OGBL vs. Kräizbierg / Die Sache ist nicht gegessen
Der Sozialkonflikt zwischen der Gewerkschaft OGBL und der „Fondation Kräizbierg“ ist nach wie vor ungelöst. Die Vorwürfe an die Adresse der Leitung der sozialen Einrichtung nehmen kein Ende. Von Physiotherapeuten, die ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nachkommen können, von zu wenig Nahrungsmitteln und sogar von sexueller Belästigung ist die Rede. Die Gewerkschaft will nun mit den Ministern Cahen und Kersch reden und schließt zum jetzigen Zeitpunkt einen Streik nicht aus. Für Unverständnis sorgt weiterhin die Untätigkeit des Verwaltungsrates der Stiftung.
Im Sozialkonflikt mit der Direktion der „Fondation Kräizbierg“ gehen der OGBL und die Personalvertretung der Gewerkschaft in die nächste Runde. Wirklich klar ist für Außenstehende bisher nur, dass etwas nicht stimmt in der Einrichtung. Klar ist auch, dass deren behinderte Mitarbeiter und Mitbewohner die eigentlichen Leidtragenden sind. Jene also, von denen Verwaltungsratspräsident Henri Grethen im Tageblatt-Interview gesagt hat, dass sie absoluten Schutz genießen müssten.
Im Interesse der behinderten wie nicht-behinderten Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtung sucht die Gewerkschaft nun das Gespräch mit Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen sowie Arbeitsminister Dan Kersch. Außerdem werden die für weitere gewerkschaftliche Aktionen nötigen Vorbereitungen in die Wege geleitet. Ein Streik werde dabei nicht ausgeschlossen, wie anlässlich einer Pressekonferenz am Mittwoch bestätigt wurde.
Pitt Bach vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen sowie Joël Delvaux von der Abteilung der behinderten Arbeitnehmer ließen am Mittwoch die vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Beide berichteten, wie sich seit Antritt der neuen Leitung der „Fondation Kräizbierg“ im Herbst 2018 die Lage zugespitzt hat, besonders in den letzten Wochen. Erneut wurde darauf hingewiesen, dass ein 400 Seiten starkes Dossier der Personalvertretung seit Juli den 15 Mitgliedern des Verwaltungsrates der Stiftung vorliegt. Darin werden unzählige Missstände im Detail beschrieben. Doch damit nicht genug: „Täglich erhalten wir Nachrichten von betroffenen Personen, welche die Zustände in der sozialen Einrichtung anprangern“, so Pitt Bach.
Erschütternde Vorwürfe
Die geschilderten Zustände zeigen zumindest etwas, nämlich dass es in der „Fondation“ nicht rundläuft. Wäre man in der Privatwirtschaft, könnte man, ohne es gutzuheißen, sagen, dass eben mit harten Bandagen gekämpft wird. „Kräizbierg“ ist aber keine Privatwirtschaft. Sie ist nicht nur sozusagen, sondern auch von staatlicher Seite so gewollt ein geschütztes Ambiente für Menschen mit speziellen Bedürfnissen.
Gerade deshalb erschüttern einige Aussagen, die am Mittwoch auf den Tisch kamen: „Ihr könnt froh sein, hier unterzukommen.“ Oder: „Für das, was ihr hier leistet, bekommt ihr noch zu viel Lohn.“ Sätze, die den Behinderten innerhalb der Institution ins Gesicht gesagt wurden, und zwar vom „Administrateur délégué“ der Stiftung, Jeannot Berg, so die Gewerkschaftsvertreter. Sie reihen sich ein, in das, was Tom Wagner im Namen der Direktion gesagt haben soll, nämlich dass man bei der „Fondation“ nicht in einer Demokratie sei.
Am Mittwoch wurde zudem darauf hingewiesen, dass es in den Unterkünften der Stiftung in Frisingen Probleme mit der Essensversorgung oder den Dienstleistungen der Physiotherapeuten gibt. Diese Vorwürfe und viele weitere würden zurzeit überprüft. Unterlagen mit beispielsweise nicht in Anspruch genommenen, aber der Gesundheitskasse verrechneten Dienstleistungen sollen der Gewerkschaft vorliegen.
Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ein Mitglied der Direktion sollten allerdings mit Vorsicht betrachtet werden, bis Anklagen eingereicht werden. Jene, die sich misshandelt fühlen, sollten das tun. Nicht ausgeschlossen ist, dass sich die Staatsanwaltschaft der Sache annimmt. Immerhin darf sie von sich aus tätig werden, wenn sie eine Straftat vermutet.
Im Großen und Ganzen, so heißt es von Gewerkschaftsseite, sei ein Muster im Verhalten der „Kräizbierg“-Verantwortlichen zu erkennen. Gemeint sind damit laut OGBL und Personalvertretung die Direktionsmitglieder. Deshalb bleibe man dabei, deren Rücktritt zu fordern. „Die Scheidung ist eigentlich vollzogen, sie muss nur noch anerkannt werden“, hieß es am Mittwoch.
Nach wie vor enttäuscht zeigen sich OGBL und Personalvertretung von den Mitgliedern des Verwaltungsrates, die trotz der seit Monaten bekannten Probleme nichts unternehmen würden. Dass der Verwaltungsrat zugestimmt habe, externe Berater für die internen Probleme hinzuzuziehen, sei schwer nachzuvollziehen und nur ein weiteres Beispiel der betriebenen Vogel-Strauß-Politik.
Gespaltener Verwaltungsrat
Im Rahmen der Pressekonferenz wurde am Mittwoch auch darauf hingewiesen, dass der Verwaltungsrat der Stiftung gespalten sei. Jene Mitglieder, die vor zwei Wochen im Beisein der Gewerkschaftsvertreter eingehender über Lösungen diskutieren wollten, seien von Henri Grethen, dem Präsidenten des Verwaltungsrates, gebremst worden. Um wen es sich dabei handelt, wurde nicht gesagt.
Die ganze Situation bereite zusehends Sorgen, auch weil sich die Lage in der „Fondation Kräizbierg“ zum Leidwesen der Behinderten zuspitzt: „Wir befinden uns im freien Fall“, so ein Betroffener. In dem Kontext wird darauf hingewiesen, dass 14 langjährige Mitarbeiter seit November 2019 die Institution verlassen haben. Dadurch würde dem „Kräizbierg“ nicht nur viel Erfahrung verloren gehen, sondern „auch wichtige Bezugspersonen, die für die behinderten Mitarbeiter und Mitbewohner oft einen der wenigen tiefen sozialen Kontakte in ihrem Leben darstellen“, so Joël Delvaux.
Merkwürdig ist, dass es bisher von den Eltern, deren Töchter und Söhne in den Wohn- oder Arbeitsstrukturen des „Kräizbierg“ untergekommen sind, keine offizielle Stellungnahme gibt. „Wir sind besorgt“, sagen einige hinter vorgehaltener Hand und zeigen dabei jene Unsicherheit, wenn nicht sogar Angst, die laut OGBL systematisch als Grundstimmung in der „Fondation Kräizbierg“ geschürt würde.
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Der Chef hat aber doch die größten Qualifikationen, sein Vater war Minister.
Ueberall daselbe partei politisches Besetzen von Posten,
ob qualifiziert oder unkompetent,spielt keine Rolle,
ein korruptes faules System das typisch für Luxusburg ist.
Kompetente und ausgebildete Bewerber haben keine Chance,
nur die richtige Parteikarte zählt. Skandalös dieses Getue.
Alles stinkt bis zum Himmel.
Naja ech verstinn daat net dass dei Direktioun net reageiert ged ….do gesait een ald erem …pappa war Minister dann huen mer e laaaaangen Arm an dei arm Laid mussen drenner leiden … Armt Letzebuerg
Halt op mat jaitzen. Et ass alles gutt wéi et ass!! Dofir hutt dir am Referendum offgestëmmt.
Do war eng fun den Idéen Mandater fun den Politiker zätlech ze begrenzen. Nett méi eiweg op enger Platz.An och nett méi wie 2 mol erëmgewielt gin. Dann wären och emol aaner Leit un Spëtzt komm. Awer Neen. Esoi fil Verännerung ass dees gudden zefill. Allso ëmmer weider wie mer et gewinnt sin.
Elo hun Parteien an Politiker gutt Zait fir „Dynastien“ opzebauen. An si machen dat och. Dat bessen Gejaitz geet schnell eriwwer. „Les chiens aboyent, mais la Karavanne passe“
An wann mer nach eng kèier gefrot ginn, wourunner ech zweifelen,machen mer ett genau zelwecht.