Colmar-Berg/Schieren / Die „OA232“ hat ausgedient: Von Behelfsbrücke bis Abriss und Neubau
In unserer Ausgabe vom 19. Februar 2021 hatten wir an dieser Stelle den Abriss sowie den Neubau der Brücke zwischen den Orten Colmar-Berg und Schieren angekündigt. Doch damit diese Arbeiten so wenig Auswirkungen wie möglich auf das hohe Verkehrsaufkommen auf der Nationalstraße 7 haben, werden das Zentrum und der Norden des Landes dort zunächst mit einer Behelfsbrücke verbunden. Die Arbeiten haben dieser Tage begonnen.
„Sie ist den heutigen Ansprüchen nicht mehr gewachsen“, so ein Ingenieur vor Ort. Die regelmäßigen Untersuchungen an dieser 1960 in Betrieb genommenen Brücke hätten gezeigt, dass sich ihr Zustand rasant verschlechtert und dass Flickarbeit keine Lösung mehr sei.
Die „OA232“ (die beiden Buchstaben stehen für „ouvrage d’art“), so die genaue Bezeichnung dieser Brücke, die unweit des Bahnhofs von Colmar-Berg über die Gleise der Eisenbahn-Nordstrecke führt, kränkelt seit vielen Jahren. Was die Bautechnik dieser mit Spannbeton und geschlossenen Kastenprofilen gebauten Brücke anbelangt, so galt diese zu den damaligen Bauzeiten als eine der modernsten. „Ihre komplexe Trägerkonstruktion hat die Brücke aber auch sehr anfällig gemacht. So mussten bereits des öfteren Schäden an der Fahrbahndecke sowie an der Schürze der Brücke behoben werden“, so steht es auf der Internetseite der Straßenbauverwaltung zu lesen.
Nach 61 Jahren hat die „OA232“ also nun ausgedient. Sie wird abgerissen und durch eine neue Brücke ersetzt. Was den Neubau anbelangt, haben sich die Fachleute für eine sogenannte „Bowstring-Brücke“ entschieden. „Eine konventionelle Bauweise mit vor Ort gegossenen Betonstrukturen kommt aufgrund zahlreicher standortbedingter Bauauflagen nicht infrage. Wir haben uns daher für eine Bogensehnenbrücke entschieden“, so die Fachleute.
Erst Behelfsbrücke, dann Abriss
Von vornherein stand fest, dass man die bestehende Brücke nicht abreißen kann, bevor man eine Lösung für das doch hohe Verkehrsaufkommen auf der Nationalstraße 7 zwischen Colmar-Berg und Schieren gefunden haben würde. Eine komplette Sperrung über viele Monate hinweg hätte chaotische Verkehrszustände für die ganze Region zur Folge.
Nun soll ein Behelfsübergang an der rechten Flanke (in Richtung Schieren) der bestehenden Brücke errichtet werden. Dazu braucht es auf beiden Seiten entlang des erwähnten Schienenstrangs Aufschüttungen und Beton-Aufleger. Bagger haben dieser Tage mit den diesbezüglichen Arbeiten begonnen. Anschließend kann die rund 45 Meter lange Behelfsbrücke über die Gleise hinweg gezogen werden. Trotz dieser Lösung wird es voraussichtlich an dieser Stelle während vielen Monaten zu Staus kommen, somit wird nun schon angeraten, diese Stelle weiträumig zu umfahren.
Erst dann beginnt man mit den Abrissarbeiten an der „OA232“ und dem anschließenden Auflegen der Bogenbrücke. Der Kostenvoranschlag für das Gesamtprojekt liegt, laut Straßenbauverwaltung, bei 14 Millionen Euro.
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