Cyber-Kriminalität / Die „Polizei“ hat nicht immer nur Gutes im Sinn: Betrügerische Mail nutzt bekannte Logos
Die Maschen der Internetbetrüger werden immer ausgefeilter. Dabei nutzen diese Kriminellen menschliche Eigenschaften wie Neugierde, Mitleid oder Profitgier aus. Letztendlich wollen sie aber nur unsere Daten und unser Geld. Jüngstes Beispiel ist eine Mail der „Luxemburger Polizei“. Zahle oder büße, kann man die Aufforderung verstehen.
Eine Mail von der Polizei. Die muss man als Privatperson und artiger Bürger auf jeden Fall ernst nehmen. Hallo? Muss man das wirklich? Nein, muss man nicht! Zumindest nicht auf jeden Fall. Denn hinter der polizeilich mahnenden Aufforderung, jenes oder dieses zu tun, kann sich unter Umständen ein Betrüger verstecken.
So verhält es sich jedenfalls mit einer Mail, die seit einigen Tagen gehäuft auftritt. Der Absender gibt sich als „Luxemburger Polizei“ aus. Wegen Verstößen gegen das Gesetz im Rahmen der Kinderpornografie drohe einem ein juristisches Verfahren, ein Haftbefehl und ein Eintrag im „Casier“ als überführter Sexualstraftäter. Binnen 48 Stunden solle man seine Stellungnahme an die in der Mail angegebene Adresse schicken. Ansonsten setze Justitia sich gnadenlos in Bewegung. Oh weh!
Polizeiliche Falschmeldung
Diese Mail ist recht gut gemacht. Mit Logos, die denen des Landes, der Regierung und der Polizei sehr ähneln und mit dem Namen des Generaldirektors der Polizei versehen. Auf den ersten Blick gerät man da schon ins Zweifeln. Aber diese Nachricht ist ein Fake. Eine Falschmeldung, wie so viele, die in diverser Form auf den unterschiedlichsten sozialen Netzwerken ihre Opfer suchen.
Die angebliche Mail der Polizei, das mit Schreckensszenarien angekündigte Ablaufen des Luxtrust-Zertifikats, ein scheinbar fehlgeleitetes Paket bei Amazon, ein „Freund“, der ein Foto aus alten Tagen zeigen möchte, oder die nette Frau, die eine romantische Beziehung verspricht, zunächst aber 1.500 Euro braucht, um aus dem Gefängnis freizukommen, wo sie natürlich völlig unschuldig sitzt – das sind nur einige der Beispiele des grassierenden Betrugs im und mit dem Internet.
Die Cyber-Kriminellen spielen mit menschlichen Eigenschaften und Bedürfnissen wie Neugierde, Mitleid, Profitgier, Schuldgefühlen oder Einsamkeit. Alles sehr verfänglich. Aber: ein Klick und schwupp ist der Trojaner, der Spion oder einfacher: der Betrüger oder schlicht das Böse im Haus, also im Netz. Dort startet er ein Schadprogramm, sucht Kontaktdaten und kostet vielleicht auch Geld. Im Falle der oben genannten Polizei-Mail ist der Köder perfide. Zahle, um die „Streitsache“ beizulegen – gütig und ohne die Öffentlichkeit einzubeziehen.
Neu ist das alles nicht. Allerdings werden die Herangehensweisen der Internetbetrüger immer dreister und ausgefeilter. Die Spreu vom Weizen zu trennen ist da nicht immer ganz einfach, vor allem, wenn immer mehr Kommunikation übers Netz läuft und zudem kein direkter Kontakt mehr zum Absender besteht.
Skepsis ist angebracht
Doch wie gesagt, Vorsicht. Die Polizei rät bei solchen Betrugsmaschen, dass man den Aufforderungen keine Folge leisten und die Mail ignorieren und löschen soll. Sie entspräche in keinster Weise der Vorgehensweise der großherzoglichen Polizei. Darauf, so eine Polizeisprecherin, würde man auch seit langem bereits hinweisen, stetes Sensibilisieren sei aber wichtig, besonders auch jetzt im Fall der aktuellen „Polizeimail“.
Gesunde Skepsis gegenüber gewissen Nachrichten im Internet ist also stets angebracht. Vor allem dann, wenn der Absender merkwürdig klingt und der Name des Adressaten fehlt, wenn Passwörter und sonstige Zugangsdaten verlangt werden oder gar Geld gefordert wird.
Wie so oft ist auch beim Internetbetrug Information Trumpf. Je vollumfänglicher man informiert ist, umso leichter fällt es einem, die betrügerischen Machenschaften zu wittern und die Fake-Mail in den Papierkorb zu befördern.
„Bee Secure“ bietet zum Beispiel richtig gute Informationen darüber, wie man das Internet möglichst sicher und richtig benutzen kann. Dort darf man, genau wie auch bei der Polizei, ruhig anrufen, um sich zu informieren. Denn es gibt keine dummen Fragen, nur dummes Benehmen.
LINKS
Informationen zu gängigen Betrugsmaschen im Internet gibt es von „Bee Secure“ hier.
Die luxemburgische Polizei informiert hier zu den allgemeinen Gefahren des Internets.
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Wenn ich so einen Wisch bekomme,der von Fehlern nur so strotzt,dann schliesse ich die Polizei gleich einmal aus.
Es gilt die allgemeine Regel, dass man keine Links in einem Mail anklicken soll. Wer den Mauszeiger über einem Link schweben lässt, sieht wohin der Link führt.
Meist zeigen auch Schreibfehler im Text, dass er zweifelhaften Ursprungs ist, obwohl das heute keine Garantie ist.