/ Die Krux mit der Kreuzung: Die Gemeinde Frisingen ist ein Durchgangsort
Die Gemeinde Frisingen verändert sich. In naher Zukunft löst sich das Problem, dass es keinen richtigen Ortskern gibt. Das „Baupaket“, das der Gemeinderat geschnürt hat, ist ordentlich. Die Krux mit dem Verkehr aber wird bleiben.
Quadratisch, praktisch und in „T-Form“ entlang einer Kreuzung gebaut: So könnte eine Kurzbeschreibung Frisingens lauten. Die größte der drei Ortschaften, die zusammen mit Aspelt und Hellingen die Gemeinde bilden, leidet seit jeher unter einem Problem. Schon immer war es ein Durchgangsort. In „T- Form“ stoßen zwei Nationalstraßen aneinander. Entlang dieser Kreuzung spielte sich das Leben ab. Es wurde gebaut, abgerissen und neu gebaut. Ländlicher Charme fehlt trotz der Zahl von nur 2.300 Einwohnern in der Ortschaft. Von zehn Bauern ist einer übrig geblieben. Apartmenthäuser und Residenzen bestimmen das Straßenbild.
Bausünden und neue Ortsmitte
Diese „Bausünden“ gibt Bürgermeister Roger Beissel (55) unumwunden zu. Seit den letzten Gemeindewahlen 2017 hat er mit der „Är Equipe“ die Mehrheit im Rathaus. „Wir sind sehr früh sehr schnell gewachsen“, sagt er. „Über Denkmalschutz haben wir uns zu spät Gedanken gemacht.“ Die Zahlen zur Einwohnerentwicklung Frisingens bestätigen das. Zwischen 1995 und der Jahrtausendwende macht die Ortschaft einen Sprung von rund 850 auf knapp 1.300 Einwohner. Die Gemeinde hat daraus gelernt. Seit sechs Jahren sind die Bauernhäuser, die in Hellingen und Aspelt stehen, geschützt. Was aber viel mehr schmerzt, ist der fehlende Ortskern und der nach wie vor in ungebremster Höhe fließende Durchgangsverkehr.
Um das Problem „Ortskern“ zu lösen, gibt es Planungen, die sehr weit gediehen sind. Das Budget der Gemeinde gibt es her. Frisingen ist einer der Gewinner der Reform der Gemeindefinanzen im Jahr 2017. Das Budget sieht gut aus, sagt der Bürgermeister. Er muss das beurteilen können. Der gebürtige Aspelter arbeitet als Bilanzbuchhalter in der freien Wirtschaft. In der letzten Ratssitzung im Juli ist der neue „Plan d’aménagement général“ (PAG) verabschiedet worden, der die zukünftige Richtung der Gemeinde festlegt. Ein neues, größeres Rathaus wird neben dem alten gebaut. Das alte soll einem Dorfplatz mit unterirdischem Parkplatz weichen. Der „Devis“ dafür liegt vor und soll in der nächsten Gemeinderatssitzung im Oktober verabschiedet werden.
Verkehr und Pendler bleiben ein Problem
So wie das Rathaus aus allen Nähten platzt, geht es auch der nebenan liegenden Grundschule samt „Maison relais“. Beides muss vergrößert werden. 470 Kinder besuchen sie zusammen mit der „Précoce“ aktuell. Es werden mehr werden. In Hellingen entstehen in den nächsten drei bis vier Jahren auf rund 3,5 Hektar 60 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften. Rund um den neuen Dorfplatz in Frisingen kommen auf lange Sicht noch einmal 60 Wohneinheiten hinzu. 32 Hektar Bauland weist der PAG in allen drei Ortschaften aus. Wenn das kulturelle Schmuckstück, das Schloss in Aspelt, nächstes Jahr im Oktober eröffnet, das neue Recyclingcenter in Hellingen steht und der Dorfplatz in Frisingen samt neuem Rathaus und Schule fertig ist, hat Frisingen den Weg in die Moderne geschafft.
Mit dem Verkehr verhält es sich zum Leidwesen der Einwohner anders. Pläne und Maßnahmen, um die Gemeinde verkehrstechnisch zu entlasten, gibt es immer wieder. Ausbau der A3 von Düdelingen in die Hauptstadt, ein höherer Takt für die Zugverbindung zwischen dem französischen Thionville und der Hauptstadt, Vergrößerung des P&R an der Grenze oder der langjährige Kampf um die Freigabe der Autobahnauffahrt Richtung Mondorf: Egal, was kommt, der Wettlauf mit der gleichzeitig stetig steigenden Pendlerzahl ist nicht zu gewinnen. Frisingen liegt verkehrsstrategisch günstig, die Grenzgänger nutzen es, die Einwohner müssen damit umgehen. Das ändert sich auch nicht, wenn die Straßenbauverwaltung ihr altes Versprechen einlöst und die N13 im Sinne der „Mobilité douce“ umgestaltet. Die Verbindung zwischen Aspelt und Bettemburg soll schmaler werden und Bürgersteige sowie Fahrradwege bekommen. „Ich hätte am liebsten, sie würden morgen damit anfangen“, sagt Beissel. Das Versprechen existiert, seit die „Saarautobahn“ in Betrieb ging. Das war 2003. Der Bart ist sehr lang.
Frisingen und seine Lage
Schon als die „Saarautobahn“ noch nicht gebaut war, war Frisingen vor allem Grenzort auf dem Weg nach Frankreich. Viele Zöllner wohnten im Ort, Zollhäuser bestimmten das Ortsbild. Das „Hôtel de la Frontière“ war die „Raststätte“ auf dem Weg ins Ausland. Dort wurde die Wartezeit auf Zollpapiere überbrückt oder eine Pause eingelegt. Seinerzeit, so sagen es die Dorfannalen, hat sogar Großherzogin Charlotte dort ihren Kaffee getrunken – auf dem Rückweg aus Frankreich. Die Gemeinde hat insgesamt rund 4.700 Einwohner und ist Proporzgemeinde. Bürgermeister Beissel hat mit fünf Sitzen von der „Är Equipe“, die von ADR-Mitbegründer Gast Gibéryen gegründet wurde, und einem DP-Rat die Mehrheit im Rat. Der Rest der Gemeinderäte setzt sich aus drei CSV-Mitgliedern und zwei LSAP-Mitgliedern zusammen. 14 Gemeindebeamte arbeiten derzeit verteilt auf zwei Gebäude. Noch einmal 15 Gemeindearbeiter sitzen in Hellingen. „Cité-dortoir“ hört kein Bürgermeister gerne, Frisingen ist eine, und entsprechend begehrt. Baugelände ist teuer.
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In Frankreich hätte das Dorf schon seit über 25 Jahren eine Umgehungsstrasse. Kaum eine ‚Nationale‘ führt noch durch eine Ortschaft, und eine grössere ‚Départementale‘ auch nicht.
Mee dann ass awer och innerhalb vun 15-20km keng aaner Uetschaft !
Wat geschitt, wa soll eng gebaut gin, ass bei dem Tralala zu Suessem ze gesin.
Et gouf Zäiten do stungen a Spëtzenzäiten Polizisten op Kräizungen wou zevill Trafik war fiir den Trafik ze regelen. Déi hun direkt gepaff wann een am Auto gedreemt huet. Haut sin an de Spëtzstonnen t’Verkéiersluuchten oft schlecht programméiert, t’Leit kniwlen um Handy oder schminken sech grad wann et gréng get an dann hu mer eben di miserabel Situatioun. Hesper ass e gudd Beispill wéi ee Verkéiersluchten net am Spëtzeverkéier soll programéieren.