Das Warktal / Die naturbelassene Landschaft vor den Toren von Ettelbrück ist ein (fast) vergessenes Juwel
Es gibt Flüsse hierzulande, die fast jeder kennt, wenn auch nur vom Namen her. Andere wiederum sind etwas in Vergessenheit geraten, da sie nicht so oft wie Mosel, Alzette, Sauer usw. erwähnt werden. Einer dieser Flüsse ist die Wark, die in Grevels entspringt und durch Ortschaften wie z.B. Mertzig, Feulen, Welscheid, Warken und Ettelbrück fließt, bevor sie unweit des Ettelbrücker Bahnhofs in die Alzette mündet.
Die Wark zeigt sich auf ihrer Gesamtlänge von rund 28 Kilometern als eher ruhiger Fluss, der sich sehr gemächlich durch die Täler zwischen Grevels und Ettelbrück schlängelt. Doch er kann auch anders. In den vergangenen 50 Jahren verließ die Wark mehrmals ihr Bett und sorgte für Überschwemmungen und hohe Schäden in den oben genannten Ortschaften. Erinnern wir uns nur an das Hochwasser vom 12. Januar 1993, als die Wark u.a. die Klinik St-Louis (heute „Centre hospitalier du Nord“) an der Ettelbrücker Avenue Salentiny dermaßen unter Wasser setzte, dass das gesamte Krankenhaus evakuiert werden musste.
Diese Katastrophe war damals der Auslöser für das Anlegen eines natürlichen Hochwasserrückhaltebeckens im Warktal, zwischen Niederfeulen und Welscheid. Die Studien hierfür verschlangen dann doch einige Jahre, bevor im Mai 1998 mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. So entstand ein Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 530.000 Kubikmetern. Die überflutbare Fläche beträgt 14 Hektar.
Landschaftlich sehr wertvoll
Das Warktal zwischen Niederfeulen und Welscheid ist aber weit mehr als nur ein Hochwasserrückhaltebecken. Das Warktal gehört sicherlich zu den außergewöhnlichsten Naturschönheiten Luxemburgs. Es zeichnet sich durch interessante Felsformationen und einen noch relativ naturnahen Auenbereich aus. Auf einer der Hinweistafeln entlang des Weges steht u.a. Folgendes zu lesen: „Diese naturnahe Landschaft ist nicht nur für den Menschen reizvoll, sondern bietet auch vielen wild lebenden Tier- und Planzenarten einen Lebensraum.“
Im Rahmen eines europäisch geförderten Projekts wurde in den Jahren 2008 bis 2014 viel in puncto Schutz und Verbesserung gefährdeter Wiesengesellschaften unternommen. Was das Warktal betraf, kaufte die Gemeinde Feulen damals 4,7 Hektar Wiesenfläche und Felshänge im Tal auf, dies zur Aufwertung der Wiesengesellschaften und der Lebensbedingungen für Amphibien. Für den Eisvogel, den Schwarzstorch und andere durchziehende Vogelarten wurden Wiesen renaturiert und mehrere Gewässer angelegt.
Nicht zuetzt dank dieses „Life+“-Projekts und der Ausweisung als Natura-2000-Gebiet ist das Warktal heute ein wahres landschaftliches Juwel. Man begegnet hier Tier- und Pflanzenarten, die leider nur noch sehr selten aufzufinden sind. Die Biotopvielfalt fördert eben Artenreichtum. Auf dem Wander- und Radweg durch dieses Tal begegnet man tagtäglich Naturliebhabern, die zum Teil seit vielen Jahren das Warktal aufsuchen, um hier Entspannung vom Alltag zu finden. „Ich tauche jedes Mal in eine andere Welt ein, sobald ich in diesem Tal bin“, so ein Spaziergänger am vergangenen Freitag.
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Merci, Här Infalt, fir dësen interessanten an informativen Artikel. De Warkdall steet deemnächst um Programm.
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