Erinnerungstourismus / Die Schlacht in den Ardennen – gestern und heute
In der Gemeinde Clerf wird am Samstag in der alten Schule in Lieler ein neues Dokumentationszentrum eröffnet. Dort geht es um den Zweiten Weltkrieg und vor allem um die Schlacht in den Ardennen. Das Zentrum dient vorrangig Forschungszwecken, steht aber allen Wissbegierigen offen.
Erinnerungstourismus ist wichtig. Wenn wir vergessen, woher wir kommen, wissen wir nicht, wo wir stehen und weniger noch, wohin wir gehen sollen. Dieser Satz ist leider so abgedroschen wie aktuell. Seit 1972 setzt sich der CEBA („Cercle d’études sur la bataille des Ardennes“) für die Erinnerungskultur sowie das Memorialwesen der Geschehnisse rund um die Ardennenoffensive in Luxemburg ein.
„Auf diese Art und Weise versucht der CEBA, zu verhindern, dass die Nachkriegsgenerationen vergessen, wie schrecklich der Zweite Weltkrieg für Luxemburg und besonders für das Ösling war. Was für Strapazen die Menschen der damaligen Zeit auf sich nehmen mussten bis zu dem Zeitpunkt, als Luxemburg endlich wieder befreit wurde“, heißt es in einer Publikation der Gemeinde Clerf.
Der CEBA ist verantwortlich für die Zweiter-Weltkriegs-Ausstellung im Schloss von Clerf. Dort sei aber leider kein Platz mehr gewesen, um die unzähligen und wertvollen Dokumente, Bücher, Fotos in gebührendem Rahmen unterzubringen.
Wertvolles Material
Um dieser wichtigen Aufgaben mit größtmöglicher Sorgfalt nachgehen zu können, hat das Präsidium des CEBA das Projekt „Centre de documentation et d’études sur la bataille des Ardennes“ (CDEBA) ins Leben gerufen. Die Schule in Lieler, die der Gemeinde gehört und seit längerem leer stand, steht ab heute als Dokumentationszentrum zur Verfügung. Gleichzeitig soll das Dokumentationszentrum in Lieler der neue Sitz der Vereinigung, das Archiv sowie eine öffentliche Bibliothek des CEBA werden. Das Zusammenlegen all dieser Themenfelder werde es dem CEBA ermöglichen, Recherchearbeiten sowie verschiedene pädagogische Aktivitäten zu koordinieren und zu realisieren.
Es war dem CEBA in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von wertvollen Schenkungen und Einkäufen möglich, eine beträchtliche Anzahl von historischen Büchern, Archivmaterial und Fotos zu erwerben. Durch die Gründung des CDEBA und der dazugehörigen Bibliothek wird es nun möglich sein, dieses Wissen sowie das historische Material des CEBA mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen.
Um die Bibliothek sowie das Archiv des CDEBA weitestgehend zu vervollständigen, würde sich das Präsidium des CEBA über jede weitere Schenkung von historischen Büchern, Zeitschriften oder Fotos freuen. Anruf genügt.
Eine Konkurrenz zum bestehenden Museum im Schloss von Clerf ist das Zentrum nicht. Es handelt sich nämlich um dieselben Betreiber. Da das CEBA Unmassen an Büchern, Fotos und Dokumentationen hat, im Schloss aber kein Platz mehr ist, wird ein Teil nun in der alten Schule in Lieler untergebracht. Vorrangig soll das Zentrum als Bibliothek dienen und Forschenden die Möglichkeit geben, in Ruhe zur Geschichte der Ardennenschlacht zu recherchieren.
Ein Besuch im neuen Dokumentationszentrum ist auf Verabredung möglich. Ab nächster Woche soll auch eine Internetseite online gehen, über die man herausfinden kann, was an Dokumenten alles zur Verfügung steht.
Ardennenoffensive
Die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 war der letzte Versuch des Dritten Reiches, die alliierten Streitkräfte des Westens zu besiegen. Am 16. Dezember 1944 griffen deutsche Truppen unter dem Kommando von General von Rundstedt die schwach verteidigte amerikanische Linie entlang der Flüsse Sauer und Our an. Der Großteil der Bevölkerung des Öslings wurde evakuiert, dennoch gab es viele Opfer unter der Zivilbevölkerung. Das Museum der Ardennenoffensive und der CEBA erinnern an diese dunklen zwei Monate – bevor Luxemburg endgültig von den Nazis befreit wurde.
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Vielleicht gibt es ja auch zu diesem Thema Literatur in Luxemburg.
▪ Kriegsende 1945 (05.05.2015)
Von Sven KELLERHOFF, welt.de
Verbrechen der GIs: Vergewaltigung, Trophäenjagd.
Während die Kriegsverbrechen der Roten Armee 1945 gut dokumentiert wurden, sind die brutalen Übergriffe amerikanischer Soldaten kaum bekannt. Eine ZDF-Reportage lüftet dunkle Geheimnisse.
Die Handschuhe des Fallschirmjägers waren blutig rot. Das fiel einem Kameraden auf, und er fragte nach. Da griff der Mann in seine Hosentasche und holte Ohren heraus, aufgereiht auf einer Schnur. Konsterniert erinnerte sich der Soldat: „Er war die ganze Nacht ‚Ohren jagen‘ und befestigte sie an einem alten Schnürsenkel.“ Was man eigentlich nur aus Western kennt, allerdings dort mit Skalps und nicht mit Ohren, wiederholte sich im Frühsommer 1944 in der Normandie: US-Soldaten verstümmelten die Leichen toter deutscher Gegner, um menschliche Trophäen mitzunehmen. Wenigstens ein gewisser Anteil der GIs tat das – die allermeisten allerdings gaben sich mit Devotionalien wie Koppelschlössern, Dolchen oder Orden zufrieden. Dennoch: niemand weiß, wie viele Soldaten allein deshalb sterben mussten. (::::)
[Massaker an deutschen Soldaten, die sich ergeben hatten, zählen zu den dunklen Geheimnissen der amerikanischen Militärgeschichte. Quelle: ZDF]
MfG
Robert Hottua
Wer sucht, der findet in Lieler und Clervaux, aber wer sucht denn heute noch? Erzählen Sie uns doch einfach, was Sie interessiert an der Schlacht in den Ardennen.