Editorial / Die Rückkehr russischer und belarussischer Sportler ist kein Menschenrecht
Die Frage spaltet die Sportwelt derzeit wie keine andere: Soll russischen und belarussischen Sportlern der Weg zurück zu internationalen Wettbewerben und somit auch zu den Olympischen Spielen in Paris geebnet werden oder nicht? Geht es nach IOC-Präsident Thomas Bach, ist die Antwort klar. Am Rande der Ski-WM in Courchevel zeigte sich Bach jedenfalls auf seiner persönlichen „Friedensmission“. Hier gab der IOC-Boss polarisierende Sätze von sich wie: „Die Geschichte wird zeigen, wer mehr für den Frieden tut – diejenigen, die kommunizieren, oder die, die isolieren oder spalten wollen“, und sprach von einem „fundamentalen Menschenrecht“. Pure Ironie, wenn man bedenkt, dass er noch vor einem Jahr in Peking lange nicht auf die Situation der Uiguren und die dort vorherrschenden Menschenrechtsverletzungen eingehen wollte. Und so scheint sich Bach nun vielmehr daran zu stoßen, dass die Ukraine im Fall der Teilnahme von Russland und Belarus einen Boykott in Erwägung zieht.
Einmal mehr versteht sich der Ringeorden in einer viel diskutierten Sache als nicht-politisch, verbittet sich in der Russland-Frage die Einmischung der Politik. Doch können russische Sportler wirklich neutral sein? Immerhin sind viele von ihnen Mitglieder der Armee, waren so in den letzten Monaten auch bei Propagandaveranstaltungen in ihrer Heimat zu sehen. Und in den vergangenen Jahren hat es kein anderer so gut verstanden, Olympia und den Sport für seine Zwecke zu instrumentalisieren, wie eben Putin. Man muss nur an die Winterspiele im Badeort Sotschi denken. Damals hatten die Paralympics übrigens noch nicht einmal begonnen, da rollten bereits die Panzer Richtung Krim. Dass ukrainische Sportler, wie der Skifahrer Ivan Kovbasnyuk, der nach der WM bald an der Front kämpfen dürfte, nicht gegen russische Sportler antreten wollen, ist nur allzu verständlich.
Inzwischen kam auch das Thema zur Sprache, nur Athleten antreten zu lassen, die sich gegen den Krieg positionieren. Da stellt sich die Frage, was mit den tatsächlich regimekritischen Sportlern wie der belarussischen Leichtathletin Krystsina Tsimanouskaya ist, die bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ein Flugzeug zurück nach Belarus steigen sollte. Wie Tsimanouskaya geht es vielen Sportlern in Belarus, die sich in irgendeiner Form kritisch äußerten. Inzwischen sollen es laut einem Artikel der Deutschen Welle mehr als hundert sein, die von ihren Nationalmannschaften ausgeschlossen wurden und für internationale Wettbewerbe damit als staatenlos gelten. Die Olympischen Spiele sind für diese Sportler weit weg. Tsimanouskaya lebt und trainiert inzwischen in Polen, hat im letzten Sommer die polnische Staatsbürgerschaft erhalten. Olympia in Paris ist für sie jedoch unwahrscheinlich, da sie aufgrund der dreijährigen Sperre, die nach einem Nationalitätenwechsel erfolgt, bis zum nächsten Sommer noch nicht startberechtigt ist. Wenn man beim IOC so sehr auf Menschenrechte bedacht ist, wäre es dann nicht ein sinnvolles Zeichen, diesen Sportlern entgegenzukommen? Doch wie Tsimanouskaya erklärte, hat sie seit dem Vorfall in Tokio nichts mehr vom IOC gehört.
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Thomas und Wladi, Bürsenfreunde müssen zusammenhalten. Was zahlt der Menschenfreund pro Briefseite?
D^Sportler musssen d’Populatio’un dozo’u brengen hiren Diktator oofzewiehlen.
Di russech Populatio’un muss obhaalen ze faerten an den Mond ze haalen an engem Stalinisteschen System !
Bachs Zynismus ist unsäglich …
Das IOC wird von seinem Präsidenten sukzessive demontiert und der Sport desavouiert. Der Imageverlust wird schwerlich wieder gutzumachen sein. Sponsoren sollten sich von dieser Organisation abwenden, wollen sie auch nur halbwegs als Unternehmen tragbar bleiben. Quasi alle Sponsoren haben sich ja CSR (corporate social responsability) auf die Fahne geschrieben. Wer die olympischen Spiele finanziell fördert, versagt auf ganzer Linie in der selber auferlegten gesellschaftliche Verantwortung.
Blatter,Infantino,Bach.Sport ist neutral und Menschen verbindend.Das sagte auch ein gewisser Hitler der die Maschinerie Olympia für seine Zwecke nutzte.Sport ist politisch und er bringt viel Geld. Wenn Russen oder die Jungs(und Mädels) um die Marionette aus Weißrussland antreten wird sich derselbe bittere Nachgeschmack über die Spiele legen wie einst bei den Krumschwertern aus Katar. Ob sich Bach dann mit Diktatoren ablichten läßt, wie einst Infantino mit den Scheichs ,wird sich herausstellen. Es wird eine gewisse Peinlichkeit durch die Stadien wehen wenn dann die russische Nationalhymne abgespielt wird.Die Menschenrechte werden in der Ukraine mit Füßen getreten.Von Putins Marionetten. Sportler haben nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.Eine Geste wäre z.B. ein Verzicht auf die Teilnahme aus Protest gegen den Diktator.Aber das ist gefährlich.
Firwat solle mer déi russesch Sportler diskriminéieren, wa mer mat dem russeschen Oligarch, décken Duzfrënd vum Putin weider déck finanziell Geschäfter machen (cf Flughafen Hahn)? Esoubal déi grouss Wirtschaft am Spill ass, da gëtt et keng skrupele méi. Degoutant.