der Sauerstad Dikrich“, Sandro Dimola.
Für die 56. Ausgabe wurden die zuständigen Akteure auf die Probleme hingewiesen, zudem werden mehr Shuttlebusse fahren. Dimola rät: „Ab 12.00 Uhr sind diese unterwegs. Die Gäste sollten frühzeitig aufbrechen, damit es nicht zum Kollaps kommt, wenn alle gleichzeitig nach Diekirch kommen.“ Mit wie viel Publikum die 51 Gruppen des rund zwei Kilometer langen Umzugs in diesem Jahr rechnen können, ist wetterabhängig. Bei der vergangenen Ausgabe kamen 34.000 Menschen. Der Eintritt inklusive Lotterie kostet 5 Euro im Vorverkauf und 8 Euro beim Erwerb vor Ort. Kinder unter 12 Jahren nehmen kostenlos teil. Mehr Informationen gibt es unter cavalcade.lu.
Lange Party in Schifflingen
Eine Woche später findet am 18. Februar die „Schëfflenger Kavalkad“ statt. Gefeiert wird bei der 33. Ausgabe während zwölf Stunden: nämlich ab 11.00 Uhr zwischen den festlich geschmückten Wagen bis 23.00 Uhr auf der After-Party in der Mehrzweckhalle. Um 15.00 Uhr startet der Fastnachtsumzug mit Ursprung im Jahr 1986. Eine der größten Änderungen ist die veränderte Strecke mit vier Hauptplätzen zum Feiern: Diese beginnt an der Kreuzung von der rue d’Esch und der rue Michel Noël und führt dann über die avenue de la Libération sowie die rue Basse. In der rue du Canal wird der Umzug zu Ende gehen.
Je nach Wetter wird laut dem Präsidenten von „Folklorama Schifflange“, Scott Kries, mit 8.000 bis 10.000 Gästen gerechnet. Tickets gibt es im Vorverkauf für 5 Euro und vor Ort für 7 Euro. Kinder bis 12 Jahre zahlen keinen Eintritt. Informieren kann man sich via Facebook unter „Folklorama – Schëfflenger Kavalkad“.
Fixe Termine in Esch und Kayl
Ein Wochenende später steigt der „Escher Fuesweekend“ mit der Kavalkade am 25. Februar. Los geht es mit der 22. Ausgabe um 14.15 Uhr in der rue Victor Hugo. Rund 60 Vereine aus Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich sind dabei. Wie im letzten Jahr rechnet das organisierende „Syndicat d’initiative“ laut Pedro Oliveira mit rund 30.000 Besucherinnen und Besuchern. Die „Escher Cavalcade“ ist kostenlos. Von nun an wird der Umzug laut Oliveira übrigens immer am zweiten Fastnachtssonntag organisiert – also an einem traditionellen Termin, an dem mehr als zwei Jahrzehnte lang die Kayler „Kanner-Kavalkad“ stattfand.
Die verschiebt sich um ein Wochenende – auch in Zukunft – und findet demnach am 3. März statt. Los geht es mit der „Kanner-Kavalkad Käldall“ um 14.30 Uhr. Patrick Felten von der Organisation rechnet mit 5.000 bis 6.000 Gästen. Ihm ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der Umzug von Freiwilligen organisiert wird. Bonbons, Startgelder und Preise werden über die Einnahmen finanziert. „Wer nach Kayl kommt, kauft ein Eintrittsticket und unterstützt so die Kayler ,Kanner-Kavalkad‘“, sagt Patrick Felten. Informationen dazu wird es in kommender Zeit auf Facebook geben.
Leuchtende Nacht in Wasserbillig
Ein besonderer Umzug wird am 9. März in Wasserbillig organisiert: Denn die „Nuetskavalkad“ beginnt um 18.11 Uhr und findet dann während der Abendstunden statt. Rund 50 leuchtende Festwagen, Fußgruppen und Musikkapellen werden bei der sechsten Ausgabe die Moselumgegend erhellen. Neu ist ein Platz mit mehreren Foodtrucks im Zentrum von Wasserbillig. Als Einstimmung auf den „Bretzelsonndeg“ am darauffolgenden Tag werden übrigens 1.500 süße Brezeln verteilt.
Die Tickets kosten 8 Euro im Vorverkauf. Im Preis enthalten ist ein Mehrwegbecher für 2 Euro, in den während des Umzugs gratis Wein eingeschenkt wird. Will man das nicht, bekommt man die 2 Euro zurück oder kann diese für den guten Zweck spenden. „Das Wichtigste ist, dass die Menschen uns mit dem Kauf eines Tickets unterstützen und ihre Becher spenden“, heißt es vom Präsidenten der „Bëllia Bratzelgecken asbl.“, Christian Goergen. In puncto Anreise wird zum öffentlichen Transport und zur Nutzung der Shuttlebusse geraten. Mehr Informationen gibt es demnächst auf bratzelgecken.lu.
Abschluss in Petingen und Remich
Nur einen Tag später bläst in Petingen dann der Wind, wie es traditionell während der „Cavalcade de Pétange“ heißt. Um 14.11 Uhr beginnt dort die 67. Ausgabe. Wie in Esch – und neuerdings in Remich – ist bei diesem Umzug der kostenlose Eintritt ein großes Plus. Große Änderungen im Vergleich zur vorigen Ausgabe gibt es laut dem Präsidenten des KaGePe (Karneval Gemeng Péiteng), Serge Breyer, nicht. Die Organisation rechnet mit mindestens 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Vom Supermarkt in Niederkerschen aus fährt ein kostenloser Shuttleservice ins Zentrum von Petingen. Mehr Informationen findet man auf kagepe.lu.
Auf einen Blick
– „Dikricher Cavalcade“: 11. Februar, Start 14.30 Uhr
– „Schëfflenger Kavalkad“: 18. Februar, Start 15.00 Uhr
– „Escher Cavalcade“: 25. Februar, Start 14.15 Uhr
– „Kanner-Kavalkad Käldall“: 3. März, Start 14.30 Uhr
– Wasserbilliger „Nuetskavalkad“: 9. März, Start 18.11 Uhr
– „Cavalcade de Pétange“: 10. März, Start 14.11 Uhr
– „Cavalcade Réimech“: 10. März, Start 14.30 Uhr
Am selben Tag beginnt in der Moselgegend um 14.30 Uhr die letzte Kavalkade der Saison: die „Cavalcade Réimech“. Bei der gibt es in diesem Jahr eine Neuheit: Der Eintritt wird kostenlos sein. „Es wird aber eine große Online-Tombola mit vielen Preisen geben“, erklärt Pit Moes, Kassenwart vom „Comité d’organisation de la Cavalcade de la Ville de Remich“. Ein Teil des Erlöses geht an Hilfsorganisationen. Wie schon im letzten Jahr liegen Routenstart und Ende bei der 36. Ausgabe auf der Esplanade entlang der Mosel. Je nach Wetterlage werden 5.000 bis 8.000 Gäste erwartet. Sie können sich in den kommenden Wochen bei Facebook („Cavalcade Réimech“) und über die Webseite cavalcade-remich.lu auf dem Laufenden halten.
Mitarbeit: Manuela Massard
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