Konjunktur / Die Stimmung des Handwerks in Luxemburg bleibt schlecht
Auch Monate nach dem Ende des harten Lockdowns bleibt die Stimmung im Luxemburger Handwerk auf einem Tiefpunkt. Das zeigen die Ergebnisse einer sektoriellen Konjunkturumfrage.
„Die Krise der Covid-19-Pandemie ist noch lange nicht vorbei“, schreibt die Handwerkskammer am Dienstag in einer Pressemeldung. Eine Untersuchung zeige, dass die Pandemie das Handwerk weiterhin behindere – und das teils sogar massiv. Mit -23,5 Punkten nähere sich der Indikator seinem historischen Tiefststand von -27,5. Das war kurz nach der großen Finanzkrise von 2008.
Nach einem Rückgang des sektoriellen Aktivitätsindikators um 24 Punkte im 2. Quartal 2020 sei dieser im dritten Quartal wieder um acht Punkte eingebrochen, so die Kammer weiter. Die Entwicklung sei schlimmer als von Wirtschaftsführern im Juni erwartet. Damals ging die Branche laut ihren Prognosen davon aus, dass sich der Indikator im dritten Quartal stabilisieren würde.
Aktuell sei das endgültige Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie noch nicht abschätzbar, so die Vertreter des Handwerks weiter. Bis zum Ende des Jahres erwarten die Wirtschaftsführer nun laut der Umfrage noch einen Rückgang des Indikators um drei Punkte.
Nur leichte Verbesserungen
Es wurden aber auch bereits leichte Verbesserungen festgestellt: Im Vergleich zur Umfrage vom Juni, als gerade mal fünf Prozent der Befragten von Wachstum in ihrem Geschäft berichteten, stieg der Anteil der Geschäftsinhaber, die von Wachstum berichteten, im September auf 18 Prozent. Dennoch blieb der Anteil der Handwerksbetriebe (37 Prozent), die von einem Rückgang ihrer Aktivitäten berichteten, weiterhin deutlich höher.
Auch die Erwartungen für das laufende letzte Quartal des Jahres haben sich leicht gebessert, sind aber immer noch nicht besonders gut: Satte 67 Prozent der Befragten rechnen mit einer Stagnation, 14 Prozent gehen von einem Rückgang aus – und nur 18 Prozent von einer Zunahme ihres Geschäftsvolumens. Die Unsicherheit herrsche weiter und schlage sich erheblich auf die Stimmung aus, schreibt die Kammer. Sie befürchte, dies könne zur Verschiebung oder Stornierung von geplanten Investitionen führen – was die wirtschaftliche Erholung wieder weiter belasten würde.
Je nach Branche gebe es große Unterschiede, so die Kammer weiter. Besonders stark betroffen sollen Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich sein. Gleichzeitig haben auch viele Firmen in den Bereichen Kommunikation sowie Mode, Gesundheit und Hygiene Schwierigkeiten, um mit der Situation zurechtzukommen.
Die Ergebnisse des Indikators für das dritte Quartal 2020 basieren auf den Antworten von 1.200 Handwerksbetrieben, die mehr als 31.000 Arbeitsplätze repräsentieren, schreibt die Kammer.
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