Musik / Die Songs verdrehen: The Notwist veröffentlicht „Vertigo Days“
Fast sieben Jahre nach „Close to the Glass“ veröffentlicht die Band The Notwist mit ihrem neuen Album „Vertigo Days“ eine der wichtigsten und schönsten Platten des Jahres – und erfindet sich, dank des Mitwirkens zahlreicher internationaler Gastmusiker, wieder einmal neu. Wir haben uns mit Multiinstrumentalist Cico Beck und Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied Markus Acher unterhalten und blicken auf die Karriere und Diskografie dieser Ausnahmeband zurück.
Es gibt diesen seltenen, entscheidenden Moment, in dem eine Band, die sich einem Genre und einem Stil verschrieben hat und innerhalb dieses Genres spannende, jedoch nicht außergewöhnliche Musik schreibt, aus diesem Rahmen ausbricht, sich neu definiert und von einer spannenden Rockband zur Kultband wird.
Nach einem ersten Album, das im Alternative-Grunge verankert war und einer Indie-Brit-Rock-Platte hat sich Radiohead mit einer doppelten Metamorphose („Ok Computer“ und „Kid A“) freigeschwommen. Bei The Notwist war es das Diptychon „Shrink“ (1998) und „Neon Golden“ (2002), welches das Trio aus Weilheim, Bayern, von seinem Indie-Postcore, den es auf dem selbstbetitelten Erstlingswerk (1990) und dem zweiten Album „Nook“ (1992) praktizierte, löste.
Bereits auf „12“ (1995), auf dem die Brüder Markus und Micha Acher sowie Schlagzeuger Martin „Mecki“ Messerschmid durch den Elektrotüftler, Sample-Master und Keyboarder Martin Gretschmann ergänzt wurden, war der atmosphärische, elektronische Einschlag zu hören. Auf dem wundersamen, heute noch wesentlichen „Shrink“ wurde diese experimentellere Seite dann deutlich prominenter. Neben energischen Gitarren und melancholischem Indie-Rock waren nicht nur vertrackte Beats und verschrobene Synthies, sondern auch hier und da Bläser und jazzige Improvisationen zu hören.
Auf dem Meisterwerk und Durchbruchalbum „Neon Golden“ war diese Experimentierfreudigkeit fokussierter, es gab weniger jazzige Improvisationen, dafür wurden hier die elektronischen Elemente derart elegant mit teils Treibendem („Pilot“), teils Melancholischem („Solitaire“) verwoben, dass der für das Vorgängeralbum quasi eigens erfundene Begriff Indietronica hier seine lettres de noblesse erhielt. Klingt diese Genrebezeichnung mittlerweile nostalgisch-archaisch, reicht es aus, sich die zehn Songs von „Neon Golden“ noch mal anzuhören, um sich zu vergewissern: Dieses Album war damals ein ganz großer Wurf.
Die experimentelle Seite sollte The Notwist trotz oder gerade wegen wechselnder Besetzung nie wieder ablegen – ganz im Gegenteil sollten diese Wandelhaftigkeit sowie die ständige Suche nach Erneuerung zum Hauptaugenmerk der Band werden. Auch für den Entstehungsprozess der neuen Platte „Vertigo Days“ war die Angst vor der Wiederholung ein wichtiger Abtrieb – und das, obwohl hier einige der vorab veröffentlichten Songs wie „Sans Soleil“ und „Where You Find Me“ im besten Sinne des Wortes nach klassischem The-Notwist-Songwriting, wie viele ihn zur Jahrtausendwende kennen und lieben gelernt haben, klingen.
„Run Run Run“ – Die Angst vor dem Stillstand
Sänger Markus Acher sieht das so: „Wir wollen ja eigentlich immer was Neues machen und nicht immer wieder die gleiche Platte aufnehmen, wie das z.B. eine Band wie Motörhead macht. (lacht) Bei denen funktionierte das ja recht gut, aber wir würden das eben nicht so gerne wollen, weswegen wir uns bei jeder neuen Platte fragen, was man anders machen kann.“
Ein bisschen wie man sich das Musiker-Pendant zu Hermann Melvilles Bartleby vorstellen könnte, klingt Markus Acher, wenn er in aller Ruhe und mit Bedacht die Wörter sucht und manchmal einen Satz versuchsweise anklingen lässt, ihn testet, zurückrudert und die Satzfragmente um den Kern seiner Aussage mäandern – als wären seine Sätze Gitarrenakkorde bei einer Jamsession seiner Band.
Um diese ständige Selbsterneuerung zu gewährleisten, kam die Alien Disko, ein Festival, das die Acher-Brüder 2016 bis 2019 in den Münchner Kammerspielen kuratieren und das nur eins ist von geradezu schwindelerregend vielen Satellitenprojekten, die das Notwist-Universum ausmachen, gerade recht. Denn im Rahmen dieses Festivals entstand die Idee, einige der dort auftretenden Bands und Musiker einzuladen, an der neuen Platte mitzuwirken.
„Weil uns das Konzept des Alien-Disko-Festivals so sehr begeistert hat und wir dort viele Leute kennengelernt haben; weil natürlich diese Musiker, wie auch alle anderen Bands, in denen wir sonst noch spielen, einen großen Einfluss auf unsere Musik haben, dachten wir, es wäre gut, wenn diese Bands auch auf unserem Album auftreten und in unsere Stücke eingreifen und wir uns dadurch sehr weit wegbewegen von dem, was wir sonst so machen – eben nicht mehr der typische Gesang, die typischen Gitarren, die typische Elektronik oder die Bläsersätze“, so Acher.
„Das war sehr befreiend für uns – dass man ganz woanders hinkommt und wir Sachen komponieren konnten, die wir bis dahin noch nie gemacht hatten. Ein Stück wie ,Ship‘ (die erste Single der Platte, Anm. der Red.) hätten wir schon immer gerne schreiben wollen, haben es aber bisher nicht geschafft. Das hat uns dann auf der anderen Seite wiederum die Freiheit gegeben, auch Stücke zu komponieren, die so sehr nach uns klingen, wie wir es vielleicht seit zehn Jahren oder noch länger nicht taten.“
„Messier Objects“ – Zwischen vertrautem Terrain und Neuland
In der Tat fühlt sich der Zuhörer zwischen klassischeren Tracks und experimentierfreudigeren Kompositionen wie auf einer Odyssee, auf der sich vertrautes Terrain und fremde, neuartige Klänge abwechseln: Auf dem krautrockigen „Ship“ ist Markus Achers Stimme überhaupt nicht zu hören, stattdessen singt Saya, die Sängerin des japanischen Pop-Duos Tenniscoats. Der atmosphärische Trip-Hop-Blues „Oh Sweet Fire“ beginnt mit klassischem The-Notwist-Gesang, bevor Ben LaMar Gays tiefer Gesang, der auch auf einer Massive-Attack-Platte nicht fehl am Platz gewesen wäre, Markus Acher ablöst.
Auf dem wundersamen „Into the Ice Age“ gibt es tolle Klarinettensoli vom Komponisten Angel Bat Dawid, auf der aufpeitschenden, zuletzt veröffentlichten Single „Al Sur“ verleiht die argentinische Singer-Songwriterin Juana Molina dem Elektro-Pop-Song einen lebensfrohen Vibe und auf dem Closer „Into Love Again“, das das Thema des (Quasi-)Openers „Into Love/Stars“ wieder aufnimmt, wird die Singer-Songwriter-Komposition, ein bisschen wie bei Sufjan Stevens, von den orchestralen Klängen der japanischen Brassband Zayaendo umgeben.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Band klassischer Instrumentierung annähert: Nach dem Erfolg von „Neon Golden“ hatte The Notwist mit dem Erwartungsdruck, der so oft auf die Veröffentlichung eines von Kritikern und Fans zugleich gefeierten Meisterwerks folgt, zu kämpfen. Um der Gefahr zu entgehen, das Erfolgsrezept von „Neon Golden“ einfach zu kopieren, arbeitete die Band auf dem Nachfolgealbum „The Devil, You + Me“ (2008) mit dem Berliner Andromeda Mega Express zusammen. Auch wenn sich The Notwist auf diesem Album vergleichsweise eher subtil weiterentwickelt als radikal neu erfindet und die orchestralen Parts diskret und nuanciert ausfielen, ist auch diese Platte heute noch, dank äußerst starker Songs wie „Good Lies“, „Gravity“, „Boneless“ oder „Gloomy Planets“, wesentlich.
Dass „Vertigo Days“ trotz seiner Heterogenität, die sowohl durch die Gastauftritte wie auch durch den stilistischen Bruch, im Wechselspiel zwischen klassischen The-Notwist-Tracks und experimentelleren Nummern entsteht, wie aus einem Guss klingt, liegt vorerst mal daran, dass hier fast alle Tracks auf eine enorm geschickte Art ineinander übergehen – man höre zum Beispiel, wie das Schlagzeug von „Where You Find Me“ mit den ersten Synthies-Riffs von „Ship“ harmoniert –, sodass „Vertigo Days“ ein bisschen wie eine lange, Song-orientierte Jamsession klingt.
In dem Sinne erinnert die Platte an die Live-Auftritte der Band; Markus Acher selbst vergleicht die Übergänge mit denen eines DJ-Sets. Der Jam-artige Charakter hatte zum Teil auch schon die Vorgängerplatte „Close to the Glass“ (2014) charakterisiert, dort uferten Songs wie „Into Another Tune“ oder „Run Run Run“ schon mal aus, auch wenn man die improvisierten instrumentalen Parts meist zügelte und die Platte, nach deren Veröffentlichung Martin Gretschmann die Band verließ, durch die Bank elektronischer war.
„Into Another Tune“ – Fast wie ein DJ-Set
Als die Band dann zusammen mit Neuzugang Cico Beck „vor langer Zeit“ anfing, an „Vertigo Days“ zu arbeiten, war es laut Markus Acher „eine Idee oder ein Wunsch von uns, dass wir das, was wir live machen – die Stücke gehen ineinander über, wir verändern die Tracks, lassen bestimmte Teile ausufern und improvisieren –, in die neue Platte mit einbringen“. Während des Kompositionsprozesses hat die Band deswegen nicht mit Songs, sondern mit Improvisationen angefangen. „Als der Lockdown kam, hatten wir ausreichend Zeit, uns die zahlreichen Aufnahmen anzuhören, sie zu editieren und zusammenzustellen.“
Die Homogenität der Platte gründet aber auch darin, dass man diese Band unter tausenden wiedererkennen würde – ihre Wandlungsfähigkeit ist so tief in ihrer DNA verankert, weil die auf dieser Platte offen gelebte Ästhetik des Zuhörens und des Sich-Beeinflussen-Lassens seit jeher den Kern von The Notwist ausmacht.
Markus Acher formuliert es so: „Uns verbindet ein bestimmter Musikgeschmack und eine bestimmte Art, Musik zu machen. Es ist uns wichtig, Musik zu machen, die wir uns auch selbst anhören würden – eine gewissermaßen intuitive Musik, die Ecken und Kanten und Fehler hat, die nicht zu glatt ist und nie zu perfekt wird. Es besteht natürlich die Gefahr, dass, wenn man das so lange macht, wie wir es mittlerweile tun, man gewisse Routinen entwickelt oder dass man das, was man immer wieder macht, auch besser kann. Wir versuchen, genau dies zu vermeiden.“
Wir schreiben keine Mainstream-Musik, aber wir wollen dennoch, dass das Endresultat erst mal wie ein Song funktioniert und sich die weiteren, experimentelleren Schichten erst später erschließenSänger und Gitarrist von The Notwist
Trotz aller Experimentierfreudigkeit bleiben die Songs von „Vertigo Days“ schon nach dem ersten Durchlauf in den Gehörgängen, weil es bei The Notwist, wie es Markus Acher präzisiert, immer um den Song geht – im Gegensatz zu den verschiedenen anderen Bands, in denen die The-Notwist-Mitglieder aktiv sind, die oftmals das Experimentelle in den Vordergrund schieben und deren alleinige Aufzählung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde (in der letzten Ausgabe des Musikexpress werden sage und schreibe 21 Bands oder Projekte, von denen hier stellvertretend Console, 13 & God, Lali Puna, Ms. John Soda, Hochzeitskapelle, Spirit Fest, Tied & Tickled Trio genannt werden sollen, erfasst).
„Bei The Notwist ist der Song das Zentrum, um das sich alles dreht. Von der Art, wie wir Musik machen, sind wir eigentlich so etwas wie eine Experimentalband – weil wir versuchen, auf komische Art und Weise Klänge zu machen und nicht wie eine normale, breitbeinige Rockband zu spielen. Trotzdem geht es uns auch um eine Art Zugänglichkeit. Wir schreiben keine Mainstream-Musik, aber wir wollen dennoch, dass das Endresultat erst mal wie ein Song funktioniert und sich die weiteren, experimentelleren Schichten erst später erschließen, wenn der Zuhörer anfängt, die Details zu hören und sich fragt: Was sind das für komische Klänge, was ist da noch für ein Element, für eine Schicht, die da plötzlich kommt? Wir versuchen, die Songs ein bisschen zu verdrehen.“
Es sind dann auch die zahlreichen Nebenprojekte, die erklären, wieso zwischen den letzten drei The-Notwist-Alben stets mindestens sechs Jahre verstrichen sind. Denn wenn etwas diese Band ausmacht, dann ist es die innere Ruhe und Bescheidenheit. Nur nichts überstürzen, nur nicht nach konventionellen Mustern denken – mit Mainstream kann die Band genauso wenig anfangen als mit trendigen Avantgarde-Hipstern, die denken, mit ihrem letzten Beat das Rad neu erfunden zu haben – und dies, obwohl The Notwist auf manchen ihrer Platten das Rad gleich mehrmals neu erfindet oder, um diese ausgelaugte Metapher weiterzuspinnen, dem Rad gleich mehrere neue Funktionalitäten und Nutzungsmöglichkeiten hinzudichtet.
„Sans soleil“ – Komponieren und Überleben in der Pandemie
Diese souveräne Bescheidenheit hat die Band laut einer dieser Legenden bildenden Anekdoten einst dazu verleitet, einen Jahrhundert-Deal, bei dem so einige wie Goethes Faust ihre Seele und Integrität verkauft hätten, abzulehnen. Vodafone, die ja bekannterweise die Dandy Warhols auf dem Gewissen haben, wollte einen Auszug des systemkritischen „One With The Freaks“ für einen Werbespot nutzen, die Band lehnte das zumindest finanziell verlockende Angebot ab, was die Werber dazu verleitete zu denken, The Notwist würde sich einen noch gewichtigeren Betrag erhoffen. Erst als die Band Vodafone zu verstehen gab, dass sie ihre Seele für kein Geld der Welt verkaufen würde, gab das Telefonunternehmen klein bei.
Wenn es etwas gibt, das man auf jedem einzelnen Ton jeder einzelnen The-Notwist-Platte heraushört, ist es diese Integrität. Und es ist dieselbe Integrität, die, gekuppelt mit einer fast schon poetischen Durchlässigkeit, die „Vertigo Days“ zu dieser weltoffenen Platte macht – als hätte die Band einen Tag der offenen Tür veranstaltet und Freunde, Bekannte und Musiker eingeladen, an den Aufnahmen teilzunehmen. Markus Acher formuliert es so: „Ich denke, uns war schon ganz früh wichtig, Teil einer Szene, einer Community, eines Netzwerks zu sein, das aus Leuten besteht, die ähnliche Ideen haben, Leuten, die Freund*innen von uns sind – ganz gleich, ob jetzt im Bereich Kunst, Musik, Veranstaltungsorganisation –, Leuten, die ähnlich denken wie wir.“
„Diese Idee hat sich“, so Acher, „sehr schnell international ausgeweitet, weil es uns auch von Anfang an wichtig war, nicht nur in Deutschland etwas zu machen, sondern raus aus Deutschland zu kommen und uns mit Menschen aus andern Ländern zu treffen, zu kommunizieren und etwas zusammen zu machen, weil es wahnsinnig interessant ist und man sehr viel lernt und Neues kennenlernt. Ich denke, je länger wir das machen, desto wichtiger ist es uns, so viel wie möglich Einflüsse von andern in unser Schaffen zu verflechten und Teil eines Netzwerks zu sein. The Notwist sind nicht nur wir. Bei The Notwist gibt es keine alleinige Autorenschaft im Sinne von: ‚Wir machen alles und denken uns alles aus und wir sind so toll und das sind unsere Lieder.‘ The Notwist ist nur ein Teil eines Netzwerks von Leuten, die ähnliche Musik machen oder leben wie wir.“
Pandemiebedingt fanden diese gemeinsamen Aufnahmen auf Distanz statt – da war es im vergangenen März fast schon von Vorteil, wie Cico Beck berichtet, dass jeder zu Hause saß und nicht etwa mit Touren beschäftigt war, sodass jeder von zu Hause aus seine Parts einspielen konnte. „Grundsätzlich aber war es für uns alle eher eine bedrückende als inspirierende Erfahrung. Es war eine Zeit, die von viel Alltagsorganisation und Kinderbespaßung geprägt war – in den harten Lockdown-Phasen war für gute Ideen keine Zeit, zudem mussten wir ab Mitte März mit den Aufnahmen pausieren, und obschon jeder noch für sich herumwurschtelte, ist dann nicht mehr viel passiert“, erinnert sich Cico Beck.
The Notwist sind nicht nur wir. Bei The Notwist gibt es keine alleinige Autorenschaft im Sinne von: „Wir machen alles und denken uns alles aus und wir sind so toll und das sind unsere Lieder.“Sänger und Gitarrist von The Notwist
Für die neue Platte ist folglich bisher auch keine große Tour geplant, Ende März soll die Band während zwei Tagen in Erlangen mehrere Corona-konforme Konzerte aneinanderreihen – ob die aber stattfinden können, ist zurzeit noch ungewiss. „Es geht uns nicht anders als allen anderen Menschen: Wir befinden uns in einer Situation von sich ständig ändernden Regeln und Situationen. Natürlich ist dies nicht erfreulich, wir mussten vieles absagen und umplanen und wieder absagen und wieder umplanen, und all dies wird vermutlich noch eine Weile so weitergehen.“
Bedenkt man, dass sich Menschen weltweit in Flugzeuge und U-Bahnen zwängen, um die „systemrelevanten“ Aspekte der Wirklichkeit am Laufen zu halten, jedoch Konzerte in den meisten Ländern nicht mal mit „Social Distancing“ und dem Einhalten sanitärer Auflagen möglich sind, ist dies natürlich frustrierend.
„Man muss schon sagen, dass so eine Krise leider auch Dinge heraufbefördert, die davor schon im Argen waren. So war es leider vorauszusehen, dass die Menschen in der Indie-Kultur-Szene, die ohne große Lobby daherkommt, als Erste vom Tisch fallen“, bedauert Cico Beck. Positiv wertet er allerdings den Aktionismus, den man beobachten konnte: „Die Indie-Szene besteht aus einem sehr idealistischen Umfeld, und Bands, Veranstalter und Konzertbesucher haben gleichermaßen Lust, etwas auf die Beine zu stellen, Konzerte in einem sicheren Rahmen zu organisieren.“ Bis dies wieder möglich ist, kann man „Vertigo Days“ nur empfehlen. Dass eine solch bewegende Platte in der Pandemie fertiggestellt wurde, ist irgendwie tröstlich und hoffnungsspendend.
Die Besprechung der Platte erscheint morgen in unserer Klangwelten-Rubrik.
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