Heiter bis wolkig / Die Stimmung auf der Braderie in Luxemburg-Stadt war getrübt
Die Stimmung auf der „Stater Braderie“ war am Montagmorgen ähnlich wie das Wetter: durchwachsen. Es schlängelten sich weniger Passanten durch das Zentrum als in den Vorjahren. Das hatte den Vorteil, dass die Abstandsregeln ohne großen Aufwand eingehalten werden konnte. Die Geschäftsleute versuchten optimistisch zu bleiben, auch wenn das einigen von ihnen sichtlich schwerfiel.
Bedeckter Himmel und Maskenpflicht sind nicht gerade die idealen Bedingungen für eine entspannte Schnäppchenjagd auf der traditionellen Braderie. Trotzdem hatten am Montagmorgen eine Reihe Menschen den Weg in die Hauptstadt gefunden. In den Einkaufsstraßen hielten sich fast alle an die Maskenpflicht und trugen den Mundnasenschutz sogar richtig – sowohl über dem Mund als auch über der Nase.
Das wusste die junge Mutter Marguerite, die gerade mit Kinderwagen und Freundin Diane durch die „Groussgaass“ schlenderte, zu schätzen. „Weil weniger Menschen hier sind als sonst, ist es kein Problem, Abstand zu halten. Dadurch fühle ich mich sicher“, sagte sie. Auch die Tatsache, dass fast alle Passanten eine Maske trugen, beruhige sie. Die Organisatoren hätten eine gute Arbeit geleistet.
Drei Tage Braderie
Yannick Speltz, Verantwortlicher des „Olliewood Skateshop“, wollte sich am Morgen noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: „Es ist noch früh. Vergleicht man jedoch die Anzahl der Passanten mit den Vorjahren, ist es ruhig.“ Es sei eben anders. Essens- und Getränkestände sowie Musik fehlten. Der Stand vor dem Laden fiel dieses Jahr etwas kleiner aus. Das liegt daran, dass die Geschäfte jeweils eine Straßenseite frei lassen mussten, um den Besuchern genügend Platz zu lassen. Speltz bleibt dennoch optimistisch, dass die Verkaufszahlen am Montag gut sein werden. Die Läden der Hauptstadt hatten bereits am Wochenende mit der Braderie begonnen. Für den Skateshop sei das Geschäft am Samstag und Sonntag sehr gut gelaufen. „Rechnet man die drei Tage zusammen, könnten wir den Verlust im Vergleich zu einem ‚Braderie-Tag’ ohne Sicherheitsmaßnahmen ausgleichen“, glaubt er.
Beim Herrenmodegeschäft Zwick, das seit über 60 Jahren in der Hauptstadt existiert, gibt sich Verkäuferin Angela Mühe, dem Tag positiv gegenüberzustehen. „Es ist noch früh, die Kunden kommen erst“, sagt sie. Persönlich empfindet sie die Situation dennoch als etwas traurig, vor allem weil das Wetter nicht ganz mitspielt.
Tiziana und Fabrice fällt es schwer, lobende Worte für das Einkaufserlebnis in der Hauptstadt zu finden. „Ehrlich gesagt ist es eine große Enttäuschung“, findet Tiziana, die eigentlich immer gerne zur Braderie kommt. Es gebe weniger Stände und es sei weniger los. „Man kommt sich vor wie an einem gewöhnlichen Samstag. Letztes Jahr um 11.15 Uhr sind wir kaum durch die Menschen gekommen“, erinnert sie sich. Auch die Preise würden in diesem Jahr nicht wirklich an die Braderie erinnern, echte Schnäppchen habe sie bisher keine gefunden.
Handgewobene Stoffmasken
Consi, freiwillige Helferin im Pop-up-Store der Nichtregierungsorganisation „Friendship Luxembourg asbl“, freut sich hingegen über die Gelegenheit, das Projekt auf der Braderie vorzustellen: „Wir verkaufen Stoffe, die in Bangladesch produziert, werden und unterstützen die Menschen dort“, erklärt sie. Besonders die bunten Masken aus handgewobener Baumwolle ziehen die Passanten an den Stand in der „Groussgaass“. „Davon haben wir bereits eine Menge verkauft“, berichtet Consi freudig am Montagmorgen. Für jedes verkaufte Modell spendet die „Friendship Luxembourg asbl“ jeweils eine Maske an das Rote Kreuz und an eine hilfsbedürftige“ Person in Bangladesch. Der Pop-up-Store wird noch bis Mitte September in der Hauptstadt zu finden sein.
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Mir koennen ( an woellen ) noet mei andauernd konsume’eren. Vill leit hun waehrend dem lockdown doheem geraumt an gemierkt „Weniger ist mehr“
kein wunder zu „Wenig los“..wenn schon ab Donnerstags „gebraddelt“ wird. dies auch in den „grandes surfaces“ wo man wetterunabhägig ist. früher war „stadter braderie“ das event. die menschen kamen aus dem ganzen land zur hausptstadt. heute, ausserdem und leider: für 10% (einige geschäfte) kommt keiner mehr hinterm ofen heraus. wer vergleicht findet % das ganze jahr über…schade: der charakter der „stadter braderie“ ist futsch !
Handgewobene Masken aus Bangladesh.
Ich nehme an, die haben keinerlei Tests hinter sich und sind bloß gut um kein Knöllchen zu bekommen
Ich hab auch bei einem luxemburgischen Unternehmen aus der rue Plaetis eingekauft, von der Couch aus.
Da ist 365/24 Braderie, nicht nur für Amazonen.