Nationalmannschaft / Die „Roten Löwen“ wollen gegen Bosnien die Weichen für 2024 stellen
Ja, sie sind nahezu inexistent – die Chancen, sich weiterhin direkt für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Die FLF-Auswahl hat ihr Schicksal bei ihren Abschlussduellen gegen Bosnien und in Liechtenstein nicht mehr in der Hand, allerdings müssen die „Roten Löwen“ so lange daran glauben, wie es mathematisch eben noch möglich ist. Dazu gehört auch, sich am Donnerstag (20.45 Uhr) im letzten Heimspiel der laufenden Kampagne gebührend vom eigenen Publikum zu verabschieden und gleichzeitig die Play-offs vorzubereiten.
Die bittere 0:1-Heimniederlage gegen die Slowakei steckt den Fans möglicherweise noch in den Knochen. Besonders in der ersten Halbzeit hatten die „Roten Löwen“ eine Ausnahmeleistung an den Tag gelegt – doch in der Endabrechnung weisen sie zwei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Rückstand auf den direkten Konkurrenten im Rennen um Platz zwei auf. Heißt also, dass die Holtz-Mannschaft darauf hoffen muss, dass bei den Slowaken nun alles schiefläuft – und sie selbst gleichzeitig sechs Punkte einfahren. Doch die Hoffnungen sind minimal: Aufgrund des direkten Vergleichs gegen die FLF-Auswahl reicht dem Tabellenzweiten am Donnerstag ein Unentschieden, um sich das EM-Ticket vorzeitig zu sichern.
In diesen ersten 90 Minuten des letzten Doppeltermins werden Kapitän Laurent Jans und Vincent Thill wegen ihrer Sperren nicht zur Verfügung stehen. Yvandro Borges ist erst vor wenigen Tagen wieder ins Mannschaftstraining in Gladbach integriert worden und deshalb nicht nominiert worden. Doch es gibt weitere Fragezeichen im Team von Luc Holtz. Bei Mica Pinto sind erneut Knieprobleme aufgetaucht. Der Linksverteidiger wurde am Samstag vorzeitig ausgewechselt und konnte das Abschlusstraining nicht voll durchziehen. „Bis zur Winterpause wird er versuchen, so weiterzumachen. Danach muss ein Stück operativ entfernt werden, damit er das Knie wieder komplett durchstrecken kann“, erklärte der Nationaltrainer.
Gleich zwei andere Verteidiger klagten über Adduktorenschmerzen. So wird wohl erst der Blick auf den Spielerbogen Ausschluss darüber geben, ob Maxime Chanot und Marvin Martins einsatzfähig sind. Christopher Martins reist mit leichten Grippesymptomen an. Bei Florian Bohnert besteht ebenfalls ein Restrisiko, da seine Sprunggelenkprobleme noch nicht komplett abgeklungen sind. Weder der rutschige, schwer bespielbare Rasen noch Feuchtigkeit und Kälte kommen dem Flügelspieler in dieser Situation entgegen. Holtz sagte: „Wir werden elf Leute beginnen lassen, die 100 Prozent geben können.“
Bei den Bosniern fehlen ebenfalls prominente Namen: Miralem Pjanic fehlt wegen Adduktorenproblemen, Edin Dzeko bat den neuen Trainer Savo Milosevic, ihn für die beiden November-Länderspiele nicht zu nominieren. „Ob das für uns positiv oder negativ ist, kann man nur schwer voraussagen. Die Mannschaft auf dem Platz weist dadurch weniger Erfahrung auf, andererseits sind junge Spieler meist sehr motiviert und werden sich im Hinblick auf die Play-offs beweisen wollen. Vielleicht herrscht durch die Abwesenheit der Stars eine positivere Dynamik beim Gegner, vielleicht sind sie deshalb auch hektischer.“
Einen Neuling im bosnischen Kader hob Holtz hervor: Hertha-BSC-Mittelstürmer Haris Tabakovic. „Vom Profil her handelt es sich um einen athletischen Spieler, der viel mit seinem Körper arbeitet.“ Neunmal traf er in der laufenden Saison. „Zu sagen, wir wären wegen der Ausfälle der anderen besser als der Gegner, wäre arrogant“, fügte Holtz hinzu.
Das Maximum herausholen
Eine Extraportion Motivation müsse er den Spielern trotz Tabellenlage nicht einflößen. „Ich bin mehr als zuversichtlich. Wir wissen, dass es punktemäßig und von der Leistung her die beste Kampagne war. Zwei nicht so gute Spiele, das ist Teil des Prozesses. Wir wollen das Maximum herausholen.“
Dazu gehört auch, die defensive Stabilität der vergangenen Monate hervorzuheben – in denen abgesehen von den Portugal-Spielen nicht viel zugelassen wurde. „Wer mich kennt, weiß, dass ich die Verteidigung nicht nur anhand der Anzahl der Gegentore bewerte. Danel Sinani oder Gerson Rodrigues sind unsere ersten Verteidiger. Wenn das Ergebnis stimmt, haben sie ihren Teil dazu beigetragen. Das Gleichgewicht im Team stimmt, deshalb lassen wir dem Gegner eher wenig Platz. Die Slowaken hatten zwei platzierte Torschüsse abgegeben und einer davon landete im Netz …“
Das Ziel für das Heimspiel gegen Bosnien und die anschließende Auswärtsfahrt nach Liechtenstein ist klar: „Die beiden Spiele zu gewinnen und die maximale Punktzahl mitzunehmen. Auf welchem Tabellenplatz wir dann landen werden, sehen wir ja dann … Aber stellen wir uns nur einmal vor, dass wir Bosnien schlagen und die Slowakei verliert gegen Island. Dann stehen beide Nationen am letzten Spieltag unter enormem Druck. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber wir werden unsere Minimalchance nutzen – denn ich würde gerne sehen, wie das ausgehen würde, wenn uns vor dem letzten Spieltag nur zwei Punkte trennen würden. Wir werden die zwei Begegnungen zu hundert Prozent ausspielen. Eine bessere Vorbereitung auf die Play-offs gibt es ohnehin nicht.“
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