Verkehr / Die Stunde der Streuautos – so haben sich Luxemburgs Winterdienste auf das Glatteis vorbereitet
Luxemburg bereitet sich auf ein großes Schneechaos vor – vor allem auf den Straßen könnte es kritisch werden. Wie bereiten sich die Winterdienste auf diese Herausforderung vor? Das Tageblatt hat nachgefragt.
Die Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung rechnen mit viel Schnee – und dann Eisregen, wie ein Sprecher auf Tageblatt-Anfrage berichtet. Die Streufahrzeuge werden ab der Frühe im Einsatz sein, um bereits präventiv Straßen und zu streuen und dann die Straßen von Schnee zu befreien. „Allerdings kann bei extremem Schneefall nicht verhindert werden, dass es, bedingt durch heftigen Schneefall oder Eisregen, zu Verkehrsbehinderungen kommt“, sagt der Sprecher. Worst-Case-Szenario sei, dass die kräftigen Schneefälle oder Eisregen ausgerechnet zu den Hauptverkehrszeiten herunterkämen.
Ansonsten lassen sich die Schneeräumer von „Ponts et chaussées“ von der Wettervorhersage nicht großartig aus der Ruhe bringen. „Unsere Einsatzkräfte sind eigentlich für den gesamten Winter bereit, der Winterdienst dauert von November bis März“, sagt der Sprecher. Der Einsatz am Donnerstag werde „wie immer normal vorbereitet und den Wetterbedingungen angepasst“. Drei bis vier Mal rückten die Räumdienste normalerweise im Winter aus. Allerdings sei die Zahl der Streu-Einsätze jedes Mal unterschiedlich und hänge vom Winter ab.
300 Fahrzeuge im Winterdienst
Der Luxemburger Straßenbauverwaltung stehen insgesamt 300 Fahrzeuge für den Winterdienst zur Verfügung, allerdings handelt es sich dabei nicht ausschließlich um Streufahrzeuge. Die Behörde ist für alle Staatsstraßen zuständig – also alle Nationalstraßen, die „Chemins repris“ und natürlich die Autobahnen. Um die anderen Straßen, also vor allem jene, die innerhalb der Ortschaften liegen, kümmern sich die Gemeinden.
Und auch die stellen sich auf einen kalten Tag ein. „Schneechaos“, so schätzt Düdelingens Pressesprecherin Anne-Carole Herz das Wetter am Mittwoch ein. Der Streudienst der Gemeinde legt ab 4 Uhr morgens los, auch Ersatzmannschaften stehen bereit. „Es wird durchgehend gestreut, bis sich die Lage normalisiert hat“, sagt Herz. Als Worst-Case beschreibt sie die Situation, wenn der Streudienst durch Stau gehindert wird. Zwei Lastkraftwagen, zwei Unimogs und sechs kleinere Fahrzeuge sollen in Düdelingen für freie Straßen sorgen. Der Umwelt zuliebe wird versucht, so wenig wie möglich Salz einzusetzen.
Auch beim „Centre d’intervention et d’entretien à Cessange“, wo die Streuautos der Stadt Luxemburg stationiert sind, ist man vorbereitet. „Wir haben alles organisiert. Alle wissen Bescheid. Jeder muss morgen bereit sein“, sagt Daniel Ferron vom „Centre d’intervention“ angesichts der Eisregengefahr am Mittwoch. Die „cellule de crise opérationelle“ sei morgens ab 6 Uhr einsatzbereit. Die Mitarbeiter, die morgen ihre normale Arbeit nicht verrichten können, würden auch aushelfen. Neben den Mitarbeitern ist es die hochmoderne Ausrüstung, in die Ferron Vertrauen hat. „Wir haben das modernste Gesamtsystem in Luxemburg mit automatischen Streuanlagen und Sonden an den Streulastwagen.“
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