Pandemie-Plan / Die „Réidener Schwämm“ empfängt ab Anfang Juni wieder Gäste
Am 25. Mai kündigte Premierminister Xavier Bettel an, dass öffentliche Sporteinrichtungen wie Schwimmbäder ab dem 29. Mai wieder öffnen durften, wenn sie strenge Sicherheitsregeln einhalten. Wir haben mit dem Direktor der „Réidener Schwämm“ über die Wiederaufnahme der Aktivitäten gesprochen.
Die Verantwortlichen des beliebten Schwimmbads in Redingen staunten nicht schlecht, als die Wiedereröffnung angekündigt wurde. „Wir waren überrascht, da noch am 24. April Sportminister Dan Kersch darauf hingewiesen hatte, dass die Schwimmbäder bis zum 31. Juli geschlossen bleiben müssten“, berichtet Jean-Claude Kemmer, der Direktor der Badeanstalt. Man hätte die Thematik in den vergangenen Wochen jedoch mehrfach im Exekutivbüro mit Patrick Wampach, dem Präsidenten des interkommunalen Syndikats, welches das Schwimmbad betreibt, diskutiert. Ein Punkt ist Kemmer hierbei von Beginn an klar gewesen: „Es stand von vornherein fest, dass wir nicht weitermachen können wie vor der Schließung.“
Wie sieht die Wiederaufnahme des Betriebs denn nun im Detail aus? Der Wellnessbereich und der Whirlpool bleiben wie vorgeschrieben geschlossen. Schulschwimmen wird es dieses Schuljahr keines mehr geben und auch die von der „Réidener Schwämm“ angebotenen Kurse werden frühestens ab dem 15. September stattfinden.
Pandemieplan: Jeder Bereich im Fokus
Vor einigen Tagen hatte die Direktion der Sporteinrichtung begonnen, einen Pandemieplan auszuarbeiten. „Er wurde anschließend während Stunden in Kleinstarbeit in einer Arbeitsgruppe mit den Abteilungsleitern verfeinert, ehe er in einer Sitzung vom Exekutivbüro noch einmal überarbeitet wurde“, erläutert Kemmer. Der Plan beinhalte jeden einzelnen Schritt eines Badeanstalt-Besuchs, angefangen mit dem Augenblick, wo der Kunde im Haupteingang erscheint. Im Dokument würden alle Bereiche behandelt: die Kasse, die Umkleiden, die Duschen, die Schwimmhalle, der Rutschturm, der Außenbereich, das Bistro usw. „Das Hauptaugenmerk wird auf die Einhaltung der Zwei-Meter-Distanz gelegt, und dies in sämtlichen Bereichen“, erklärt der Direktor. Dazu kommen Desinfektionsbereiche am Haupteingang sowie in den Übergängen zur Schwimmhalle, ins Bistro und in den Außenbereich.
Für jedes Becken wurde ein Maximum an Gästen festgelegt, die sich zur gleichen Zeit im Becken befinden dürfen. Dabei gilt die Faustregel: vier Quadratmeter pro Gast. Auf diese Weise können sich zum Beispiel im Hauptbecken, das eine Fläche von 250 Quadratmetern hat, 62 Gäste gleichzeitig aufhalten. Auf den Fußböden werden außerdem im gesamten Haus Hinweisaufkleber oder Schilder angebracht, welche auf den obligatorischen Mindestabstand von zwei Metern hinweisen. Die Eintritts- und Ausgangswege werden durch Absperrbänder getrennt und beschildert.
Am 6. Juni soll es wieder losgehen
Hygiene ist das A und O in einem Schwimmbad. Das Personal in der Reinigungsabteilung wird deshalb verdoppelt. So könne man sämtliche Flächen mehrfach am Tag desinfizieren, sagt Kemmer. Alle Mitarbeiter werden Mundschutzmasken tragen. In verschiedenen Bereichen wird zudem ein Plastikvisier eingerichtet. An der Kasse wird indes eine Plexiglas-Trennwand angebracht.
Vor einiger Zeit hatte Kemmer erklärt, man wolle die Zwangspause nutzen, um Renovierungs- und Wartungsarbeiten im Schwimmbad durchzuführen. Die geplanten Arbeiten seien fast alle abgeschlossen. Nur die Umkleide- und die Duschräume müssten noch fertig gestrichen werden. Diese Arbeiten werden am Donnerstag, den 4. Juni abgeschlossen sein. Am Tag darauf findet dann nochmals eine allgemeine Reinigung statt. Wenn alles wie geplant läuft, wird die „Réidener Schwämm“ ab Samstag, den 6. Juni wieder Besucher empfangen. Diese erwarten bereits sehnsüchtig die Wiedereröffnung.
„Endlich! Bei diesem guten Wetter nicht ins Schwimmbad zu gehen, ist eine Sünde“, sagt Noémie (20) lachend. André ist auch froh. „Laufen kann ich nicht, weil ich chronische Gelenkschmerzen habe. Da ist Schwimmen quasi der einzige Sport, den ich betreiben kann. Die letzten Wochen waren eine Tortur. Zum Glück ist das jetzt vorbei.“ Damien (31) sieht das Ganze eher locker. „Wir haben uns ja bereits an einiges gewöhnt. Durch die Einschränkungen ist es weniger voll, das ist doch auch was.“ Na, dann steht dem nassen Vergnügen ja nichts mehr im Wege.
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