Moesdorf / Die Merscher Feuerwehr im Rückspiegel: Früheres Gerätehaus wird zum lokalen Museum
Am Samstagnachmittag blieben die Schläuche der Feuerwehren der Gemeinde Mersch trocken, dafür regnete es aber in Strömen, als die Gäste zur feierlichen Eröffnung des lokalen Feuerwehrmuseums in Moesdorf/Mersch vorfuhren. Die Feuerwehren der Gemeinde Mersch können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zeitzeugen sind nun im komplett renovierten einstigen Gerätehaus der Wehr Moesdorf-Pettingen-Essingen zu sehen.
In der Gemeinde Mersch wurde die erste Feuerwehr im Jahre 1839 gegründet. In den Folgejahren taten sich ebenfalls in den einzelnen Ortschaften der Zentrumsgemeinde Leute zusammen, um eine eigenständige Wehr auf die Beine zu stellen. Und so kam es, dass während vieler Jahre gleich sechs Wehren auf dem Gebiet der Merscher Gemeinde tätig waren. Dazu sollte man hervorheben, dass diese Gemeinde aus dem Hauptort Mersch sowie aus den Ortschaften Beringen, Beringerberg, Berschbach, Binzrath, Essingen, Moesdorf, Pettingen, Reckingen, Rollingen und Schönfels besteht.
Über die vielen Jahrzehnte hinweg hatte sich unendlich viel Material angesammelt, so zum Beispiel eine fahrbare Druckpumpe aus dem Jahr 1839 (eine Luxemburger Konstruktion aus dem Hause Eisenbach), eine in den Werkstätten der Aachener Firma Beduwe gebaute Saugdruckpumpe von 1896, eine zwölf Meter hohe fahrbare Magirus-Leiter aus dem Jahr 1933, sowie ein Löschgruppenfahrzeug des Typs Mercedes LF8 (Baujahr 1961), neben vielen kleineren Utensilien, die bei der Feuerwehr zum Einsatz kamen. Dieses Material war lange Zeit in den Geräteschuppen der verschiedenen Wehren untergebracht, bis sich eine Gruppe von Feuerwehrleuten dazu entschied, die Zeugen längst vergangener Zeiten zu restaurieren.
Ein zentrales Gerätehaus
Als es 1993 zu großen Überschwemmungen in der Gemeinde Mersch kam, musste man einmal mehr feststellen, dass die Aufteilung des für solche Einsätze benötigten Materials auf sechs weit auseinander liegende Geräteschuppen wenig dienlich war. So entstand die Idee, in Mersch ein zentrales Gerätehaus zu bauen. Dies ermöglichte unter anderem den späteren Umbau des gegenüber der Moesdorfer Kirche liegenden ehemaligen Gerätehauses der Wehr Moesdorf-Pettingen-Essingen zu einem Museum. Es stellte sich schnell heraus, dass die Bausubstanz nicht mehr in einem guten Zustand war. So musste das Gebäude, das im Gemeindebesitz ist, aufwendig renoviert werden.
Am Samstag war es dann so weit. Nach Ansprachen von Daniel Marques, Präsident der Entente der Merscher Feuerwehren, Esra Lotoll, Generalkassiererin des nationalen Feuerwehrverbandes, Jean-Paul Wagner, Koordinator der Museums-Arbeitsgruppe, Bürgermeister Michel Malherbe und zu guter Letzt Innenminister Léon Gloden konnte das langersehnte Museum, das sich keinesfalls als Konkurrent zu einem nationalen Feuerwehrmuseum versteht, endlich seine Türen öffnen. Termine für Besichtigungen können unter der Mailadresse pompjeesmusee@mersch.lu oder der Telefonnummer 325023-267 angefragt werden.
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