Home-Office / Die Pandemie kann auch für Hund und Katze zur Stresssituation werden
Haustiere sind für Menschen ein gutes Mittel gegen Stress und Einsamkeit – besonders in diesen Zeiten. Doch umgekehrt stimmt dies nicht unbedingt. Die Pandemie ist nicht nur für Tierbesitzer eine Ausnahmesituation, auch Hunde und Katzen müssen sich an die neue Situation erst einmal gewöhnen.
Das Coronavirus hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt. Arbeitsleben und Freizeit gestalten sich anders als vor der Pandemie. Dass der Tagesablauf seit letztem Jahr ein anderer ist, merken auch Hund und Katze, die sich an den sonst üblichen Rhythmus gewöhnt haben und daran orientieren. Einige Tierbesitzer wollen die zusätzliche Zeit durch das Home-Office nutzen und ihrem Vierbeiner besonders viel Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten zukommen lassen.
Doch gerade Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie kommen mit Veränderungen meistens nur schlecht zurecht und können gestresst reagieren, wenn der Besitzer oder die Familie auf einmal 24 Stunden und sieben Tagen die Woche nebeneinander hocken.
„Die Katzen können dann nicht mehr wie gewohnt zur Ruhe gekommen“, erzählt Tierärztin Nicole Demuth im Gespräch mit dem Tageblatt. Katzen seien besonders stressanfällig und könnten dies äußern, indem sie auf einmal unsauber werden und die Katzentoilette nicht mehr benutzen. Auch könnten sie sich ihren Menschen gegenüber plötzlich aggressiv verhalten.
Um dem Tier in diesem Fall helfen zu können, muss der Besitzer den Stressfaktor herausfinden. „Katzen reagieren sehr sensibel, auch Kleinigkeiten können Stress auslösen“, sagt Dr. Demuth. Es sei deswegen wichtig, ihnen die gewohnte Ruhe zukommen zu lassen und Rückzugsmöglichkeiten bereitzustellen.
Hunde freuen sich über die Präsenz ihres Menschen
Hunde hingegen haben als Rudeltiere kein Problem damit und freuen sich in der Regel darüber, wenn sie rund um die Uhr mit ihren Besitzern zusammen sein können. Hier stellt sich dann das Problem, wenn die Home-Office-Zeit vorüber ist und Herrchen oder Frauchen wieder zurück ins Büro muss. Der Vierbeiner ist dann nicht mehr daran gewohnt, alleine zu bleiben. Die Tierärztin rät dazu, den Hund gut darauf vorzubereiten und progressiv immer etwas länger alleine zu lassen. Gewohnheiten wie etwa ein Dogwalker sollten die ganze Zeit über beibehalten werden, auch wenn dies in dem Moment nicht unbedingt benötigt wird. Dann falle dem Tier nachher die Umstellung leichter.
Dass vielleicht der eine oder andere Luxemburger diese Zeit nutzt, um einem neuen Haustier ein Zuhause zu geben ist auch Nicole Demuth aufgefallen. Bei ihr sei es zu einem regelrechten Welpenboom gekommen. Familien, die vor dem Lockdown oder Home-Office keine Zeit dazu hatten, kauften einen Hund. Hier bleibe es nun abzuwarten, wie die Tiere ins Lebenskonzept passen, wenn sich die Coronasituation beruhigt habe. „Nicht dass es zu einer Überfüllung der Tierheime kommt“, so die Tierärztin abschließend.
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